MDR feiert 30 Jahre „Kripo live“ mit Primetime-Special
Rückblick auf spektakuläre Fälle und die Anfänge der Fahndungssendung
Ralf Döbele – 01.06.2020, 11:25 Uhr
Seit nunmehr 30 Jahren bittet „Kripo live“ seine Zuschauer bei der Aufklärung von Verbrechen um Mithilfe. Der MDR feiert dieses beachtliche Jubiläum in dieser Woche mit einem Primetime-Special. Am Donnerstag, den 4. Juni lässt Gerald Meyer in „30 Jahre Kripo live“ um 20:15 Uhr noch einmal die spektakulärsten Fälle Revue passieren. Daneben winkt auch ein Wiedersehen mit den beiden Moderatoren Birgit von Derschau und Axel Bulthaupt, die das Fahndungsformat über Jahrzehnte hinweg geprägt haben.
Erstmals auf Sendung ging „Kripo live“ am 19. Mai 1990, damals noch beim Deutschen Fernsehfunk. Der Wechsel zum MDR erfolgte dann nach der Abschaltung des DFF im Januar 1992. Bereits damals war die Sendung auf ihrem angestammten Sendeplatz am Sonntagabend um 19:50 Uhr zu Hause. Im Gegensatz zu „Aktenzeichen XY …ungelöst“ werden hier nicht nur Kapitalverbrechen, sondern auch weniger schwerwiegende Straftaten mit regionalem Schwerpunkt behandelt.
Zu den spektakulärsten Fällen der Sendung gehörte 1998 die Entführung des neunjährigen Falko Jähnert. Drei Tage nach seinem Verschwinden geht eine Lösegeldforderung bei der Polizei ein. Nach zehn Tagen wird er vom SEK Sachsen befreit. Ebenfalls hohe Wellen schlug der Mordfall Anja Blum, der letztendlich durch die DNA-Analyse geklärt werden konnte. In „Kripo live“ sprachen die Eltern der jungen Frau damals über ihren Verlust. Inzwischen haben sie in ihrem Wohnort in Sachsen-Anhalt eine Gedenkstätte für ihre Tochter eingerichtet.
Entwickelt wurde „Kripo live“ nach der Idee der Journalistin und Moderatorin Birgit von Derschau und dem Regisseur Guntram Groß. Von Derschau war von 1990 bis 2013 das Gesicht der Sendung, in ihre Fußstapfen trat danach für sieben Jahre Axel Bulthaupt. Seit Januar 2020 bittet nun Gerald Meyer die Zuschauer um Mithilfe. Inzwischen wurden 1474 Folgen ausgestrahlt.
„Kripo live“ war das erste Fahndungsmagazin im deutschen Fernsehen mit regionalem Schwerpunkt – ein Konzept, das Vorbild war für weitere öffentlich-rechtliche Formate wie „Täter – Opfer – Polizei“ im rbb oder „Vorsicht Verbrechen“ beim SWR.