[UPDATE] ESC 2024: Alle Infos zum großen Finale des Eurovision Song Contests

Startreihenfolge, Gastauftritte und die Favoriten der Redaktion im Überblick

Lukas Respondek
Ralf Döbele
Bastian Knümann
Lukas Respondek, Ralf Döbele und Bastian Knümann – 11.05.2024, 08:00 Uhr

Deutschlands Vertreter Isaak bei seinem Auftritt im ESC-Halbfinale – Bild: Corinne Cumming / EBU
Deutschlands Vertreter Isaak bei seinem Auftritt im ESC-Halbfinale

Der Höhepunkt des Eurovision Song Contests 2024 steht bevor: Heute Abend findet das große ESC-Finale statt, in dem 25 Kandidaten mit ihren Songs um den Sieg im Liederwettbewerb antreten. Das Erste und One übertragen das Finale ab 21:00 Uhr live aus dem schwedischen Malmö. Neben dem deutschen Act Isaak, der mit „Always On The Run“ auf dem sehr frühen Startplatz 3 ins Rennen geht, sind heute auch Favoriten wie Nemo aus der Schweiz, Baby Lasagna aus Kroatien und die israelische Sängerin Eden Golan dabei. fernsehserien.de gibt einen Überblick über die Kandidaten, ihre Startreihenfolge, die Gastauftritte und die Favoriten aus unserer Redaktion.

Insgesamt 37 Länder nehmen dieses Jahr unter dem nun etablierten Motto „United by Music“ am Eurovision Song Contest teil – doch in den Halbfinals, die am Dienstag und Donnerstag stattfanden, sind bereits 11 Teilnehmer ausgeschieden. Für das Finale qualifiziert haben sich dagegen 20 Länder, die neben den bereits gesetzten „Big 5“ (Deutschland, Frankreich, Italien, Spanien und das Vereinigte Königreich) und dem Titelverteidiger Schweden im heutigen Finale antreten werden.

UPDATE (12:35 Uhr): Der niederländische Kandidat Joost Klein ist wegen eines nicht näher beschriebenen Vorfalls, den eine Produktionsmitarbeiterin nach seiner Finalqualifikation gemeldet hatte, am Samstag vom Finale disqualifiziert worden.

Die (aktualisierte) Startreihenfolge beim ESC-Finale 2024

  • 01. Schweden: Marcus & Martinus – „Unforgettable“
  • 02. Ukraine: Alyona Alyona & Jerry Heil – „Teresa & Maria“
  • 03. Deutschland: Isaak – „Always On The Run“
  • 04. Luxemburg: Tali – „Fighter“
  • 05. disqualifiziert
  • 06. Israel: Eden Golan – „Hurricane“
  • 07. Litauen: Silvester Belt – „Luktelk“
  • 08. Spanien: Nebulossa – „Zorra“
  • 09. Estland: 5Miinust x Puuluup – „(Nendest) narkootikumidest ei tea me (küll) midagi“
  • 10. Irland: Bambie Thug – „Doomsday Blue“
  • 11. Lettland: Dons – „Hollow“
  • 12. Griechenland: Marina Satti – „Zari“
  • 13. Vereinigtes Königreich: Olly Alexander – „Dizzy“
  • 14. Norwegen: Gåte – „Ulveham“
  • 15. Italien: Angelina Mango – „La noia“
  • 16. Serbien: Teya Dora – „Ramonda“
  • 17. Finnland: Windows95man – „No Rules“
  • 18. Portugal: Iolanda – „Grito“
  • 19. Armenien: Ladaniva – „Jako“
  • 20. Zypern: Silia Kapsis – „Liar“
  • 21. Schweiz: Nemo – „The Code“
  • 22. Slowenien: Raiven – „Veronika“
  • 23. Kroatien: Baby Lasagna – „Rim Tim Tagi Dim“
  • 24. Georgien: Nutsa Buzaladze – „Firefighter“
  • 25. Frankreich: Slimane – „Mon Amour“
  • 26. Österreich: Kaleen – „We Will Rave“

Randnotiz: Isaaks Startnummer 3 ist der früheste Startplatz Deutschlands seit dem Jahr 1995. Damals trat das vom MDR ausgewählte Ehepaar Stone & Stone für Deutschland ebenfalls mit Startnummer 3 an – und landete mit nur einem einzigen Punkt auf dem letzten Platz.

So läuft das Voting ab

Die Gesamtwertungen im ESC-Finale setzen sich wieder aus einem Publikums- und einem Fachjuryvoting zusammen. Zunächst werden die aus ihren jeweiligen Ländern zugeschalteten Punkteansager die Punkte der Fachjury ihres Landes verkünden. Anschließend werden die Punkte aus dem Publikumsvoting zusammenaddiert und einem Teilnehmer nach dem anderen hinzugeschlagen.

