Dänemark gewinnt „Eurovision Song Contest“

Ausgetanzt: Nur 18 Punkte für Cascada

Michael Brandes – 19.05.2013, 12:37 Uhr

Emmelie de Forest gewinnt den „Eurovision Song Contest“ 2013 – Bild: Dennis Stachel/EBU
Emmelie de Forest gewinnt den „Eurovision Song Contest“ 2013

Emmelie de Forest aus Dänemark hat den „Eurovision Song Contest“ 2013 gewonnen. Mit ihrem Song „Only Teardrops“ galt sie bereits im Vorfeld als Favoritin. Für das deutsche Dance-Projekt Cascada reichte es nur für Platz 21 unter insgesamt 26 Finalteilnehmern. Der NDR war zumindest mit den Einschaltquoten zufrieden.

„Natürlich sind wir alle überrascht und enttäuscht. Wir haben in der Woche ein viel besseres Feedback vom Publikum und den Medien bekommen“, sagte Cascada-Sänger Natalie Horner nach Ende des Wettbewerbs. Sie werde diese Woche in Malmö aber „immer im Herzen tragen“.

Die Favoritin aus Dänemark setzte sich während der Votingverkündung schnell an die Spitze des Feldes und sammelte ihre Stimmen in allen Regionen Europas. Am Ende lag sie mit 281 Punkten klar vor Aserbaidschan, Ukraine, Norwegen und Russland. Für Dänemark ist es der dritte Grand-Prix-Sieg nach den Jahren 1963 und 2000.

Entgegen der Prognosen heimischer „Grand-Prix-Experten“, die dem deutschen Beitrag einen Platz in der Top 10 prognostizierten, landete der professionell vorgetragene, aber letztlich seelenlose Dance-Pop-Song von Cascada nur abgeschlagen auf Rang 21. Lediglich fünf der insgesamt 39 Länder, die am Voting teilnahmen, vergaben Punkte nach Deutschland. Die Nachbarn aus dem Süden waren keine große Hilfe: Sechs Punkte kamen aus Österreich, nur einer aus der Schweiz. Da half es auch nicht, dass Moderator Peter Urban während der Stimmabgaben ungefähr ein Dutzend Mal beklagte, wie ungerecht das alles doch sei. Eurovision-Blogger Jan Feddersen war es nicht einmal zu peinlich, eine Verschwörungstheorie in den Raum zu stellen: „Hat Europa die Deutschen überwiegend satt?“

Rund 125 Millionen Fernsehzuschauer verfolgten den Song Contest am Samstagabend, darunter 8,21 Millionen im Ersten. Im Vergleich zum Vorjahr stellen die Zahlen einen minimalen Rückgang dar. Der Marktanteil betrug 34 Prozent. Bei den 14- bis 49-Jährigen sahen sogar 44,1 Prozent zu – ein leichter Zuwachs gegenüber 2012. NDR-Intendant Lutz Marmor ist zufrieden: „Der ESC ist nach wie vor in Deutschland bei den Fans fest verankert. 8,21 Millionen sind ein sehr gutes Ergebnis. Besonders freut mich, dass wir bei den Jüngeren im Vergleich zum Vorjahr noch zulegen konnten. Der Auftritt von Cascada war gelungen.“

Weniger gelungen war allerdings der Platz im Tabellenkeller, mit dem sich der ARD-intern für den Song Contest federführende NDR in den nächsten Wochen befassen muss. „Natürlich hatten wir uns ein anderes Ergebnis erhofft, keine Frage. Aber es hat dieses Jahr nicht gepasst. Für 2014 wollen wir uns noch mehr auf die Songauswahl konzentrieren“, kündigte Marmor an.

