„Pumuckl“-Erfinderin Ellis Kaut ist tot. Sie starb nach langer Krankheit am frühen Morgen im Alter von 94 Jahren in München. Dies teilte ihre Tochter Ursula Bagnall der Deutschen Presse-Agentur mit.
Ellis Kaut wurde am 17. November 1920 in Stuttgart geboren. Ab ihrem zweiten Lebensjahr lebte sie bedingt durch den Umzug ihrer Eltern in München. Im Alter von 18 Jahren wurde sie vom Festring München e.V. zum ersten offiziellen „Münchner Kindl“ gekürt – also zur Repräsentantin und Botschafterin der bayerischen Hauptstadt. Am 21. November 1939 heiratete sie im Alter von 19 Jahren den Schriftsteller Kurt Preis, mit dem sie 1945 die gemeinsame Tochter Ursula bekam.
Kaut studierte nach einer Schauspielausbildung zunächst Bildhauerei an der Münchner Akademie, bevor sie ab 1948 als freie Schriftstellerin arbeitete und in den 1950er und 1960er Jahren auch Sprechrollen in Hörspielen übernahm. Sie wurde vom Bayerischen Rundfunk verpflichtet, wo sie Kindersendungen betreute. Parallel widmete sie sich auch stets ihren Leidenschaften Malerei und Fotografie.
Ihren Durchbruch hatte Ellis Kaut mit den Geschichten rund um den frechen, aber liebenswerten Kobold Pumuckl, der bei dem Schreinermeister Eder für allerhand Schabernack sorgt. Seinen Ursprung hatte „Meister Eder und sein Pumuckl“ ab 1962 als Radio-Hörspiel im Bayerischen Rundfunk, bevor die Geschichten später auch als Bücher, Schallplatten, Kassetten und 1982 schließlich als Fernsehserie mit Gustl Bayrhammer adaptiert wurden und die Kindheit von zahlreichen Generationen geprägt haben. Der Name „Pumuckl“ stammt laut Ellis Kaut von ihrem Ehemann, der ihr diesen Spitznamen gegeben hat.
Zu Kauts weiteren Werken zählen die „Geschichten vom Kater Musch“, die „Fehlerteufelgeschichten“ sowie das Kinderbuch „Schlupp vom grünen Stern“, das 1986 für die Augsburger Puppenkiste verfilmt wurde.
Im Gegensatz zu ihren weiteren Tätigkeiten habe Ellis Kaut das Schreiben stets als harte Arbeit und sogar als Qual empfunden. Sie erhielt zahlreiche Auszeichnungen, darunter das Bundesverdienstkreuz, den Bayerischen Verdienstorden und die Bayerische Verfassungsmedaille in Silber. Außerdem rief sie die Stiftung zur Förderung des Lesens und der Kinderliteratur ins Leben, die sie später an die Internationale Jugendbibliothek in München übergab. Zuletzt lebte sie als Witwe im Münchner Stadtteil Pasing. Mit ihren Geschichten um den rothaarigen Kobold Pumuckl bleibt sie unsterblich und wird auch in Zukunft noch viele Kinderherzen begeistern.
Traurig, aber sie hat ein schönes Alter erreicht. Vielen lieben Dank für den besten Kobold und den besten Schreiner der Welt - ich bin schon seit meiner Kindheit ein großer Pumucklfan.
@jeanyfan: Ja, das stimmt - zumindest die Hauptakteure sind leider schon verstorben - bei Gustl Bayrhammer find ich es immer besonders traurig, weil es so unerwartet kam und er eigentlich noch gesund und munter war.
Wer z. B. noch lebt, ist Ilse Neubauer (Hausmeisterin). Generell waren da tolle Schauspieler dabei - Gustl Bayrhammer, Erni Singerl (herrliche Tratschtante), Toni Berger (wunderbar verschmitzt), und sogar Helga Feddersen.
Traurig, aber immerhin ja ein schönes Alter. Geht einem im Endeffekt jetzt meistens nicht in der Art nahe, weil man mit den Personen "hinter den Kulissen" ja nicht so in Kontakt kommt wie mit Schauspielern. Aber jetzt lebt aus der ganzen Pumuckl-Ära ja wirklich kaum noch jemand.