Jugendliche für politische Themen zu interessieren ist sicherlich eines der schwierigsten Vorhaben, denen man sich als Fernsehproduzent stellen kann. Wenn man aber ein richtig gutes Konzept hat und damit als erster auf dem Markt ist, kann sich das durchaus lohnen, und man kann im Nachhinein die erfolglosen Kopien der Konkurrenten belachen, die versuchen, im Fahrwasser mitzuschwimmen.
Mit „Deutschland sucht den Superstar“ als deutsche Umsetzung des britischen Formats „Pop Idol“ gelang der Kölner Produktionsfirma Grundy LE ein großer Wurf, dessen weitere Fortsetzungen außer Frage stehen. Wie der „Spiegel“ berichtet, hat die auf Unterhaltungsshows spezialisierte UFA-Tochter jetzt zusammen mit der Bundeszentrale für politische Bildung eine wöchentliche Polit-Show entwickelt.
Die halbstündige Sendung basiert auf einem Konzept der Canadian Broadcasting Corporation (CBC), klopft aktuelle politische Themen auf deren Relevanz für Jugendliche ab und bereitet diese zielgruppengemäß auf, indem Videoblogs, Dokumentar-Szenen und Original-Clips aus Fernsehen und Internet miteinander verknüpft werden. Die Sendung soll passenderweise von einem jugendlichen Moderator bzw. einer jugendlichen Moderatorin präsentiert werden.
Die Show werde sowohl den privaten als auch den öffentlich-rechtlichen Sendern angeboten, und es bleibt zu hoffen, dass sich jemand findet, der dieses Projekt, das ja zumindest ambitioniert klingt, ausstrahlt.
Das wäre was für KIKA. Wenn die ihren Auftrag eines umfassenden Kinder- und Jugendsenders ernst nehmen, und nicht immer mehr Zeichentrickserien bringen.
Das Konzept wird keinerlei Interesse bei den Öffentlich-Rechtlichen finden. Für die Privaten ist es wesentlich ansprechender, weil das sehr viel Interaktivität bei den Gästen hervorrufen wird. Und das ist für ARD und ZDF einfach zu viel Lebendigkeit. Zu ihnen passt eher was ruhigeres.