Drei Folgen und Schluss! ARD zieht bei „Amado, Belli, Biedermann“ den Stecker

Bereits am Donnerstag anderes Programm um 16:10 Uhr

Ralf Döbele
Ralf Döbele – 18.09.2024, 18:28 Uhr

„Amado, Belli, Biedermann“ muss den Programmplatz räumen – Bild: WDR/Hubertus Huvermann
„Amado, Belli, Biedermann“ muss den Programmplatz räumen

Nach den desaströsen Auftaktquoten am Montag war es wohl nur eine Frage der Zeit, wie lange sich der neue Nachmittagstalk „Amado, Belli, Biedermann“ im ARD-Programm würde halten können. Das Erste hat nun aber doch überraschend schnell Konsequenzen aus der mangelnden Zuschauerbeteiligung gezogen. Bereits ab dem morgigen Donnerstag ist der Talk Geschichte und um 16:10 Uhr hält Quizmaster Alexander Bommes mit Wiederholungen Einzug.

So zeigt Das Erste noch einmal die Event-Wochen „Gefragt – Gejagt: Allein gegen alle“, die im vergangenen Herbst anlässlich der Jubiläumsstaffel ausgestrahlt wurden. In der Abwandlung des bekannten Quiz-Formats treten Kandidatinnen und Kandidaten einzeln gegen bis zu fünf Jägerinnen und Jäger an. Je höher dabei die Gewinnstufe gewählt wird, desto mehr Mitglieder der Quiz-Elite kommen als Gegner zum Einsatz.

In ihrer neuen Sendung wollten die Moderatorinnen Marijke Amado, Aminata Belli und Jeanette Biedermann die Zuschauer zu offenen und ehrlichen Gesprächen mit prominenten Gästen einladen – doch bereits die erste Ausstrahlung am Montag brachte die Ernüchterung. Gerade einmal 270.000 Zuschauer waren ab 16:10 Uhr im Ersten dabei, was nur 2,8 Prozent Marktanteil bedeutete. Noch magerer fiel das Resultat in der werberelevanten Zielgruppe der 14- bis 49-Jährigen aus: lediglich 10.000 schalteten ein – ein katastrophales Ergebnis für ein Talkformat, das sich zuvor auf die Fahnen geschrieben hatte, innovativ und generationsübergreifend zu sein. So kam es, wie es kommen musste, am Dienstag fiel die Zuschauerzahl dann noch weiter auf rund 160.000 mit einem Marktanteil von gerade einmal 1,8 Prozent Marktanteil und minimalen 0,8 Prozent bei den Jüngeren.

Da „Amado, Belli, Biedermann“ nicht live ausgestrahlt, sondern vorproduziert wurde, bleibt die Frage, was mit den restlichen Folgen passiert, ob sie vielleicht doch noch den Weg in die ARD Mediathek finden könnten. Als weitere Gäste waren zuvor noch der ehemalige Gefängnisarzt Joe Bausch, Moderatorin Amira Aly, RTL-Star Ulrike von der Groeben und CDU-Politiker Jens Spahn angekündigt worden. Fest steht, nach dem erschreckend kurzen Testlauf bleibt der ARD-Sendeplatz zum 16:10 Uhr zunächst das, was er in den letzten Jahren praktisch immer war: eine Dauerbaustelle.

