Emmys: Nominierte müssen Dankesreden vorab aufzeichnen

Wer für einen Kritikerpreis nominiert ist, muss sich immer auch darauf vorbereiten, im Zweifelsfall eine Dankesrede zu halten. Die Veranstalter der diesjährigen Emmys wollen allerdings, das zumindest für die Creative Arts Emmys alle Nominierten ihre Ansprachen schonmal vorab aufzeichnen und beim Veranstalter einreichen – ausgestrahlt wird dann nur die Ansprache des jeweiligen Gewinners. Laut Deadline haben diverse Nominierte deswegen Bauchschmerzen.

Emmys 2020

In diesem Jahr wird die Vergabe der Emmys auf fünf Abende aufgeteilt (alle Details). Für die weltweit übertragene Hauptveranstaltung am 20. September wurde angekündigt, dass die Produzenten und der ausstrahlende Sender ABC planen, Liveverbindungen zu allen Nominierten einzurichten – ein extrem komplexes und kostspieliges Vorgehen, das diesen aber kurzfristige Dankesreden ermöglichen dürfte. Im Zuge dessen wurde die Anzahl an in der Hauptveranstaltung enthüllten Preise um vier auf 23 gesenkt.

Generell wurde die Preisvergabe bei den Emmys in diesem Jahr auf sechs Abende ausgeweitet. Vier davon werden frei zugänglich über die Website Emmys.com gestreamt. Die fünfte und letzte Veranstaltung der sogenannten Creative Arts Emmys wird dann am Samstag, 19. September online abgehalten, aber beim Sender FXX gezeigt. Und am Sonntag, 20. September gibt es schließlich die Galaveranstaltung.

Aufgezeichnete Dankesreden

In einem Brief hat sich die Academy of Television Arts & Sciences nun an die Nominierten gewandt und sie aufgefordert, Videos aufzunehmen, in denen sie eine Dankesansprache aufnehmen, als ob sie die Auszeichnung auch wirklich gewonnen hätten.

Denn auch in diesem Jahr sind die Gewinner bis zur öffentlichen Bekanntgabe nur den Angestellten des Dienstleisters Ernst & Young bekannt, die schon seit Jahren für die Auszählung und Geheimhaltung der Ergebnisse zuständig ist. Erst, wenn in der Zeremonie der jeweilige Gewinner ausgerufen wurde, soll deren Rede abgespielt werden. Nicht verwendete Ansprachen werden natürlich nicht ausgestrahlt.

Das Kleingedruckte

Jede Ansprache darf nur 30 Sekunden lang sein – das ist bei Creative Arts Emmys allerdings so üblich. Die Einsendenden sind für den Inhalt komplett selbst „verantwortlich“ (insbesondere Hintergrund-Bild und -Musik und den Rechten daran) – etwaige Urheberrechtsklagen gegen Inhalte von Dankesreden würden unter dieser Bestimmung direkt an den Hersteller des Videos weitergegeben. Allerdings stellt die ATAS eine Key Art als mögliches Hintergrundbild zur Verfügung. Personen, die schon früher Emmys gewonnen haben, dürfen diese gerne im Hintergrund der Aufnahme platzieren, aber bitte aus Gründen der Gleichberechtigung mit anderen diese bei ihrer Dankesrede nicht in die Hand nehmen. Natürlich geben die Ersteller die Videos alle Rechte zur Aufführung im TV und Online im Rahmen der Emmys an die ATAS. Pro „Nominerung“ darf nur ein Video eingereicht werden (wenn für ein Programm in einer Kategorie also mehrere Personen als Nominierte genannt sind, müssen die mit einander einig werden, wie die 30 Sekunden genutzt werden). Und schließlich: Alle Aufnahmen müssen horizontal eingereicht werden.

Während bei anderen Veranstaltungen wie den Daytime-Emmys und den Emmys für die Region Los Angeles wohl ähnlich verfahren wurde, sollen laut Deadline schon Nominierte Bedenken geäußert haben. Einerseits aus reinem Aberglauben. Andererseits aber auch aus Bedenken um die Privatsphäre und was mit den Videos geschehen würde, sollten sie eben nicht zur regulären Veröffentlichung kommen.