Großes Zuschauerinteresse an „KiK-Story“

Reportage im Ersten erzielt hohen Marktanteil

Michael Brandes – 05.08.2010

Großes Zuschauerinteresse an "KiK-Story" – Reportage im Ersten erzielt hohen Marktanteil – Bild: NDR

Mit der „ARD exclusiv“-Reportage „Die KiK-Story – die miesen Methoden des Textildiscounters“ konnte das Erste gestern Abend um 21:45 Uhr eine hervorragende Quote einfahren. 3,97 Millionen Menschen sahen den investigativen Film, der einen Marktanteil von 14,8 Prozent erzielte. Auch die neue Rechercheergebnisse präsentierende „KiK-Story 2“, die das NDR-Fernsehen am selben Abend um 22:35 Uhr in der Reihe „Panorama – die Reporter“ ausstrahlte, war mit bundesweit 690.000 Zuschauern und einem Marktanteil von 8,4 Prozent erfolgreich.

Zum großen Interesse am Thema hatte der Textildiscounter selbst beigetragen, indem er nach der Erstausstrahlung der „KiK-Story“ im April juristisch gegen den NDR vorging. Vorgeworfen wurde KiK in der Reportage unter anderem die Ausbeutung von Menschen in den Produktionsländern wie Bangladesch, Dumpinglöhne sowie Druck und Kontrollen am Arbeitsplatz. Vor dem Landgericht Hamburg erwirkte KiK zunächst eine Einstweilige Verfügung gegen den NDR, derzufolge einige Behauptungen nicht mehr verbreitet werden durften. Nachdem der Sender weiteres belastendes Material gegen das Unternehmen vorlegte, nahm das Gericht das Ausstrahlungsverbot per Urteil zurück (fernsehserien.de berichtete).

Einen Tag vor der gestrigen Ausstrahlung hatte der Textildiscounter erstmals Fehler eingestanden: „In der starken Wachstumsphase haben wir uns ganz auf unser Kerngeschäft konzentriert und sicher Fehler gemacht. Dies bedauern wir außerordentlich“, zitiert der NDR aus einer Erklärung des Unternehmens. KiK wolle sich jetzt „völlig neu positionieren und in Zukunft einen konstruktiven Dialog mit der Öffentlichkeit führen“.

„Es hat sich gelohnt, dass die Redaktion trotz der juristischen Auseinandersetzungen die Geschichte weiter verfolgt und zusätzliche Recherchen durchgeführt hat“, kommentiert NDR-Intendant Lutz Marmor. „Der große Erfolg der ‚KiK-Story‘ zeigt, dass investigativer Journalismus mit gut recherchierten Geschichten beim Publikum auf großes Interesse stößt. Das ermutigt uns, diesen Weg auch in Zukunft weiterzugehen.“

Kommentare zu dieser Newsmeldung

  • am via tvforen.de

    Und der Hamburger Rechtsanwalt Walter Scheuerl, das ist der, der diese Schulinitiative in Hamburg gegründet hat, vertritt KIK. Paßt zu ihm. Arroganter Typ, finde ich.

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