O.J. Simpson abgesagt
Rupert Murdoch bedauert: ‚Unüberlegtes Projekt‘
Jutta Zniva – 21.11.2006
Sowohl das geplante Fernsehinterview mit O.J. Simpson, in dem er ein hypothetisches Doppelmord-Geständnis (fernsehserien.de berichtete) abzulegen gedachte, als auch die Veröffentlichung seines Buches „If I did it“ sind abgesagt. Rupert Murdoch, Konzernchef von News Corp., zu dem der Verlag Regans Book und der Sender Fox gehören, die dem Ex-Footballstar eine mediale Plattform geben wollten, entschuldigte sich für das Projekt.
Die anhaltende Entrüstung der US-Bevölkerung und der heftige öffentliche Protest waren zu groß gewesen. Buchhändler hatten angekündigt, O.J. Simpsons Geständnis im Konjunktiv nicht zu verkaufen, und ein Dutzend lokaler Tochtersender von Fox hatten sich – nach einer Lawine empörter Anrufer – ebenfalls geweigert, das für 27. und 28 November geplante Interview auszustrahlen.
Medienmogul Rupert Murdoch bedauerte, dass die Pläne den Familien der Mordopfer, Nicole Brown Simpson und Ronald Goldman, Leid zugefügt hätten. Die News Corp.-Führung sei zu dem Schluss gekommen, dass es „ein unüberlegtes Projekt“ gewesen sei.
Kommentare zu dieser Newsmeldung
Piet am via tvforen.de
Der prueden USA war das alles wohl doch zuviel.
Auf was fuer Ideen die Leute auch kommen um sich zu vermarkten.Beat am via tvforen.de
Schade! Wo doch der Konjunktiv viel spannender ist als der Indikativ... bornierte Gesellschaft...Baumbart am via tvforen.de
Find ich auch gut! Hoffentlich sendet / veröffentlicht nicht jemand anderes den Mist. Leider gibt es genug Sender / Verlage, denen es nur ums Geld geht.Nermi am via tvforen.de
Na also, es geht doch! Das war ja dann zum Glück nichts!Launchen am via tvforen.de
Finde ich klasse!
Da sieht man aber auch wieder, was für eine Macht der Verbraucher hat.mave am via tvforen.de
Launchen schrieb:
>
> Finde ich klasse!
> Da sieht man aber auch wieder, was für eine Macht der
> Verbraucher hat.
Würde Dir gerne zustimmen. Aber leider zeigt die Erfahrung, daß alles nur eine Frage der Zeit ist.
Eine unglaubliche Geschmacklosigkeit! Aber man hat schonmal vorgefühlt, es in den Raum gestellt, die Reaktion der Leute beobachtet. In ein paar Monaten wird es - vielleicht mit einem anderen Fall - den nächsten Versuch geben. Da werden dann die ersten Kritiker bereits verstummen, dann die nächsten, dann wieder welche.
Das ganze ist einfach nur ein Gewöhnungsprozess. Wie ein Domino-Spiel: wenn die ersten Gegner mal fallen, dann fallen auch irgendwann alle anderen und irgendwann werden sich die meisten Menschen mit dem Gedanken an so eine Geschmacklosigkeit angefreundet haben, weil "ja alles gar nicht so schlimm" ist. "Schließlich leben wir nicht mehr in der Steinzeit, sondern im 21. Jh.".....
Ich befürchte, irgendwann wird irgendjemand mit so einer kriminellen Geschmacklosigkeit durchkommen und einen Haufen Kohle damit machen. Denn die Erfahrung lehrt: alles, was gedacht werden kann, wird irgendwann auch gemacht.
Leider, leider.....
CU
mave