Diane Keaton in der Komödie „Das grenzt an Liebe“ (2010)
Bild: Castle Rock Entertainment
Die US-amerikanische Schauspielerin und Oscar-Preisträgerin Diane Keaton ist im Alter von 79 Jahren im US-Bundesstaat Kalifornien verstorben. Das berichtet unter anderem People unter Berufung auf eine Sprecherin der Schauspielerin. Eine Todesursache wurde nicht mitgeteilt, ihre Familie habe in dieser Zeit großer Traurigkeit um ihre Privatsphäre gebeten.
Diane Keaton war durch ihre Rolle als Kay Adams im Mafia-Epos „Der Pate“ (1972) von Francis Ford Coppola bekannt geworden, wie die Tagesschau in der Würdigung von Keatons Karriere schreibt. In dem Kult-Film und den Fortsetzungen war Kay die Ehefrau des von Al Pacino verkörperten Mafiaboss Michael Corleone.
1978 erhielt Diane Keaton einen Academy Award („Oscar“) für ihre Rolle als Annie Hall im Film „Der Stadtneurotiker“ von Woody Allen – im englischen Original heißt der Film auch „Annie Hall“. Drei weitere Male war Keaton für Oscars nominiert: „Ein Mann kämpft für Gerechtigkeit“ (1982), „Marvins Töchter“ (1997) und „Was das Herz begehrt“ (2004). Alle vier Würdigungen waren als Herausragende Hauptdarstellerin. Daneben war Keaton unter anderem für neun Golden Globes nominiert (gewonnen mit „Der Stadtneurotiker“ und „Was das Herz begehrt“), wurde von diversen Festivals geehrt und erhielt einen Lebenswerk-Preis des American Film Institute (2017).
Mit Regisseur Woody Allen war Diane Keaton seinerzeit auch in einer längeren Beziehung, ebenso mit Al Pacino und Warren Beatty. Die Tagesschau zitiert die unverheiratet Gebliebene mit einer selbstironischen Bemerkung aus einem Interview aus dem Jahr 2019 Die meisten Leute in den Filmen heiraten irgendwann und lassen sich dann scheiden. Aber ich habe noch nie geheiratet. Ich bin eine Versagerin.
Nur selten war die 1946 Geborene in Fernsehproduktionen dabei. Eine Ausnahme ist allem die Miniserie „The Young Pope“ (2016) von Paolo Sorrentino, in der sie die weibliche Hauptrolle an der Seite von Jude Law übernahm. Daneben lieh Keaton in der animierten Kinderserie „Grünes Ei mit Speck“ nach Dr. Seuss der Figur Michellee durchgehend ihre Stimme.
Zahlreiche Kollegen und Freunde würdigten die Verstorbene in den sozialen Netzwerken, stellvertretend sei Jane Fonda zitiert:
Kommentare zu dieser Newsmeldung
Karin_Woywod am
Sie war eine der ganz GROSSEN. Sie wird unvergessen sein. R.I.P Diane Keaton! 💖
Ja sie war wiklich ein Ausnahmetalent!! Ich mochte sie immer gerne sehen und sie war so eine natürliche, und bestimmt überhaupt nicht abgehobene Person (ohne Schönheits OP ala Meg Ryan und co.) 79 ist ja schon ein relativ gutes Alter zum Ableben, hätte aber gedacht sie schafft noch mehr!
Ich mochte die Filme mit ihr. Besonders die etwas (vermutlich) unbekannteren.
Wie "Baby Boom - Eine schöne Bescherung" und "Ganz normal verliebt". Aber auch die bekannten Filme wie "Der Pate", "Vater der Braut I + II", "Marvins Töchter", "Der Club der Teufelinnen" und "Book Club".
Sie war eine vielseitige Schauspielerin, die sich nicht auf ein Genre versteift hat. Und sie konnte sowohl Drama, als auch Comedy.
Wieder eine der ganz großen Schauspielerinnen, die zu früh von uns gegangen ist.
Nicht zu vergessen die beiden Weihnachtsfilme Weihnachten bei den Coopers, wo John Goodman ihren Ehemann spielte und Weihnachten bei den Stones mit Craig T. Nelson als Ehemann. Werde ich mir dieses Weihnachten wieder anschauen. R.i.P.
Red Cloud schrieb: ------------------------------------------------------- > Nicht zu vergessen ... Weihnachten bei den Stones
Tja, mit der Schenkerei zu Weihnachten ist das so 'ne Sache: "I can't get no satisfaction". Da kann ich die Stones gut verstehen. :-) Wusste schon Heinz Becker: "Weihnachten? Reine Nervensache!"
sofahuhn (geb. 1987) am
:( so traurig - ich mochte sie sehr gern! va in den filmen club der teufelinen, fam.stone verlieben verboten
Diane, was machst Du bloß? Einfach so sterben? Was hast Du Dir dabei gedacht? Du hast so viele tolle Rollen gespielt, selbstbestimmt, selbstironisch, witzig. Davon hättest Du uns noch viel mehr geben können. - 2014 war ich in Manhattan. Manhattan wollte ich unbedingt mal mit eigenen Augen sehen, vor allem auch durch Dich in "Manhattan". Und - wo warst Du? Sicher mit Woody auf Long Island.
Und dann einfach aufhören zu leben? Du Loserin ... :-)
Der aktuelle SPIEGEL (Nr. 43/2025) charakterisiert ihre Schauspielkunst sehr treffend, finde ich:
"Aber wo die [Marlene] Dietrich streng wirkte, da floss an Keaton alles, die weiten Hosen und die lässige Eleganz. Sie war ganz sie selbst: unkonventionell, frei, verspielt, fröhlich, verwirrt, chaotisch, echt. Und unsicher, aber völlig anders als [Woody] Allens verkrampfter Neurotiker: auf eine selbstbewusste Weise, die das Leben nicht festlegt und Raum lässt für das Offene und Unfertige."
Im Bewusstsein eigener Schwächen und Fehler trotzdem selbstbewusst auftretend - mit ihren Filmfiguren hat Diane Keaton das Spektrum weiblicher Charaktere im Film und vermutlich auch im realen Leben deutlich erweitert. Ich denke, das ist nicht zu hoch gegriffen. Deswegen war sie m. E. die optimale Besetzung als Filmpartnerin des genialen Woody Allen.
Ich kenne eigentlich nur ihre Filme an der Seite von Woody Allen, denn schon vor "Der Stadtneurotiker" (1977) war sie mit ihm zusammen in den Filmen "Mach's noch einmal Sam" (1972), "Der Schläfer" (1973) und "Die letzte Nacht des Boris Gruschenko" (1975) zu sehen und paßte hier so wunderbar zu der Entwicklung der Allen-Filme vom Slapstick hin zur Komödie mit philosophischen Untertönen.