Kommentare zu dieser Newsmeldung

  • am via tvforen.de

    Wie wäre es mal mit deutschen Spielfilmen aus den 50ger - 60ger Jahren? Man könnte es ja wenigstens mal versuchen....Aber vielleicht ist das schon wieder zu teuer. Ich weiß ja nicht, ob oder in wie weit die Sender dafür Ausstrahlungsrechte bezahlen müssen.
    • am via tvforen.de

      Da ist man einfach nicht mehr in den 90ern, evtl. noch 00er Jahren, wo so ein Programm im linearen Fernsehen zusammen mit Talkshows nachmittags ein großer Erfolg ist.
      Gesehen hab ich das bisher nicht, hört sich aber so am wie eine 90er Jahre öffentlich rechtliche 15 Uhr Sendung, erst gemütlich mit Amado, Belli, Biedermann" und dann 16 Uhr Jürgen Fliege.
      • am via tvforen.de

        Das Konzept war ja wirklich übelst. Drei selbstverliebte Moderatorinnen, die sich permanent wichtig machten und ein prominenter Gast (m/w), mit dem man oberflächlichen Klatsch und Privates besprach. Wer kommt nur auf derart verrückte Ideen?

        Dabei wäre ein aufs reifere Publikum abzielender Alltags-Talk mit interessanten, nachdenklichen und heiteren Themen im ständigen Wechsel für die Zielgruppe bestimmt sehr attraktiv. Aber die derzeit herrschende Führungsebene in der ARD-Unterhaltung kann nur Quiz, Krimis und vor sich hinkränkelnde Soaps.
        • am via tvforen.de

          Ich habe mir bisher nicht alles angesehen, auch nicht in der Mediathek. Hat Marijke Amado über die Mini Playback Show gesprochen?
        • am via tvforen.de

          tomgilles schrieb:
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          > Das Konzept war ja wirklich übelst. Drei
          > selbstverliebte Moderatorinnen, die sich permanent
          > wichtig machten und ein prominenter Gast (m/w),
          > mit dem man oberflächlichen Klatsch und Privates
          > besprach. Wer kommt nur auf derart verrückte
          > Ideen?
          >

          Menschen, die glauben, Frauen würden sich für so etwas interessieren.

          Vielleicht bei der nächsten Diskussion über Frauenfeindlichkeit mal darüber sprechen als über Frauenquoten.
      • (geb. 1971) am

        Es ist schon absolut verrückt wie wenig Geduld und Biss Sender heutztuage haben, etwas zu etableiren, was natürlich so niemals passieren kann. Wer weiß welche Klassiker es in den 70er, 80er, 90er nicht geben würde, wenn man schon damlas derart nervös und ungeduldig agiert hätte. Besonders bei Sender wie der ARD, die ja gar nicht auf Quoten angewiesen wären, und durchaus damit auch viel mehr Möglichkeiten hätten, dass sich etwas entwickelt, schon nach kurzer Zeit aber die Lust daran verliert. Wi eman da aus Fehlern lernen soll, was besser machen soll, ist mir schleierhaft. Scheinen nur mehr irgendwelche BWL-Pappnasen in den Führungsetagen am Werk zu sein. Und so sieht das dann halt auch aus....
        • am via tvforen.de

          Die Bumsbude ist nicht auf Quoten angewiesen.
          • am

            Sorry, wer derzeit um 16 Uhr schon die Glotze einschaltet, hat anscheinend kein oder kaum Privatleben - oder ist schlichtweg eine Tussi-Singlefrau. Um diese Jahreszeit möchte ich bei schönem Wetter jede freie Minute noch draußen verbringen! Kleiner Snack mit Tee & dann ab ins Grüne... es kommen eh bald wieder die Tage, wo man UNFREIWILLIG drinnen verbringen muss. Also war wohl die Sendezeit Mitte September etwas unglücklich gewählt - und für so ein Format sind wohl eher die frühen Morgenstunden passend - wo viele nicht so penibel darauf achten, was sie da eigentlich so laufen haben. Ansonsten würden sich so viele nicht jeden Sonntag den ZDF-FERNSEHGARTEN ansehen. Nach einer durchzechten Nacht ist man jedoch noch zu "fertig", um nach der Fernbedienung überhaupt die Finger auszustrecken...
            • (geb. 1971) am

