„Drei Haselnüsse für Aschenbrödel“: Darstellerin Karin Lesch gestorben

Die Königin aus dem Kultfilm wurde 89 Jahre alt

Bernd Krannich
Bernd Krannich – 25.04.2025, 12:09 Uhr

Karin Lesch im Film „Drei Haselnüsse für Aschenbrödel“ – Bild: DEFA
Karin Lesch im Film „Drei Haselnüsse für Aschenbrödel“

Im Alter von 89 Jahren ist die in der Schweiz geborene Schauspielerin Karin Lesch verstorben. Die Darstellerin, die in mehreren DEFA-Filmen zu sehen gewesen war, porträtierte im beliebten Weihnachtsfilm „Drei Haselnüsse für Aschenbrödel“ aus dem Jahr 1973 die Königin an der Seite von Rolf Hoppe (als König), Libuše Šafránková (das Aschenbrödel) und Pavel Trávníček (als Prinz). Auch, wenn Lesch ihre Karriere vor der Kamera kurz darauf beendete, ist sie durch den Film und die beliebte Figur doch Generationen von Fans bekannt geworden.

Von Karin Leschs Tod hat die Bild unter Berufung auf die Tochter der Schauspielerin berichtet. Demnach starb sie bereits am 12. März. Lesch entstammt einer Schauspielerfamilie. Nachdem sie 1935 in der Schweiz geboren wurde, zog ihre Mutter mit ihr kurz nach dem Krieg zunächst nach Westdeutschland und 1951 in die DDR. Dort absolvierte Lesch eine Schauspielausbildung in Berlin und hatte mehrere Stationen an Theatern Ostdeutschlands.

1957 heiratete sie Hans Dieter Mäde (1930 bis 2009), der in der DDR als Regisseur und Intendant an verschiedenen Theatern tätig war. Frühzeitig SED-Mitglied geworden, machte Mäde in der DDR auch in politisch geprägten Funktionen im Theaterbereich Karriere und wurde 1976 Generaldirektor der DEFA. Das Ehepaar hatte zwei Kinder: den bereits 2023 verstorbenen Dramaturg und Schriftsteller Michael Mäde und eine Tochter.

Karin Lesch kam parallel zur Arbeit am Theater ab den 1960ern auch vereinzelt zu Filmrollen. Dazu gehörte etwa 1960 der Märchenfilm „Das Zaubermännchen“. Bereits 1970 hatte sie im Film „Die Nächte des Zorns“ unter der Regie ihres Ehemanns an der Seite von Rolf Hoppe gespielt. Der schlug Lesch dann wenige Jahre später nachhaltig für die Rolle als „seine“ Königin in der ostdeutsch-tschechischen Produktion „Drei Haselnüsse für Aschenbrödel“ vor.

Kurz nach dem Film verlegte sich Lesch beruflich komplett auf die Arbeit am Theater und zog sich nach Angaben der Bild Ende der 1970er vollkommen aus der Öffentlichkeit zurück – laut Aussagen ihrer Tochter sei die Mutter eine sehr bescheiden lebende Person gewesen, die sich fernab des öffentlichen Rummels wohler fühlte.

Zuletzt lebte Lesch im Seniorenheim Wernsdorf (Königs Wusterhausen), wo sie auch verstarb.

Kommentare zu dieser Newsmeldung

  • (geb. 1978) am

    Ich fand ihre Stimme immer sehr markant. An der Aussprache merkte man, dass sie am Theater gelernt hat.
    • (geb. 1976) am

      Diese Woche sind viele bekannte Personen gestorben: Papst, Mariandl, Peter Rapp,
      • am

        Naja - man ist als Kind von Eltern (mit nicht zeitgemäßem "Geschmack"/Lebenseinstellung) bzw. Großeltern eher dazu "genötigt" worden, sich solche Sachen im TV (Mariandl, Glücksspielsendungen, Live-Gottesdienste etc.) gemeinsam ansehen zu müssen. Mit Kindern heutzutage macht man das nicht mehr "ungestraft" -
      • am

        also ich musste mir damals es nicht angucken (bin 39) ich wurde dazu niemals genötigt auch mein Bruder nicht keiner aus meiner Familie. Nicht jedes Kind wurde dazu genötigt.

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