Auch dieses Jahr gilt: Für das eigene Land können weder die Jurys noch die Zuschauer abstimmen. Zusätzlich zu den Publikumsvotings aus den 37 Teilnehmerländern wird es ein 38. Publikumsvoting geben, das „Rest der Welt“-Voting, bei dem Zuschauer aus Ländern, die gar nicht am diesjährigen ESC teilnehmen, mitabstimmen können. Gemeinsam bilden all diese restlichen Länder eine Wertung, die so viel zählt wie die eines Teilnehmerlandes. Ein Fachjury-Pendant zum „Rest der Welt“-Publikumsvoting gibt es nicht. Es werden also etwas mehr Publikumspunkte als Jurypunkte vergeben.

Neu in diesem Jahr ist, dass das Televoting nicht erst nach dem letzten Auftritt beginnt, sondern bereits unmittelbar vor dem ersten Auftritt. Somit ist also schon während der 26 Auftritte das Voting via Telefon, SMS und App möglich.

Die Moderatoren und Gaststars

Petra Mede und Malin Åkerman die vom schwedischen Fernsehen veranstaltete Liveshow aus Malmö. Als Nachfolger des langjährigen deutschen ESC-Kommentators Peter Urban kommentiert heute erstmals Thorsten Schorn ein ESC-Finale. Die Punkte der deutschen Jury verkündet heute Abend Ina Müller („Inas Nacht“). Die Jurypunkte aus dem nach 31 Jahren zurückgekehrten Teilnehmerland Luxemburg verkündet Désirée Nosbusch.

Die Moderatorinnen des ESC 2024: Malin Åkerman und Petra Mede Sarah Louise Bennett /​ EBU

Als Gaststar im Pausenprogramm der Finalshow sind Vorjahressiegerin Loreen aus Schweden und die einmalige Reunion der schwedischen Popband Alcazar („Crying at the Discoteque“) angekündigt. Zudem werden drei frühere ESC-Siegerinnen das 50. Jubiläum des ersten schwedischen Grand-Prix-Siegs feiern. Zur Hommage an ABBA treten Carola (Schweden 1991), Charlotte Perrelli (Schweden 1999) und Conchita Wurst (Österreich 2014) im Finale auf.

Die Favoriten der Redaktion

In der Redaktion von fernsehserien.de haben sich in den letzten Tagen und Wochen einige Favoriten herauskristallisiert. Welche Teilnehmer gehören in unserer Redaktion zu den Lieblingen des heutigen Abends?

Schweden: Marcus & Martinus – „Unforgettable“ (Startnummer 01)

Gut, wird Schweden gleich noch einmal den Eurovision Song Contest gewinnen? Wohl echt nicht. Sollte das Schweden aber? Vielleicht schon! Die Zwillinge Marcus & Martinus haben sich mit dem betörenden und faszinierend arrangierten „Unforgettable“ bereits beim schwedischen „Melodifestivalen“ zum Sieg geschmettert, nachdem sie im Jahr zuvor hinter Loreen auf Platz 2 gelandet waren. Bühnen-Präsenz, Sympathiewert, Choreographie, Aufbau der Performance, da passte einfach alles. Inhaltlich lockt in dem Dance Track die unheilschwangere Begegnung mit einer berauschenden „Femme Fatale“, von der man nicht möchte, dass sie je endet – ähnlich wie beim Song selbst, dem man hoffentlich jenseits des stets nur maximal dreiminütigen ESC-Beitrags irgendwann noch einen Extended Mix spendieren wird.

Ja, es ist bis zu einem gewissen Grad klassischer Schweden-Pop. Aber der ist hier auch catchy as fuck. Dabei stammen Marcus & Martinus Gunnarsen aus Norwegen, sind allerdings seit Jahren im schwedischen Pop-Zirkus aktiv. Dennoch war es leicht revolutionär, dass zwei Nicht-Schweden das ehrwürdige „Mello“ gewannen, vor allem im ABBA-Jubiläumsjahr. Die besten Voraussetzungen auf einen Sieg haben Marcus & Martinus durch die Startnummer 1 beim Finale wohl leider nicht. Werden sie aber dennoch ein absolut bombastisches Opening für den Song Contest in Malmö hinlegen? Das zweifellos!

von Ralf Döbele

Spanien: Nebulossa – „Zorra“ (Startnummer 08)

Vor ihrem Auftritt im spanischen Vorentscheid kannte ich weder das Duo Nebulossa noch ihren Beitrag „Zorra“. Doch schon mit dem Einsetzen des 80er-Jahre-Synthesizer-Sounds, der sich durch den ganzen Song zieht, war von Anfang an klar: Oh ja, das ist was für mich. Dadurch lässt es sich leichter darüber hinwegsehen, dass die Stimme von Sängerin Mery Bas etwas dünn klingt. Schließlich hält der Auftritt noch zwei visuelle Überraschungen parat: die beiden Tänzer. Anfangs noch elegant in Sakko und Anzughose, entledigen sie sich nach etwa der Hälfte dieser und legen nur noch leicht bekleidet in schwarzer Corsage und in Stiletto-Stiefeln eine Choreografie hin, die geprägt ist von Sinnlichkeit, Erotik und Provokation. Und einem Spagat, den man als Mann erstmal hinbekommen muss.