              Du solltest nicht von Dir auf andere schließen. Es gibt genügend Menschendie nicht so können, bzw. halt eben nur zu dieser Zeit Lust oder Freizeit haben, Glotze zu schauen. Deine Verurteilung ist ziemlich dumm und kurzsichtig. In die Ecke mit Dir.
          • am via tvforen.de

            Nach dem Absetzen habe ich mir mal die ersten drei Folgen aus der Mediatheke geladen und muss wirklich sagen, wer solche Ideen für das TV hat und versucht das noch so umzusetzen, sollte sich doch mal Gedanken machen ob sein Beruf wirklich etwas mit Medien zu tun haben muss.
            • am via tvforen.de

              Aha. Wie wäre es mit konstruktiver Kritik anstatt inhaltslosem Blabla?
          • am via tvforen.de

            Ich finde es gut, dass die ARD zumindest versucht hat gegen die übermenschliche Konkurrenz um diese Sendezeit etwas Neues auszuprobieren. Ich habe die Sendung selbst nicht gesehen und weiss auch nicht, ob viel Werbung dafür gemacht worden ist.

            Das Format an sich klang interessant, aber sowas unaktuell zu machen und auf Halde vorzuproduzieren erscheint mir keine gute Idee. So kann man doch nicht mit Zuschauern interagieren oder auf aktuelle Entwicklungen eingehen. War wohl nicht wirklich zuende gedacht.
            • am via tvforen.de

              Helmprobst schrieb:
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              > Ich finde es gut, dass die ARD zumindest versucht
              > hat gegen die übermenschliche Konkurrenz um diese
              > Sendezeit etwas Neues auszuprobieren. Ich habe die
              > Sendung selbst nicht gesehen und weiss auch nicht,
              > ob viel Werbung dafür gemacht worden ist.
              >
              > Das Format an sich klang interessant, aber sowas
              > unaktuell zu machen und auf Halde vorzuproduzieren
              > erscheint mir keine gute Idee. So kann man doch
              > nicht mit Zuschauern interagieren oder auf
              > aktuelle Entwicklungen eingehen. War wohl nicht
              > wirklich zuende gedacht.


              Noch ein Punkt: Nachmittags kommen die Menschen nach Hause, stellen den Fernseher an, da müssen die Zuschauer schnell einen Einstieg in die Sendung haben, sonst schalten sie ab oder um. Ich hatte einmal reingeschaltet, mich da mitten in der Unterhaltung zurecht zu finden, ist mir nicht gelungen. Sendungen wie "Bares für Rares" oder "Wer weiß denn sowas?" kann man zu jeder Zeit einschalten und ist sofort drin im Geschehen. Ich schaue diese Sendungen relativ oft, aber sehr selten von Anfang bis Ende.
            • am via tvforen.de

              Helmprobst schrieb:
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              > Ich finde es gut, dass die ARD zumindest versucht
              > hat gegen die übermenschliche Konkurrenz um diese
              > Sendezeit etwas Neues auszuprobieren.


              Was ist denn bitte die übermenschliche Konkurrenz um diese Sendezeit? "Rosenheim Cops" Folge 312? "Auf Streife" Folge 867? Oder die elektrisierende Wiederholung von "Ulrich Wetzel - Das Strafgericht" Folge 1237?

              Ach halt, Du meist vermutlich diese aufregenden Ratgeber- und Plaudersendungen, von denen es in fast jedem dritten Programm eine eigene Version gibt. Stimmt: Die konfusen Anrufer, die bei albernen Spielchen mitmachen und dann 72,13 Euro gewinnen können, darf man sich natürlich nicht entgehen lassen, ebenso wie die Koch- und Dekotips oder wertvolle Lebenshilfe der Kategorie "Wenn Ihre Füße müffeln, versuchen Sie es doch mal mit einer Wäsche".
          • (geb. 1969) am

            Abgesehen, dass mir das Format auch nicht sonderlich gefallen hat, zeigt es wieder einmal, dass die ARD den Quoten viel zu viel Bedeutung zumisst. Diese dürfen aber bnei einem öffentlich-rechtlichen Sender keine Rolle spielen - erst recht nicht die der Altersgruppe 24-59! Die zwei Wochen hätte man durchhalten müssen!
            • am

              Mir war das eigentlich von vornherein klar das das kein Erfolg wird! Ich habe mir bis jetzt eine Folge angeschaut und fand es gut! Würde auch weitere Folgen schauen!