Kommentare zu dieser Newsmeldung

  • am via tvforen.de

    Ich bin Jahr für Jahr immer wieder erstaunt, dass in letzter Zeit fast ausschleißlich die vorher genannten Favoriten gewinnen - und das obwohl es weitaus bessere Lieder gegeben hat!
    Wozu dann noch deganze Rummel - Wettquoten anschauen - und man hat sich 4-5 h Lebenszeit gespart!
    Wie die Lemminge immer dem hinterhertelefonieren, was der offizielle "Kanon" ist - irgendwie scheint der Mensch für demokratische Entscheidungen tatsächlich nicht geschaffen...
    • am via tvforen.de

      linkin_park schrieb:
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      > Ich bin Jahr für Jahr immer wieder erstaunt, dass
      > in letzter Zeit fast ausschleißlich die vorher
      > genannten Favoriten gewinnen - und das obwohl es
      > weitaus bessere Lieder gegeben hat!
      > Wozu dann noch deganze Rummel - Wettquoten
      > anschauen - und man hat sich 4-5 h Lebenszeit
      > gespart!
      > Wie die Lemminge immer dem hinterhertelefonieren,
      > was der offizielle "Kanon" ist - irgendwie scheint
      > der Mensch für demokratische Entscheidungen
      > tatsächlich nicht geschaffen...

      Als ob es früher in der ZDF-Hitparade nicht auch regelmässig Favoritensiege gegeben hätte. Und doch behauptet wohl niemand, dass Merkel nur Bundeskanzlerin wurde, weil das Volk zuvor jahrelang immer Nicole gewählt hat.
      Habe aber persönlich wirklich mit einem Kopf-an-Kopf-Rennen von Dänemark und der Ukraine gerechnet - waren halt Songs nach typischer Eurovisionsrezeptur, aber gerade noch so neu abgemischt, um nicht in Plagiatverdacht zu geraten.
    • am via tvforen.de

      linkin_park schrieb:
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      > Ich bin Jahr für Jahr immer wieder erstaunt, dass in letzter Zeit fast ausschleißlich die vorher
      > genannten Favoriten gewinnen - und das obwohl es weitaus bessere Lieder gegeben hat!
      > Wozu dann noch deganze Rummel - Wettquoten anschauen - und man hat sich 4-5 h Lebenszeit
      > gespart!
      > Wie die Lemminge immer dem hinterhertelefonieren, was der offizielle "Kanon" ist - irgendwie scheint
      > der Mensch für demokratische Entscheidungen tatsächlich nicht geschaffen...


      Naja, das ist halt das Wesen der "Favoriten" - dass sie nämlich im Allgemeinen auch gewinnen. Nicht umsonst werden die anderen eher "Überraschungssieger" genannt, sollten sie sich überraschenderweise mal durchsetzen.

      Was das alles mit Demokratie zu tun hat, kann ich nicht ganz nachvollziehen.
    • am via tvforen.de

      Nee, nee. So einfach ist das nicht. Du könntest genausogut Timbuktu als Favorit nennen - die haben dann die mediale Aufmerksamkeit, werden in diversen boulevardesken Sendungen schön beworben, das Lied - egal wie grützig (Euphoria war jawohl ein Witz!) - bekommt ordentlich PR, wird bekannt und die Leute rufen halt für das an, was sie vorher schon mal gehört haben. Schwupps, der Song gewinnt! Ein Song, der erst am Abend den meisten Zuschauern präsentiert wird, hat da von vornherein keine Chance.
      Mich würde mal ein ESC interessieren, wo im Vorfeld keine Favoriten beworden werden.
  • (geb. 1963) am

    Die Deutshen - sie könnens einfach nicht!!
    Entweder es wird ein Song (vom Vorjahr, wohlgemerkt...) so mir nichts Dir nichts einfach mal abgekupfert - oder es kommt nur Müll von den (deutschen) Songschreibern. Das mit Lena 2010 - ja, das war wohl die absolute Ausnahme gewesen!! Da hatte halt alles gepasst - ähnlich so wie Nicole 1982. Das wird wahrscheinlich wieder Jahre oder gar noch viel länger dauern, bis ein deutscher Interpret den ersten Rang mal wieder holt. So ähnlich wie im Fußball (WM oder EM) - egal, Deutschland kanns einfach nicht (nicht zu vergleichen mit Championsliga-Endspiel. Das ist europäischer Vereinsfußball und gehört nicht hierher)...
    • (geb. 1984) am

