Hoffnung verloren: ProSieben schiebt „Empire“ ins Nachtprogramm

„Two and a Half Men“ als Ersatz ab Dienstag

Glenn Riedmeier
Glenn Riedmeier – 05.05.2017, 15:29 Uhr

„Empire“ – Bild: 2015-2016 Fox and its related entities. All rights reserved./James Dimmock
„Empire“

Es ist ProSieben schon hoch anzurechnen, dass man trotz den eher ernüchternden Quoten der ersten Staffel weiter an der US-Erfolgsserie „Empire“ festgehalten hat. War die erste Staffel im Sommer 2015 noch zur Primetime um 20:15 Uhr zu sehen, entschied sich der Münchner Sender nun für einen späteren Sendeplatz dienstags um 23:15 Uhr. Doch dort schossen die Quoten noch mehr ins Bodenlose: Am vergangenen Dienstag waren nur noch 180.000 Zuschauer übrig und der Zielgruppen-Marktanteil belief sich auf bemitleidenswerte 3,9 Prozent.

Angesichts dieser Werte musste ProSieben reagieren und ändert ab kommendem Dienstag, 9. Mai, sein Programm. Als Lückenfüller muss mal wieder „Two and a Half Men“ herhalten. Ab 23:10 Uhr sind künftig vier Wiederholungsfolgen am Stück zu sehen. Immerhin setzt ProSieben „Empire“ nicht ab, sondern schiebt die Serie auf einen Nachtsendeplatz um 0:55 Uhr. Die verbliebenen Zuschauer haben also zumindest eine Chance, die ausstehenden Folgen noch zu sehen bzw. aufzuzeichnen.

Woran es lag, dass „Empire“ hierzulande einfach kein großes Publikum fand, darüber kann nur spekuliert werden. Ist die Story über ein US-amerikanisches Hip-Hop-Label für den deutschen Markt schlichtweg nicht massentauglich genug? Hinzu kommt, dass der Sendeplatz im Anschluss an die ohnehin schwächelnde Comedyshow „Circus HalliGalli“ nicht optimal war und es anscheinend zu wenig Überschneidungen der Zielgruppen für die beiden Formate gibt. Nicht zuletzt hat ProSieben eventuell zu lange mit den neuen Folgen gewartet. Immerhin lagen zwischen der deutschen Free-TV-Ausstrahlung der ersten und zweiten Staffel fast zwei Jahre, manch Fan konnte dann auch schon beim Pay-TV-Sender ProSieben FUN weiter schauen.

In den USA werden aktuell bereits die letzten Folgen der dritten Staffel gezeigt. Doch auch im Heimatland rasseln die Quoten des einstigen Überraschungshits immer mehr in die Tiefe. Waren die Reichweiten der ersten Staffel konstant im zweistelligen Millionenbereich, ist die Serie bei FOX mittlerweile bei 5,6 Millionen Zuschauern angekommen.

Kommentare zu dieser Newsmeldung

  • am

    "Ist die Story über ein US-amerikanisches Hip-Hop-Label für den deutschen Markt schlichtweg nicht massentauglich genug?"

    könnte sein...

    allerdings ist auch festzustellen, dass immer öfter albackene Soap Operas in schillernden Gewändern verkauft werden sollen, siehe z.B. auch Tyrant und wenn man so will sogar Game of Thrones, dass ist im Kern alles nix anderes als Dalles und Denver Clan in einem anderen Umfeld, bei GoT gings gut, bei Empire und Tyrant halt nicht.

    • am

      Die Serie könnte nie eine breite Deutsche Fanbase finden. Ein Hauptstrang ist die Musik, der andere eine Story, die bestenfalls Nachmittagssoapniveau hat. Im Pay-TV passt das, aber nicht in der Primetime
      • am

        also MICH hat die serie definitiv ausschließlich durch die lange pause verloren! ich fand die erste staffel toll und hätte gern sofort weitergeguckt, habe auch lange in jeder neuen programmzeitschrift als erstes nachgesehen, ob´s endlich weitergeht. irgendwann war das dann aber vorbei und beim versuch, mit der 2. staffel zu starten, stellte ich fest, daß mir personen und geschichte fremd geworden waren und ich nicht mehr hineinfinden konnte. schade.
        • am

          Ich schaue die Serie bei ProSieben Fun.
          • (geb. 2001) am

            War vorauszusehen. Ich dachte schon, dass so eine Meldung am Mittwoch oder am Donnerstag auf Wunschliste kommen würde.
            Wie viele Serien hat ProSieben abgesetzt oder ins Nachtprogramm verschoben? Ich würde schon auf 10 bis 15 Serien tippen, wenn nicht, sogar noch mehr.
            Mag sein, dass "Two and a Half Men" mehr Zuschauer bringt, aber wenn es mit dem Sitcom-Überdruss auf ProSieben so weitergeht, ist das Programm des Senders bald mit dem Wochenendprogramm von Comedy Central vergleichbar und die Marktanteile fallen unter 5% beim Gesamtpublikum.

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