              Aber ich denke das Format ist dann für die Zuschauer einfach zu langweilig! Wie damals bei Hirschhausen auch! Man hätte z.B. eine Nachmittagsshow wie "Kaffee oder Tee" daraus machen können! Vielleicht wäre das ein Erfolg gewesen! Diese Art von Format funktioniert ja auch in anderen Programmen!

              Ich zitiere mal von der offiziellen ARD Seite: "Amado, Belli, Biedermann" ist mehr als nur eine Talkshow. Es ist ein Treffpunkt für Frauen, die sich austauschen, inspirieren und unterhalten möchten!"

              Vielleicht hat diese Idee viele vorab schon abgeschreckt, das man jetzt wieder ein Konzept macht, wo nur wieder speziell Frauen im Vordergrund stehen sollen! Man hätte ja auch eine gemischte Moderation machen können! Birgit Schrowange ist vor ein paar Jahren damit bei Sat.1 auch gnadenlos gescheitert! Das war eine Sendung wo nur ausschließlich Themen für Frauen behandelt wurde!

              Zudem, frage ich mich immer bei den Testläufen, wer von den Verantwortlichen glaubt eigentlich daran, das man, nach 10 Folgen oder mehrere Wochen sehen kann, ob ein Format gefällt oder nicht! Zu dem dann meistens nach den Testphasen auch erst mal Pause ist!
              • am

                Aber ich muss dazu noch sagen: Die Folge die ich geschaut habe, hat jetzt nicht nur speziell Frauenthemen behandelt, die Themen waren: Ernährung, Prinz Harry und die Hochzeit von Boris Becker!

                Ich müsste jetzt noch weitere Folge anschauen, ob die Themenauswahl eher gemischt bleibt, dann hätten die Verantwortlichen das vielleicht anders kommunizieren sollen, das die Themenauswahl eher gemischt ist!

                Das sind nur meine Vermutungen, vielleicht lag es auch an anderen Dingen!
            • am via tvforen.de

              Wenn "zu offenen und ehrlichen Gesprächen mit prominenten Gästen" eingeladen wird, bin ich bereits bedient.

              Alles Medienprofis, die sich oder irgendetwas anderes verkaufen wollen. Sollte wirklich mal von dem abgewichen werden, was man eben so sagen darf und muss (und vor allem nicht sagen darf) in unserer offenen, freien, vielfältigen Debattenkultur, dann in der Regel als kalkulierter Tabubruch: Ich sag, dass ich keine Katzen mag und kann mich auf einen Shitstorm samt einiger Morddrohungen gefasst machen. Wie das eben so ist in unserer dauererregten, dauerempörten, dauerbeleidigten Deppengesellschaft. Und wenn meine Äußerung zu unwoke ist, muss ich künftig von Bürgergeld leben.
              • am via tvforen.de

                Findest du eigentlich auch mal etwas gut? Shitstorms gab es früher übrigens auch, nur hießen die nicht Shitstorm, fanden nicht im Internetadresse statt und hatten andere Gründe. Oh neeeein, die Frau ist nackt (Die Sünderin), oh neeeein, die sind geschieden (Doppeltes Lottchen), oh neeein, die Frau will arbeiten (Beginn der Frauenwahlrechte)... Wie stehst du dazu? Oder war's einfach eine andere Zeit und ist so verständlich?
            • (geb. 1979) am

              Das ging mal schnell! Hab ich zwar mit gerechnet aber nicht so schnell

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