Die Entdeckung der dings … Langsamkeit

HR mit entschleunigter TV-Unterhaltung

Jutta Zniva – 04.03.2006

Auf stärkere Regionalisierung im Bereich der TV-Unterhaltung und „Entschleunigung“ des Fernsehprogramms setzt in Zukunft der Hessische Rundfunk. Ab März werden drei neue Formate ausprobiert.

Nach dem Erfolg des im November gestarteten „Hessenquiz“, das „hunderttausende Menschen“ erreichte, wolle man vermehrt eine „Mischung aus Unterhaltung und hessischer Information“ bieten, sagt HR-Fernsehdirektor Manfred Krupp in der Frankfurter Rundschau.

Ab 5. werden jeden Sonntag um 21:00 Uhr in der Ratsendung „Das Dings vom Dach“ vier Prominente den Zweck von „geheimnisvollen Gegenständen herausfinden, wie man sie bei Großmutter auf dem Dachboden findet“. Moderiert wird die Sendung von Thomas Balou Martin (dem Staatsanwalt im HR–„Tatort“). Nicht unähnlich der Sat.1-Show „Genial daneben“ sollen „aberwitzige und absurde Erklärungen“ für Dinge er- und gefunden werden. Armin Maiwald, Bärbel Schäfer und andere werden rätseln: „Wurde das Dings auf dem Feld verwendet? Oder diente es gar der Befriedigung geheimer Lüste …?“

Dem Zuschauerbedürfnis nach „Entschleunigung im Fernsehen“ wird „Herrliches Hessen“ entsprechen: Ab 10. März begibt sich Reporter und Moderator Reinhard Schall alle zwei Wochen mit einem Kamerateam auf eintägige Reportagereise und stellt „Menschen mit ihren Eigenheiten und Geschichten, aber auch schöne Landschaften und hessisches Brauchtum“ vor.

Noch mehr Lokalkolorit und Beschaulichkeit verbreitet am Ostersonntag und an vier weiteren Feiertagen „Pater Amandus“. In einer nach ihm benannten und von Barbara Siehl moderierten Sendung wird der Frankfurter Kapuzinerseelsorger über Alltagssorgen und Lebenskrisen plaudern. Zuschauerfragen sollen beantwortet und Trost gespendet werden.

Kommentare zu dieser Newsmeldung

  • am via tvforen.de

    Von der Reihe "Das Ding vom Dach" habe ich Anfang Dezember eine Pilotsendung gesehen. Das war ganz interessant - besonders, wenn man selbst wußte, wozu der Gegenstand gebraucht wurde. Von den anderen entschleunigten Programmen halte ich eher wenig.
    • am via tvforen.de

      Leider hat der HR Late Lounge stark eingeschränkt. Früher lief das die ganze Woche über.
      Politik in Hessen war z.b. ein gutes Magazin
      Der HR hat wesentlich abgespeckt, auf Kosten der Zuschauer
      Ich schaue mir daher den HR wesentlich weniger an als früher
  • am via tvforen.de

    Dieser "trend zur Regionalisierung" beschert uns leider seit einigen Jahren, daß auf den Dritten, die früher interessante Spielwiese auch experimenteller Formate waren - und wo es auch gute Jugendsendungen gab, nur noch Heimatgedudel, Folklore, idyllisierter Kitsch, Kochsendungen, Reality-Alltags-Schnarch-TV und ähnliches läuft.
    • am via tvforen.de

      "die wahrscheinlich auch einen höheren Etat haben"

      Der Etat hängt letztlich von der Bevölkerungszahl ab, oder anders gesagt: Der WDR ist der einzige Sender, der problemlos ein zusätzliches bundesweites Programm auf die Beine stellen könnte. Hessen mit 6 Mio Einwohner ist halt zum einfachen Programm gezwungen, die können sich ja offensichtlich nicht einmal mehr Late Lounge leisten, was bekanntlich die "billigste Sendung im deutschen Free-TV" gewesen ist.
      • am via tvforen.de

        Ist heute immer noch das unattraktivste Dritte.Im Gegensatz zur BR und WDR,die wahrscheinlich auch einen höheren Etat haben.Dagegen glänzt das Hessen Fernsehen mit Wiederholungen und einem u.a. Hessenquiz,daß im NDR schon mehrere Jahre Programm ist(nein nicht als Hessenquiz).
        Das Entschleunigste ist und bleibt noch das Traumpaar der Fernsehunterhaltung;Karlheinz und Michaele,die schon 20 Jahre in unserem Hessenland umherfahren und schauen,wo es den besten Handkäs gibt.

        Erbarme,zu spät......
        • am via tvforen.de

          Entschleunigtes Programm wär mir lieber...

          Mal wieder minutenlange Blenden auf Uhren und Programmvorschauen.
          Testbild des Nachts und Moderatorinnen/en die den Zuschauer mit Charme durchs Programm begleiten,anstatt diese ewigen Trailer.

          chris
          • am via tvforen.de

            Immerhin war Hessen 3 früher das entschleunigste dritte Programm von allen. Nirgends konnte man früher so lange und so oft ein Testbild sehen wie auf Hessen 3. Sogar Anfang der 90er war erst um 17.00 Uhr Programmbeginn, während andere dritte Programme schon damit begannen, die Nachtlücken mit Pseudo-Programmen wie Endlos-Vorschauen zu füllen.

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