Auch die Message ist stark: Im Gegensatz zum männlichen Pendant „Zorro“ ist der Begriff „Zorra“ („Füchsin“) negativ konnotiert und bedeutet umgangssprachlich so viel wie „Schlampe“. Dieses Ungleichgewicht greifen Nebulossa auf und zeichnen das Bild einer Frau, die daraus Stärke gezogen hat und den Spieß nun umdreht.

Besonders imponiert hat mir der Umgang des spanischen Publikums mit dem Beitrag. Es feiert ihn, es singt ihn voller Inbrunst mit, es ist stolz auf ihn. Wird der Song einen vorderen Platz im ESC-Finale belegen? Mit Sicherheit nicht. Aber das ist zweitrangig, denn es wurde nach Leidenschaft entschieden und nicht nach Kalkül. Oder um es mit einem Zitat auszudrücken: „Some win the contest, others become anthems.“

von Bastian Knümann

Frankreich: Slimane – „Mon Amour“ (Startnummer 25)

Das französische Fernsehen hat den ersten Schritt gewagt: Als allererster Beitrag des ESC-Jahrgangs 2024 wurde „Mon Amour“ schon Anfang November vorgestellt und veröffentlicht. Ein halbes Jahr später darf der französische Popsänger Slimane seinen Song heute endlich auf der Finalbühne in Malmö präsentieren. Sechs Monate – ein hohes Alter für einen ESC-Beitrag. Dass „Mon Amour“ nach all der Zeit immer noch ein hörens- und sehenswertes Musikstück ist, liegt nicht nur an der absolut beeindruckenden Stimme des einstigen Siegers der französischen „The Voice“-Variante.

In seiner Ballade besingt der 34-jährige Slimane seine große Liebe, bringt seine schmerzvollen Gefühle zum Ausdruck und fleht seine Liebe, zu ihm zurückzukehren. Schnulzig, möchte man meinen, doch selbst wenn man nur Bruchstücke des – natürlich – französischsprachigen Liedtextes versteht, ist der Schmerz in Slimanes Stimme unüberhörbar zu spüren.

Obendrein ist „Mon Amour“ atemberaubend inszeniert: Zwei Minuten am Stück singt Slimane ohne einen einzigen Schnitt in die Kamera und schüttet dem Publikum sein Herz aus, während er auf dem Boden liegt, kniet und später auch steht. Erst danach bricht die Kamerafahrt und zeigt Slimane beim Höhepunkt des Auftritts: Mehrere Schritte von seinem Standmikrofon entfernt singt Slimane den melodischen Refrain ganz ohne Musik, ehe diese zum Finale wieder einsetzt. Es ist der Gänsehaut-Moment des ESC-Jahres – und hätte den Sieg mehr als verdient.

von Lukas Respondek

Das Rahmenprogramm

Vor dem ESC-Finale wird sich Barbara Schöneberger im Ersten, auf One, bei SRF 1 und bei ORF 1 mit ihrer Countdown-Show live aus Schweden melden. Zu ihren Gästen in der Drei-Länder-Produktion gehören Michael Schulte, Arabella Kiesbauer und Remo Forrer. Nach dem Finale geht Barbara Schöneberger erneut in allen drei Ländern mit der „Aftershow“ auf Sendung.

Weitere aktuelle Sendetermine von Fernsehsendungen rund um den Eurovision Song Contest haben wir hier in unserer Übersicht zusammengestellt.

Kommentare zu dieser Newsmeldung

  • am

    Zum Glück waren keine Handgreiflichkeiten im Spiel: Herr Klein hat wohl eine/n ESC-Mitarbeiter/in übelst bedroht, wofür es auch noch etliche Zeugen gibt. Ab auf die stille Saalfrank-Gedächtnis-Treppe. Korrekte Entscheidung.

    Dann brauchen sich bis heute Abend nur noch 16 weitere Teilnehmer ins Aus kegeln und schon wären wir in den Top 10!😍🙈 (...und die traditionellen 0 Punkte aus Ösiland hätte ich gerne jetzt gleich, damit das erledigt ist!)

    Ich wünsche allen heute viel Spass beim ESC und drück mir schonmal die Daumen für Irland warm. #crownthewitch
    • am via tvforen.de

      Vielleicht wäre es besser, die Liste der Startreihenfolge oben der offiziellen Liste der Startnummern anzupassen. Nachdem die Niederlande disqualifiziert wurde, wurde die Startnummer 5 nicht neu vergeben. Alle Teilnehmer behielten ihre Nummern. Das ist ja besonders fürs Telefonvoting wichtig. So hat z.B. Östereich ja weiterhin die 26 statt der 25 als Startnummer.

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