      Das Deutschland so weit hinten liegt ist doch nicht verwunderlich. Zum einen war das Lied nicht so toll, klingt auch so ähnlich wie der Siegersong von letzten Jahr und zum anderen, Deutschland kriegt doch selten viele Punkte von den anderen Ländern wieso wundert man sich dann überhaupt noch.

      Lena war eine riesen Überraschung und es wird bestimmt wieder viele Jahre dauern bis es Deutschland wieder schaffen wird.
      • am via tvforen.de

        Sehr öde Veranstaltung wie schon lange nicht mehr, und das lag nicht nur an den ganzen Müll der dort repräsentiert wurde.Irgendwie sah das aus wie gewollt, aber nicht gekonnt von den Schweden.Langatmig, absolut unwitzig und verkrampft das ganze.Da nützt dann auch keine bombastische Lightshow und Bilder von Fahnen schwenkenden Fans.Total unoriginell und herzlos veranstaltet für so einen großen ESC.
        • am via tvforen.de

          Ich fand es ehrlich gesagt ganz gut, es waren viele Sachen dabei die ich mochte, z.B. Malta, Island oder Griechenland.
          Deutschland hatte ein bloedes Lied was bloed vorgetragen wurde, Daenemark hat halt auch irgendwie eine blonde Kopie der Vorjahresgewinnerin.

          Warum allerdings Lieder wie die aus Aserbaidschan und die 3 plazierten die ich schon vergessen habe so weit oben sind, das verstehe ich nicht.
          Die Lieder waren langweilig.
      • am

        Ich finde das Siegerlied ist irgendwie auch eine Kopie vom Gewinnerlied letzten Jahres. Nicht schlecht, aber haut mich auch nicht vom Hocker.
        • am via tvforen.de

          Also mich überrascht dieses Erbebnis nicht. Ich sagte schon seit dem Vorentscheid dass Frau Horler sich im letzten Drittel wiederfinden würde.

          Gerade der Sieg von Lena, 2010, hat gezeigt dass man den ESC nur mit etwas Speziellem gewinnen kann. Pop-Püppchen gibt es da genung.
          Meiner Meinung nach wäre Betty Ditrich mit ihrer speziellen Art deutlich weiter nach vorne gekommen und hätte man ernsthaft gewinnen wollen, hatte man die Priester schicken müssen.

          Zu unserem Song für Malmö muss man eines sagen: Was Frau Horler als Song angeboten worden ist war bestenfalls ein drittklassiger Dance-Song der einfach nur unbedeutend war. Irgendwie erinnerte mich das Ganze an das DSDS-Finale vorigen Samstag, in dem die chancenlose Lisa mit einem unbedeutenden Bohlen-Song gegen Beatrice mit einer Schlagerhymne antreten musste. - Das Ergebins war ja auch sehr ähnlich...
          • am via tvforen.de

            Also unser Beitrag war doch auch eine eins zu eins Kopie des Siegetitels von letztem Jahr...kein Wunder, frag mich warum man so einen Song überhaupt vorgelassen hat...war ja nur peinlich!
          • am via tvforen.de

            Mike (1) schrieb:
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            > Also unser Beitrag war doch auch eine eins zu eins
            > Kopie des Siegetitels von letztem Jahr...kein
            > Wunder, frag mich warum man so einen Song
            > überhaupt vorgelassen hat...war ja nur peinlich!

            Also einen 21. Platz hätte LaBrassBanda mindestens noch hingekriegt. Man siehe nur die Nummer aus Griechenland.

            TVMaster74

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