Das Erste steigt aus der „Echo“-Übertragung aus

„Keine inhaltliche Perspektive für eine größere Relevanz“ im Jahr 2017

Bernd Krannich
Bernd Krannich – 16.12.2016, 16:18 Uhr

Helene Fischer räumte auch beim diesjährigen „Echo“ zum zweiten Mal in Folge kräftig ab – Bild: © ARD/Max Kohr
Helene Fischer räumte auch beim diesjährigen „Echo“ zum zweiten Mal in Folge kräftig ab

Einiges an Schelte gab es in diesem Jahr für den „Echo“, den Das Erste im April übertragen hatte (fernsehserien.de berichtete). Nun folgt die Konsequenz: Aus inhaltlichen Gründen wird der Sender 2017 nicht mehr übertragen. Das verkündete Thomas Schreiber, seines Zeichens Unterhaltungskoordinator bei der der ARD, in einem Interview mit dem RedaktionsNetzwerk Deutschland (RND).

Er fasst zusammen, dass im Zeitalter von Facebook und Twitter jeder Fan täglich die Möglichkeit hat, mit seinen Stars Kontakt zu halten. Da muss eine Preisverleihung Jahr für Jahr die eigene Attraktivität und Relevanz unter Beweis stellen. Anders sei das vor 30 oder 40 Jahren gewesen, als es bei einer Verleihung schon genügte, allein die Stars auf der Bühne zu versammeln, um Zuschauer anzuziehen.

Nachdem im ablaufenden Jahr die Echo-Verleihung unter einem müden Gesamtbild, oftmals als schwach empfundenen Witzchen und auch teils stichelndem Humor von der Bühne über die Veranstaltung selbst gekennzeichnet war, sah sich Schreiber im Vorfeld der kommenden Veranstaltung von dem Konzept für nächstes Jahr nicht überzeugt: „Die Veranstalter des Echo haben mir keine inhaltliche Perspektive für eine größere Relevanz aufzeigen können, deshalb wird es aus inhaltlichen Gründen 2017 im Ersten keinen Echo geben“, zitieren die Dresdner Neueste Nachrichten den ARD-Mann.

Somit wird der „Bambi“ im kommenden Jahr die einzige Fernsehübertragung einer Preisverleihung in der ARD bleiben. Schneider resümiert, dass bei solchen Entscheidungen der Programmmacher sich für den Zuschauer stellvertretend die Frage zu stellen hat „Warum muss ich das heute Abend einschalten?“ – und der Bambi habe zuletzt, wie der ARD-Verantwortliche es ausdrückt – „im Vergleich nicht so schlecht“ abgeschnitten.

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