‚Nachschulung‘ für alle BBC-Mitarbeiter
Öffentlich-rechtliches Wahrheits-Training
Jutta Zniva – 05.12.2007
Nach einer Reihe von TV-Skandalen in Call-in-Shows, einem gefakten Anrufer bei der traditionsreichen Kindersendung „Blue Peter“, einer manipulierten Reportage über Premierminister Gordon Brown und nicht zuletzt wegen eines Videos über eine wenig amüsierte Queen (fernsehserien.de berichtete) hat die BBC sämtlichen ihrer Produktions- und Redaktionsmitarbeitern eine Fortbildung verordnet. Die „Times“ bringt das öffentlich-rechtliche Unterrichtsziel auf den Punkt: „Sag die Wahrheit.“
4.300 von insgesamt 17.000 BBC-Mitarbeiter haben das Ausbildungprogramm, das zwei Stunden dauert, schon hinter sich. Auf dem Lehrplan stehen Diskussionen über die Grenzziehung zwischen notwendigen „Kunstgriffen“ bei der Produktion von medialen Inhalten und effektivem Betrug. BBC-Direktor Mark Thompson, der seinen Mitarbeitern diese Nachschulung in Sachen journalistischer Ehrlichkeit verordnet hat, ist morgen selbst Kursteilnehmer.
Die Kosten für das Training mit dem Titel „Das Vertrauen sichern“ belaufen sich auf ungefähr 500.000 Pfund. Noch einmal 500.000 Pfund ergeben sich für die BBC dadurch, dass jeder Mitarbeiter einen halben Tag für die Weiterbildung freigestellt werden muss.
Kommentare zu dieser Newsmeldung
Harpo am via tvforen.de
Eine Million Pfund für die Wahrheit... na ja, auf die Dauer rechnet sich das vielleicht.ten am via tvforen.de
Harpo schrieb:
>
> Eine Million Pfund für die Wahrheit... na ja, auf die Dauer
> rechnet sich das vielleicht.
Vielleicht sollte man eine solche Schulung auch für Politiker und Beamten verpflichtend machen.bronsky am via tvforen.de
Harpo schrieb:
>
> Eine Million Pfund für die Wahrheit... na ja, auf die Dauer
> rechnet sich das vielleicht.
Die Unwahrheit rechnet sich. Siehe BILD!
Eine Wahrheitsschulung würde zur Verwüstung unserer Medienlandschaft führen. Zum Glück ist Großbrittannien weit weg. :-)Brooklyn am via tvforen.de
> Vielleicht sollte man eine solche Schulung auch für Politiker
> und Beamten verpflichtend machen.
Naja, wie meisten Wähler strafen eine ihnen nicht genehme Wahrheit üblicherweise härter ab als eine angenehme Lüge.
mfg
Brooklynbjörnbln am via tvforen.de
Ach Gott, zwei Stunden rumsitzen, interessiert gucken und vielleicht auch mal irgendeine Plattitüde von sich geben à la "Wahrheit ist gut für alle" - ist doch immer noch besser als arbeiten!