Holländische Uri Geller-Show kommt live aus Köln

Heute Abend will Mental-Zauberkünstler Uri Geller in seiner ProSieben-Show den Zuschauern zu Hause an den Fernsehgeräten das Rauchen abgewöhnen. Vermutlich wird er ihnen mit sorgfältig ausgewählten Worten Mut zusprechen, verbunden mit einem eindringlichen „Geller-Blick“. Die Zauberer-Variante einer typischen Casting-Show wird heute Abend wieder live aus dem Studiokomplex „Coloneum“ in Köln-Ossendorf gesendet.

Auf dem niederländischen Sender SBS6 läuft seit vergangenem Samstag eine niederländische Version der Show mit dem Titel „De Nieuwe Uri Geller“. Zunächst fällt hier auf, dass die Holländer keinen englischen Titel gewählt haben, wie es ProSieben für Deutschland getan hat, sondern dass sie ihrer Landessprache treu geblieben sind. Und das, obwohl in Holland Englisch noch viel verbreiteter ist als in Deutschland. So werden z.B. US-Serien nicht synchronisiert, sondern im Original ausgestrahlt und lediglich untertitelt.

Die holländische Geller-Show wird allerdings nicht in den Niederlanden produziert, sondern in Köln. Auch am kommenden Samstag werden mit Bussen 200 holländische Publikumsgäste nach Köln gefahren, die sich dann mit deutschem Studiopublikum vermischen. Die Deutschen werden nicht alles verstehen, denn die Live-Show ist trotzdem komplett auf Holländisch.

Der Grund für die auf den ersten Blick ungewöhnliche Produktionsweise liegt ganz einfach am Einsparpotential. Bühnenbild und Techniker sind ohnehin schon vor Ort, die Kosten für die Lizenz zur Ausstrahlung der Sendung werden umgelegt, das Studio ist sowieso für die Sendung gemietet. Laut Guillome de Posch, dem Vorstandsvorsitzenden der ProSiebenSat.1 Media AG, kostet eine Folge der Show ProSieben etwa eine halbe Million Euro. Für SBS6, das seit Sommer letzten Jahres zu ProSiebenSat.1 gehört, wird es etwas billiger.

Damit ist die Geller-Show ein gutes Beispiel dafür, wie zukünftig mit möglichst wenig Kosten möglichst viel Fernsehen gemacht werden kann. Shows und Magazinbeiträge werden gleich so produziert, dass sie im mehreren Ländern gezeigt werden können, englisch singende Bands, die von einem Sender in einer eigenen Show zusammengecastet wurden, treten auf ausländischen Partnersendern auf,  Ausstrahlungsrechte für Filme und Serien werden gleich für die ganze Sendergruppe erworben, und die Aktionäre freuen sich.