Da, wo keine Schleichwerbung ist:

Bavaria nach dem ‚Sündenfall‘

Jutta Zniva – 12.06.2006

Der Schleichwerbungsskandal rund um die Serie „Marienhof“ im vergangenen Jahr hat den Gewinn der Bavaria Film um 4,5 Millionen Euro „gedrückt“. Ohne diesen „Sündenfall“ hätte der größte Fernseh- und Filmproduzent in Deutschland freilich ein „Rekordergebnis“ gehabt.

„Wir hätten ein Rekordergebnis erzielt, hätten wir im vergangenen Jahr nicht den Sündenfall gehabt“, zitiert der „Tagesspiegel“ Bavaria-Geschäftsführer Dieter Frank im „Handelsblatt“. Kosten für Abfindungen, Anwälte und Wirtschaftsprüfer hätten den Gewinn der Bavaria, die den ARD-Sendern BR, WDR, MDR und SWR gehört, um 4,5 Millionen Euro gedrückt. 2,5 Millionen Euro muss das Unternehmen alleine an die ARD bezahlen. Künftig werde es einen sauberen Bildschirm ohne Schleichwerbung geben – es sei „ausgeschlossen“, dass „so etwas noch einmal passiert“, sagte Dieter Frank. Die Bavaria habe die Verträge mit Mitarbeitern und Dienstleistern inzwischen verschärft.

Eine Art deklarierter Werbung in TV-Filmen scheint nach wie vor möglich zu sein. So ist in der aktuellen Ausgabe der Bavaria-Zeitschrift „Streiflichter“ zu lesen, dass für die sechste, mit dem ORF koproduzierte Episode der Heimatfilmreihe mit Hansi Hinterseer auch von der Stadt Kufstein und dem Tourismusverband Kufstein Fördermittel fließen. Gedreht wird unter dem Arbeitstitel „Da wo die Berge sind – Teil 6“ bis 8. Juli im Wildpark Aurach und in Kufstein.

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