„Das Supertalent“: Rapper klagen sich aus Castingshow
Einstweilige Verfügung gegen RTL erwirkt
Michael Brandes – 11.10.2013, 15:32 Uhr

Per einstweiliger Verfügung wurde RTL untersagt, den Auftritt einer Berliner Rap-Combo in der Castingshow „Das Supertalent“ auszustrahlen. Die Musiker fühlten sich von Sender und Produktionsfirma nicht ernstgenommen.
An der Castingshow teilgenommen hatten die Rapper ‚Qult‘ offenbar im naiven Glauben, dass Dieter Bohlen und seine Erfüllungsgehilfen tatsächlich auf seriöse Weise Talente sichten und fördern. Nachdem der Irrtum erkannt wurde, stehen nun Vorwürfe im Raum bezüglich unzumutbarer Auftrittsbedingungen, die auf diese oder ähnliche Weise schon von früheren Kandidaten geäußert wurden.
„Die Bühnenlautsprecher waren falsch eingestellt, die Tontechnik verwendete nicht die richtige Musik und als wir uns beschwerten, ernteten wir Schmähkritik von Dieter Bohlen und sollten die Klappe halten“, erinnert sich Bandmitglied Jens Gläsker. Zuvor sei der Gruppe sogar der fest zugesagte Soundcheck verwehrt worden.
„Ich habe während der Aufzeichnung beanstandet, dass der falsche Beat eingelegt wurde, außerdem konnten wir wegen im Pegel extrem eingestellter Bässe aus den Bühnenmonitoren unseren Gesang nicht präzise und synchron einsetzen“, so Gläsker. Angemeldet hatte sich die Band beim „Supertalent“ nicht selbst, sie war „von einem Fan empfohlen worden, den wir nicht enttäuschen wollten“.
Nach der Aufzeichnung sei die Band, die bereits 500 Liveauftritte hinter sich hat, zur Erkenntnis gelangt, dass eine Ausstrahlung nur negative Publicity erzeugen würde. „Bohlen zog dann auch noch den Vergleich zu Bushido, offenbar konnte er unsere Texte selbst über die Lautsprecheranlage auch nicht verstehen“, so Gläsker weiter.
Weil RTL nicht freiwillig auf die Ausstrahlung der Aufzeichnung verzichten wollte, erwirkten ‚Qult‘ vor dem Landgericht Berlin durch ihren Rechtsanwalt Bernd Roloff eine einstweilige Verfügung. Roloff argumentiert wie folgt: „Meine Mandanten müssen laut Vertrag unentgeltlich auftreten, aber auch dann gibt es Nebenpflichten der Produktionsgesellschaft, die beachtet werden müssen. Eine Entstellung der künstlerischen Leistung durch unbrauchbare technische Voraussetzungen muss nicht hingenommen werden. Außerdem habe ich Bedenken gegen den Fäkal-Kommentar von Herrn Bohlen, wonach Qult aufgesetzte Rapper-Kacke servieren würde. Insbesondere unter diesen Auftrittsbedingungen wurde hier die Grenze zur Schmähkritik überschritten.“
RTL wird gegen die einstweilige Verfügung Widerspruch einlegen.
Kommentare zu dieser Newsmeldung
Balmung am
Na die Kommentare hier sind ja wieder mal teilweise unterstes Niveau. Dieser Musikstil ist zwar auch nicht mein Ding, aber hin und wieder sind die Stücke nicht schlecht. Aber egal, was ich sagen wollte ist: auch wenn mir derart Musik meist nicht gefällt muss ich es nicht so hin stellen als wäre es leicht und daher billige Musik.
Mir sagt Qult auch nichts, aber kein Wunder, ist ja nicht meine Musik, aber nur weil ich sie nicht kenne heißt das nicht, dass sie deswegen nicht erfolgreich oder gar gut sein können.Nofredede am
Gibt es wirklich noch Doofe die im Ernst glauben, sie machen durch Bohlen und seiner Show Karriere? Die einzigen die Kohle machen, sind die Macher der Show und Bohlen, schon würde er sich nicht jedes Jahr auf diesen Stuhl setzen.GixiBerlin (geb. 1971) am
Endlich hat der Bohlen mal eine drauf bekommen!!! Super. Ich sag ja immer schön unbequem sein und auf das Bauchgefühl hören!!! Daumen hoch für die Jungs von Qult"seventy am via tvforen.de
Wie bitter, wenn eine so erfolgreiche Band sich opfert und auf Flehen eines Fans an dieser sehr guten Sendung teilnehmen muss.
Die Fans sind einfach total doofe Typen!red_tiger82 am via tvforen.de
seventy schrieb:
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> Wie bitter, wenn eine so erfolgreiche Band sich
> opfert
Woher weißt du, ob sie erfolgreich sind oder nicht? Ich z.B. habe den Namen noch NIE gehört ...
Weg zum GlüQ (http://www.youtube.com/watch?v=5fppcL02Fvs) finde ich ehrlich gesagt nicht schlecht.seventy am via tvforen.de
Sorry roter Tiger, das war jetzt mal echt nicht ernst gemeint.red_tiger82 am via tvforen.de
... achso, ich dachte nur der nächste Satz mit dem Fan wäre nicht ernst gemeint ... :-)linkin_park am via tvforen.de
seventy schrieb:
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> Wie bitter, wenn eine so erfolgreiche Band sich
> opfert und auf Flehen eines Fans an dieser sehr
> guten Sendung teilnehmen muss.
> Die Fans sind einfach total doofe Typen!
Wenn man es mit 500 Auftritten immer noch nicht geschafft hat, bekannt zu werden, sich dann in einer Castingshow (!!!) als "seriöser Künstler" präsentieren zu wolllen (stuuupid) und die Quittung dafür erhält, und dann einfach einen "Fan" vorzuschieben (wahrscheinlich ein armes, behindertes, todkrankes 7-jähiges Mädchen...) ist extremst erbrämlich.
Aber RTL hat mal wieder gute PR für diesen Schrott.
Frau_Kruse am via tvforen.de
Die Pointe an dieser Meldung ist, daß so getan wird, als könnte man bei Rumgerappe viel falsch machen oder verderben. Yo, yo, bitch, motherfucker, respect, du Opfer!Anonymer Teilnehmer am via tvforen.de
Frau_Kruse schrieb:
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> Die Pointe an dieser Meldung ist, daß so getan
> wird, als könnte man bei Rumgerappe viel falsch
> machen oder verderben. Yo, yo, bitch,
> motherfucker, respect, du Opfer!
Schon mal selbst gerappt oder bei Singstar einen Rappart mitgesungen und das Tempo, etc. geschafft, fehlerfrei?
geht nicht nur immer um Motherf....
Lobotoyour am via tvforen.de
Okay, hat funktioniert: Ich hab tatsächlich auf der Tube geschaut, was die so machen.
Bohlen hat unrecht: Es ist keinesfalls aufgesetzte Rapper-Kacke, es handelt sich vielmehr um langweiliges Rap-Gedudel.
Was unter Umständen auch daran liegt, dass ich persönlich ca. 99,9% dieser Stilrichtung entweder für aufgesetzte Rapper-Kacke oder langweiliges Rap-Gedudel halte.
Musik geht anders.