Louis C.K. bestätigt Vorwürfe, verliert Produzenten-Jobs bei FX

Emmy-prämierter Comedian bekennt sich zu sexueller Belästigung

Bernd Krannich
Bernd Krannich – 13.11.2017, 14:07 Uhr

Louis C.K. in „Louie“ – Bild: FX
Louis C.K. in „Louie“

Es ist offiziell: Der amerikanische Ausnahme-Comedian Louis C.K. hat bestätigt, dass die gegen ihn von fünf Frauen erhobenen Vorwürfe sexueller Belästigung zutreffen – insbesondere hatte er bei mehreren Gelegenheiten sie verbal mit seinem Wunsch überrumpelt, vor ihren Augen zu Masturbieren zu wollen und dies dann meist auch getan. Vier Frauen hatten in einem Artikel für die New York Times offen von solchen Vorgängen berichtet, eine weitere im Schutz der Anonymität (fernsehserien.de berichtete).

C.K. führt in seiner Mitteilung aus, dass er sich seine Taten damit gerechtfertigt habe, dass er die betroffenen Frauen „gefragt“ habe und sich nur entblößt habe, wenn ihm nicht wiedersprochen wurde. Dabei habe er aber verdrängt, dass es den Frauen aufgrund seiner Machtposition und seines Einflusses in ihrem beruflichen Umfeld der Komiker-Szene fast unmöglich gewesen sei, „Nein!“ zu sagen. Weiterhin habe er verdrängt, welchen nachhaltigen Schaden er bei ihnen mit seinen Handlungen angerichtet habe. Das sei ihm erst durch den Zeitungsartikel bewusst geworden. Er entschuldigte sich bei seinen Opfern, allen Weggenossen, die er in diesen Skandal mit hineingezogen habe und kündigte an: „Ich habe meine lange und von Glück gesegnete Karriere damit verbracht, zu sagen, was immer ich wollte. Ich werde nun einen Schritt zurücknehmen und für eine lange Zeit zuhören.“

Nach dem Eingeständnis des zuletzt für sein künstlerisches Werk, sein marketingtechnisches Geschick und seine neuen Wege der Selbstvermarkung abseits der Fernsehsender suchenden Künstlers wurde ihm in der Unterhaltungsbranche weitgehend die Zusammenarbeit aufgekündigt.

Netflix beendete einen Vertrag, der nach dem Special „2017“ noch die Aufnahme eines weiteren Stand-up-Specials vorgesehen hatte. Der US-Sender FX und das dazugehörige Produktionsstudio FX Productions stellten ebenfalls die Zusammenarbeit ein. C.K war Produzent bei „Better Things“, „Baskets“, „One Mississippi“ (ausgestrahlt bei Amazon Prime) sowie dem neuen „The Cops“ für TBS. Die Produktion der zehnteiligen Auftaktstaffel der animierten Serie, bei der C.K. eine der beiden Hauptrollen gesprochen hat, wurde bis auf Weiteres unterbrochen. Für die vier Serien wird Louis C.K. nach Unternehmensangaben keine weitere Kompensation erhalten. Gleichzeitig betonte das Unternehmen, dass bisher keine Vorwürfe gegen C.K. aus den acht Jahren gemeinsamer Arbeit bekannt geworden seien.

Der Verleih The Orchard hat die Veröffentlichung von C.K.s jüngstem Film – der Comedian schrieb das Drehbuch, führte Regie und hatte eine Hauptrolle – „I Love You, Daddy“ abgeblasen. Auch einen Job als Sprecher in der Filmfortsetzung „The Secret Life of Pets 2“ bei Universal Pictures/​Illumination hat C.K. verloren, nachdem er im ersten Teil der Figur Max die Stimme geliehen hatte. Die Agenturen 3 Arts Entertainment, APA und sein Publizist Lewis Kay kehrten ihm nach dem Eingeständnis den Rücken.

Statement von Lewis C.K.
(zitiert nach Deadline)

I want to address the stories told to the New York Times by five women named Abby, Rebecca, Dana, Julia who felt able to name themselves and one who did not.

These stories are true. At the time, I said to myself that what I did was okay because I never showed a woman my dick without asking first, which is also true. But what I learned later in life, too late, is that when you have power over another person, asking them to look at your dick isn’t a question. It’s a predicament for them. The power I had over these women is that they admired me. And I wielded that power irresponsibly.

I have been remorseful of my actions. And I’ve tried to learn from them. And run from them. Now I’m aware of the extent of the impact of my actions. I learned yesterday the extent to which I left these women who admired me feeling badly about themselves and cautious around other men who would never have put them in that position.

I also took advantage of the fact that I was widely admired in my and their community, which disabled them from sharing their story and brought hardship to them when they tried because people who look up to me didn’t want to hear it. I didn’t think that I was doing any of that because my position allowed me not to think about it.

There is nothing about this that I forgive myself for. And I have to reconcile it with who I am. Which is nothing compared to the task I left them with.

I wish I had reacted to their admiration of me by being a good example to them as a man and given them some guidance as a comedian, including because I admired their work.

The hardest regret to live with is what you’ve done to hurt someone else. And I can hardly wrap my head around the scope of hurt I brought on them. I’d be remiss to exclude the hurt that I’ve brought on people who I work with and have worked with who’s professional and personal lives have been impacted by all of this, including projects currently in production: the cast and crew of Better Things, Baskets, The Cops, One Mississippi, and I Love You Daddy. I deeply regret that this has brought negative attention to my manager Dave Becky who only tried to mediate a situation that I caused. I’ve brought anguish and hardship to the people at FX who have given me so much The Orchard who took a chance on my movie and every other entity that has bet on me through the years.

I’ve brought pain to my family, my friends, my children and their mother.

I have spent my long and lucky career talking and saying anything I want. I will now step back and take a long time to listen.

Thank you for reading.

Kommentare zu dieser Newsmeldung

  • am

    Uuuuaaahh, mir geht der Hut hoch!

    Erstens: Seit wann ist dieser assoziale, um nicht zu sagen sexuell übergriffige Vogel denn ein "Ausnahme-Comedian"? Wer behauptet so einen Schrott? Und hier wird es einfach unreflektiert nachgeplappert??? Ich dachte, diese Seite würde von Journalisten betreut. Anscheinend nicht ...

    Und zweitens: Hat dieser Typ eigentlich einen an der Waffel? Welche Frau möchte denn, dass sich ein fremder Mann vor ihr entblöst und masturbiert? Was haben diese Kerle denn eigentlich für Vorstellungen? Offenbar kompletter Realitätsverlust!

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