Dokudrama „Eichmanns Ende“ mit Knaup, Milberg und Tukur
Programm-Event im Juli im Ersten
Jutta Zniva – 28.05.2010

Der kürzlich mit dem Bayerischen Fernsehpreis 2010 ausgezeichnete Schauspieler Herbert Knaup (fernsehserien.de berichtete) ist im Juli in der Titelrolle eines neuen Dokudramas zu sehen, das die Geschichte der Ergreifung von Adolf Eichmann erzählt. Eichmann war während der Nazi-Herrschaft der Hauptverantwortliche für die organisierte Massendeportationen europäischer Juden in die Vernichtungslager. Das Erste zeigt den als Programm-Event angekündigten 90-minütigen Film, in dem neben Knaup (siehe Bild) auch Silvia Hermann, Axel Milberg und Ulrich Tukur zu sehen sind, am 25. Juli um 21:45 Uhr.
Die Handlung des von doc.station produzierten Films „Eichmanns Ende – Liebe, Verrat, Tod“, der in Deutschland, Argentinien, Israel, England und den USA gedreht wurde, setzt Mitte der 50er Jahre in Argentinien an, wo sich die Tochter des jüdischen Dachau-Überlebenden Lothar Hermann in den Sohn Adolf Eichmanns verliebt. Hermann erkennt Eichmann, der unter dem falschen Namen unbehelligt in Buenos Aires lebt und dem (von Ulrich Tukur verkörperten) niederländischen Journalisten und SS-Mann Willem Sassen in über 50 Interviews seine Sichtweise der Judenvernichtung zu Protokoll gibt: nämlich die Deportationen „nur angeordnet“ zu haben und insgesamt lediglich ein „Rädchen“ in der Organisation des Holocaust gewesen zu sein. Lothar Hermann informiert den hessischen Generalstaatsanwalt und Nazi-Jäger Fritz Bauer (Axel Milberg) über den Aufenthaltsort Eichmanns. Bauer informiert den israelischen Geheimdienst Mossad, der Eichmann 1960 nach Jerusalem entführt, wo ihm schließlich der Prozess gemacht wird.
Für Buch und Regie bei „Eichmanns Ende – Liebe, Verrat, Tod“ zeichnet der Filmemacher Raymond Ley („Eschede Zug 884“), der für die Dokufiction „Die Nacht der großen Flut“ (ebenfalls mit Ulrich Tukur, der Innensenator Helmut Schmidt spielte) 2006 den Deutschen Fernsehpreis erhielt.
Das Dokudrama „Eichmanns Ende“ entstand unter Federführung des SWR und des NDR, der bereits 2003 in Kooperation mit der BBC die TV-Dokumentation „Adolf Eichmann – Begegnungen mit einem Mörder“ produzierte.