Christopher Lee und Peter Cushing – die Stars des britischen Horrorfilms der 50er und 60er Jahre – machten Hammer Film Productions weltweit populär. Mit den Dracula- und Frankenstein-Filmreihen eroberte die legendäre Firma die Herzen unzähliger Cineasten und Fernsehzuschauer. Jahrzehntelang war es ruhig um den englischen Traditionsbetrieb, doch jetzt holt ausgerechnet „Big Brother“-Erfinder John de Mol Hammer Films aus der Gruft wieder ans Tageslicht!
Mindestens 50 Mio. Euro will sein niederländisches Investment-Konsortium Cyrte vorerst für die Herstellung neuer Horrorfilme ausgeben. Cyrte erwarb ebenfalls die Rechte am 295 Titel umfassenden Filmkatalog von Hammer. Die Höhe der Kaufsumme ist nicht bekannt.
Der Chef-Manager des Konsortiums, Simon Oakes, hält Hammer für eine „großartige britische Marke“, will „die Filmproduktion wieder in Gang bringen und ihr weltweites Potential weiterentwickeln.“ Die Marke sei „noch immer lebendig, aber lange Zeit hat niemand hat etwas in sie investiert.“ Oakes Pläne richten sich auch an eine „neue Generation von Horror-Fans“, die man via Handy und Internet erreichen will. Auch die Entwicklung von Fernsehsendungen und eines Bühnenprogrammes sind im Gespräch. Mit den Hollywood-Produzenten Guy East und Nigel Sinclair habe man exzellente Kontakte zu hervorragenden Autoren und Filmschaffenden an Bord.
Hammer Film Productions wurde 1934 gegründet und produzierte neben zahlreichen Horrorstreifen auch Science-Fiction-Filme und Komödien. Seit 30 Jahren ruht die Produktion. Auch die Übernahme des Studios durch eine Investorengruppe um Werbe-Guru Charles Saatchi und die Verleger-Millionäre Neil Mendoza und William Sieghart im Februar 2000 änderte nichts an diesem Status. Die Ankündigungen von de Mols Mannschaft lassen jedoch darauf hoffen, dass Frankenstein und die Mumie endlich reanimiert werden.
Matalo schrieb: > > das kann nur in die hose gehen... *lol*
Nur, wenn es so stumpf abläuft wie hier nahegelegt: "Wir kaufen den Namen und machen ein Paar Filme, auf die wir das Etikett 'Horror' kleben"
Immerhin haben damals die Hammer-Filme wichtige Grundsteine für die Karriere Christopher Lees gelegt. Schliesslich war vor ihm -und zwar LANGE - gar keine Alternative zum vorherigen grossen Dracula Bela Lugosi überhaupt denkbar; dieses Denkmal zu attackieren war nicht ganz unmutig!
Ich würde mich auch sehr freuen, wenn es gelänge, dem amerikanischen Einerlei weitere europäische Alternativen entgegenzusetzen.
Persönlich glaube ich allerdings, dass es im Moment die falsche Zeit für eine ausgesprochene Konzentration neuer Horrorfilme ist (es sei denn, man hätte im Tresor ein neues Konzept, wie seinerzeit die Grundidee von "A Nightmare on ElmStreet" eben was Neues war...) in 4-5 Jahren sieht's vielleicht besser aus