„Hammertime“: Ein Wiedersehen mit MC Hammer

Rapper feiert Comeback mit eigener Doku-Soap

Michael Brandes – 30.12.2009

"Hammertime": Ein Wiedersehen mit MC Hammer – Rapper feiert Comeback mit eigener Doku-Soap – Bild: Biography Channel

In jenen Zeiten, in denen Mainstream-Rapper noch lustige Namen wie Snoop Doggy Dogg oder Vanilla Ice trugen, wurde auch MC Hammer weltberühmt. In Erinnerung geblieben ist aber irgendwie nur sein Hit „U can’t touch this“ und der dazugehörige „Hammerdance“, danach verschwand Hammer alsbald in der Versenkung.

Zum Glück gibt es aber noch das Fernsehen. Hier haben inzwischen viele Musiker, die ihre erfolgreichste Zeit längst hinter sich haben, eine neue Heimat gefunden – als Hauptdarsteller in Doku-Soaps, die das vermeintlich wahre Leben der Pop-Legenden zeigen wollen. Egal ob Ozzy Osbourne oder Gene Simmons – die Formate sind stets ähnlich aufgebaut. Sie zeigen chaotische Kerle, die gelegentlich gern über die Stränge schlagen, sich letztlich aber immer wieder als liebenswerte Familienväter entpuppen.

In eine ähnliche Richtung dürfte nun „Hammertime“ gehen. Episoden mit Titeln wie „Das ist der Hammer!“, „Hammergeil“, „Alte Hammer rosten nicht“ und „Hammer & Ice“ (MC Hammer trifft Vanilla Ice!) geben einen Einblick in das Leben des Rappers, seiner Frau Stephanie, seiner fünf Kinder und seines Neffen. Der Biography Channel zeigt die elf Folgen, die in diesem Jahr produziert worden sind, ab dem 2. Januar immer samstags um 18:00 Uhr.

Wie es MC Hammer nach 1990 erging, wurde zuvor aber schon erschütternd in der „Harald Schmidt Show“ – damals noch auf Sat.1 – dokumentiert:

Kommentare zu dieser Newsmeldung

  • am via tvforen.de

    Sorry, musste ich loswerden.

    MC Hammer und sein 'Erzrivale' waren Vanilla Ice waren gewissermaßen die Opfer der 'Ghettoisierung' von Rap, woran Rapper wie Snoop Doggy Dog nicht ganz unschuldig waren. Selbst zu deren Hochzeiten waren Rapper mit speziellen glitzernden Bühnenoutfits nicht mehr angesagt.
    Ich denke, da hat sich in der gesamten Popmusik die Wahrnehmung von Stars und wie sie sich zu kleiden haben vollkommen gewandelt. Die Zeit um 90 war schließlich auch das Ende von buntem Glitter und 'Hairmetal' und der Beginn von Grunge. Man erwartete, dass die Typen auf der Bühne optisch vom Publikum nicht sonderlich zu unterscheiden waren. Das war vielleicht in einigen Musikrichtungen früher zu beobachten, in anderen später, aber vielleicht könnten Generationen nach uns das einmal als typische Erscheinung der 90er charakterisieren. Da war MC Hammer mit seiner Art sich zu präsentieren im Nachhinein vielleicht einfach zu spät dran. Vanilla Ice war da nicht besser, hatte aber mehr Kredibilitätsprobleme (Ice T. hatte mal in einem Interview Vanilla Ice kritisiert, sinngemäß rezitiert: "What streets does he represent, Sesame Street?"). So waren Leute wie Vanilla Ice und MC Hammer schnell weg vom Fenster und Dr. Dre und Snoop Dog gibt es immer noch.

    Interessant an Leuten wie Vanilla und Hammer ist aber immer noch der extrem steile Aufstieg, mit Merchandising, Cola-Sponsoren, Zeichentrickserien und riesigen, ausverkauften Touren, aber danach der sofortige Fall ins Nichts, mit finanziellen Problemen, Skandälchen und allem was dazugehört. Lustig waren auch die Versuche beider, sich dem Geschmack der Zuhörer anzubiedern, in dem man versuchte einen völligen Imagewechsel zu vollziehen und plötzlich auf hart machen musste. Hammer schmiss etwa Mitte der 90er die Pumphosen weg und Vanilla Ice ließ sich Rastazöpfe flechten. Man kann also beiden eine gewisse Flexibilität bescheinigen. Allerdings interessiert es keinen mehr, was die zwei machen.
    Mit ihrer Form von 'Hip-Pop' haben sie sich keine treue Fanbasis geschaffen, genausowenig wie andere nach ihnen, die eine ähnliche Schiene fuhren. Das unterscheidet sie schon gewaltig von Leuten wie Ozzy oder Gene Simmons. Klar haben die mit ihren Sendungen ihre Karriere revitalisiert, aber eine treue Fanbasis war trotzdem immer da.
    • am via tvforen.de

      Stop! Hammertime!

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