„Looney Tunes Cartoons“: Neuauflage findet Weg nach Deutschland

Premiere bei Boomerang im Juni

Bernd Krannich
Glenn Riedmeier
Bernd Krannich und Glenn Riedmeier – 13.05.2021, 17:00 Uhr

Still #1: Bugs Bunny in „Looney Tunes Cartoons“ – Bild: WarnerMedia/HBO Max
Still #1: Bugs Bunny in „Looney Tunes Cartoons“

Der deutsche Pay-TV-Sender Boomerang nimmt ab dem 7. Juni die jüngste Iteration der „Looney Tunes Cartoons“ in sein Programm auf. Dabei erfolgt die Erstausstrahlung der Kurzfilmchen montags bis freitags im Mittagsprogramm ab 13:00 Uhr, in der Primetime ab 20:00 Uhr folgt dann immer die Wiederholung. Täglich werden dabei 30 neue Minuten der Cartoons als Deutschlandpremiere gezeigt.

Bei Boomerangs (gehört zu Turner Broadcasting System) Firmenschwester HBO Max war diese Neuauflage in den USA im vergangenen Jahr veröffentlicht worden: Insgesamt 67 Kurzgeschichten wurden dafür bisher produziert, die in 31 Episoden veröffentlicht wurden (drei Zehner-Blöcke und das Weihnachtsspecial „Bugs Bunny’s 24-Carrot Holiday Special“). Insgesamt wurden zunächst 80 Episoden bestellt.

Bei der deutschen Ausstrahlung sind nun die 30 „regulären“ Folgen angekündigt, was dafür sorgt, dass der neue Stoff für zwei Wochen reicht, bevor die Serie dann in die Wiederholung geht.

Die neueste Auflage – ohne Schusswaffen

Genau wie die Klassiker, die zwischen den 1930er- und 1960er-Jahren als Kurzfilme fürs Kino produziert wurden, besitzen die neuen Cartoons eine hohe Gagdichte und Slapstickhumor. Dem Geist der Originalkurzfilme will die Neuauflage treu bleiben – aber gleichzeitig moderne Sensibilitäten des aktuellen Zeitgeistes widerspiegeln, weshalb man etwa auf den Einsatz von Schusswaffen verzichtet. Peter Browngardt („Uncle Grandpa“) hatte sich bei der Entwicklung der Cartoons nach eigenen Angeben die Frage gestellt, wie die „Looney Tunes“ heute aussehen würden, wenn Warner Bros. niemals aufgehört hätte, sie zu produzieren.

Wir verzichten auf Waffen, kommentierte Browngardt vor Veröffentlichung gegenüber der New York Times. Stattdessen erhält Elmer Fudd in den neuen „Looney Tunes Cartoons“ als Ersatz eine glänzende Sense. Denn trotz der bewussten Änderung soll es die typische Cartoon-Gewalt weiterhin geben. Dynamitstangen, Kanonen, Explosionskörper aus dem ACME-Arsenal, in die Luft fliegende Banksafes sowie vom Himmel fallende Ambosse und Klaviere gehören zum charakteristischen Inhalt der „Looney Tunes“, die ab den 1930er-Jahren als Gegenentwurf zu den braven „Silly Symphonies“ aus dem Hause Disney produziert wurden.

Die Geschichte der Looney Tunes

Die klassischen Looney Tunes kamen in Deutschland ab den 1970er-Jahren in Form der ZDF-Zusammenstellungen „Schweinchen Dick“, „Mein Name ist Hase“ und „Die schnellste Maus von Mexiko“ ins Fernsehen. Nach einer längeren Durststrecke kehrten die Figuren 2011 in „The Looney Tunes Show“ bei Cartoon Network zurück – dabei handelte es sich jedoch nicht um kurze Cartoons im Slapstickstil, sondern eher um eine animierte Sitcom. 2014 folgte „bugs! Eine Looney Tunes PROD.“, eine Rückkehr zum Slapstickhumor, jedoch mit starkem Fokus auf Bugs Bunny.

Kommentare zu dieser Newsmeldung

  • am

    Ein Jäger mit 'ner Sense? Was jagt man denn mit Sensen? Und ist das tatsächlich geeigneter für Kinder als die Flinte? Eine Flinte haben doch zumindest hierzulande die wenigsten im Schrank stehen, und wenn, dann abgeschlossen. Stichwaffen hingegen gibt's doch in jedem Haushalt, animiert das nicht viel eher zum nachmachen? Ich frag ja nur...

    Kleine inhaltliche Korrektur: "Bugs! Eine Looney Tunes Prod." hieß nur in der ersten Staffel so. Ab der zweiten hieß es "Die neue Looney Tunes Show" und der Fokus auf Bugs Bunny war aufgehoben.

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