Nach drei Jahren Pause: Michael Kessler besucht wieder „Ziemlich beste Nachbarn“

Überprüfung von Klischees über Frankreich, die Schweiz und die Niederlande

Glenn Riedmeier
Glenn Riedmeier – 25.07.2022, 12:52 Uhr

„Ziemlich beste Nachbarn“ mit Michael Kessler – Bild: ZDF/KAWOM/Oliver Halmburger
„Ziemlich beste Nachbarn“ mit Michael Kessler

2019 hat Comedian und Schauspieler Michael Kessler in drei Folgen Klischees deutscher Nachbarländer erforscht. Eine Fortsetzung der Reihe „Ziemlich beste Nachbarn“ gab es seitdem – wohl auch Corona-bedingt – nicht, doch jetzt hat das ZDF eine zweite Staffel der „ZDFzeit“-Reihe angekündigt. Ab dem 6. September sind drei neue Ausgaben dienstags um 20:15 Uhr zu sehen.

In dem Format geht es Michael Kessler, neben der Überprüfung von gängigen Klischees, auch darum herauszufinden, was die Europäer voneinander halten, wie unsere Nachbarländer Deutschland betrachten – und umgekehrt. In den neuen Folgen begibt sich Kessler auf den Weg nach Frankreich, in die Schweiz und in die Niederlande.

In der ersten neuen Folge „Wir und die Franzosen“ (6. September) will Kessler unter anderem der Frage auf den Grund gehen, ob Franzosen im europäischen Vergleich tatsächlicher häufiger streiken und länger Urlaub machen. Arbeiten die Deutschen tatsächlich mehr? Und worauf gründet der Ruhm der Franzosen, Feinschmecker zu sein? Unter anderem spricht Kessler darüber in Versailles mit Historiker Stanis Perez, um anschließend im ältesten Gasthaus von Paris bei Sternekoch Grégory Garimbay in den Praxistest zu gehen. Ob Frankreich wirklich die Heimat des Parfums ist, erfährt Kessler in der Osmothèque in Versailles, einem weltweit einzigartigen Duftarchiv, das sogar das Parfum von Napoleon Bonaparte zum Schnüffeln bereithält.

In „Wir und die Schweizer“ (13. September) will Kessler die Annahme überprüfen, dass die Schweizer sich gerne nach außen hin abschotten und die meisten Eidgenossen reich sind. Sind die Schweizer tatsächlich pünktlich wie ein Uhrwerk? Und lieben sie wirklich Schokolade und Käse, Deutsche dafür weniger? Und inwiefern unterscheiden sich Schweizer Eigenschaften von all dem, was als typisch deutsch gilt? Von dem Dialektologen André Perler erfährt Kessler, warum es deutschsprachige Schweiz heißt – und Deutsche dennoch kaum ein Wort verstehen. Und weshalb reden die Schweizer langsamer als Deutsche und gehen sogar langsamer als der Rest der Welt? Auf der Rütliwiese am Vierwaldstätter See geht Kessler der Frage auf den Grund, ob Wilhelm Tell tatsächlich gelebt hat, und mit Emil und Niccel Steinberger spricht der Comedian über den speziellen Schweizer Humor

Windmühlen, Frau Antje mit holländischem Käse und endlose Wohnwagen-Karawanen sind gängige Klischees über die Niederlande. Die Deutschen galten dort hingegen lange Zeit als „Moffen“, muffige und unangenehme Zeitgenossen. Ob sich daran etwas geändert hat, erkundet Michael Kessler in „Wir und die Niederländer“ (20. September). Nach dem Krieg galten die Deutschen lange Jahre als erklärtes Feindbild der Niederländer, während die Deutschen bei den Nachbarn Urlaub machten, als ob nichts gewesen wäre. Heutzutage gibt es eine neue Nähe zwischen den Ländern. Beim Königstag in Maastricht erklärt König Willem-Alexander höchstpersönlich Michael Kessler, was typisch niederländisch ist. Historiker Christoph Driessen erläutert zudem, warum bei Festen das ganze Land in orange getaucht ist, obwohl die Nationalflagge doch rot-weiß-blau ist, wie deutsch das niederländische Königshaus ist und wie prägend bis heute der Calvinismus.

Nach seinen Reisen zog Michael Kessler ein ermutigendes Fazit: Ich habe das Gefühl, dass die Mehrheit der Europäer echte Europa-Fans sind. Trotz Unterschieden und Klischees, die oft gar nicht so ernst gemeint sind, überwiegt doch das Verbindende. Wir wissen: Nur gemeinsam lösen wir die Herausforderungen der Gegenwart und Zukunft.

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