„Cop & Co.“: SWR gräbt schräge Krimi-Comedyserie der 1990er Jahre aus

Hans-Peter Korff als trotteliger Kommissar Kaspar Kaschowitz

Glenn Riedmeier
Glenn Riedmeier – 10.12.2016, 15:00 Uhr

"Cop & Co.": SWR gräbt schräge Krimi-Comedyserie der 1990er Jahre aus – Hans-Peter Korff als trotteliger Kommissar Kaspar Kaschowitz – Bild: SWR

Eine gleichermaßen skurrile wie selten gezeigte Serie findet demnächst zurück ins deutsche Fernsehen. Der SWR hat die Krimi-Comedyserie „Cop & Co.“ aus dem Jahr 1990 ausgegraben. Sie umfasst 14 Folgen und wurde seit der Erstausstrahlung nie mehr wiederholt. 2017 ist es allerdings so weit: Ab dem 15. Januar ist die Serie jeweils in der Nacht von Sonntag auf Montag gegen 1:30 Uhr zu sehen. Dort gesellt sie sich zu anderen Nostalgieserien wie „Okay S.I.R.“, „Stewardessen“ und „Der Nachtkurier meldet …“, die seit einiger Zeit in der Sonntagnacht gezeigt werden.

Hans-Peter Korff verkörpert in „Cop & Co.“ Kaspar Kaschowitz, der versehentlich vom Streifenpolizist zum Kriminalkommissar befördert wird. Eigentlich möchte er lieber wieder in den Streifendienst zurück. Bei seinen Fällen lässt er sich mehr von intuitiven Eingebungen als von messerscharfer Logik leiten. Er scheint sich nicht zu verstellen, wenn er sich regelmäßig wie ein Trottel benimmt. Er verwickelt seine Gegner in Gespräche über Gott und die Welt und lässt nie durchblicken, über welche Beweise und Erkenntnisse er bereits verfügt. In der Regel geben seine Gegner irgendwann entnervt auf.

Sein Vorgesetzter ist Hauptkommissar Pöppelmann, dargestellt vom bayerischen Volksschauspieler Toni Berger, der Kaschowitz mit seinen vermeintlich unorthodoxen Methoden für schlicht genial hält. Dabei wäre dieser manchmal ziemlich verloren, gäbe es nicht seinen Sohn Markus (Michael Wolf), dessen Computer und High-Tech-Tüfteleien den Großteil der Ermittlungsarbeit erledigen. Der Rest ergibt sich per Zufall. Dritte im Familienbunde ist Kaschowitz’ Frau Anna (Ulli Philipp).

Die Geschichten basieren auf der gleichnamigen Jugendkrimi-Buchreihe. Autor Georg Feil verarbeitete laut eigener Aussage Ideen seiner damals elf und 14 Jahre alten Söhne. Die deutsche Erstausstrahlung fand zwischen Januar und Mai 1990 im SDR Regionalprogramm statt.

Kommentare zu dieser Newsmeldung

  • am via tvforen.de

    Kann es sein, dass die Hörspielversion in Hamburg gemacht wurde, denn von da sind Hans Paetsch und Astrid Kollex ja? Die Serie wurde wahrscheinlich in München gedreht, denn neben Toni Berger, Ulli Philipp und Michael Wolf kommen zumindest auch Udo Wachtveitl und Joachim Wichmann aus dem Raum!

    Gruß

    Pete
    • am via tvforen.de

      Kult(fan)-Pete schrieb:
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      > Kann es sein, dass die Hörspielversion in Hamburg
      > gemacht wurde, denn von da sind Hans Paetsch und
      > Astrid Kollex ja? Die Serie wurde wahrscheinlich
      > in München gedreht, denn neben Toni Berger, Ulli
      > Philipp und Michael Wolf kommen zumindest auch Udo
      > Wachtveitl und Joachim Wichmann aus dem Raum!
      >
      > Gruß
      >
      > Pete

      Jepp, die Hörspiele wurden in der Tat durch EUROPA umgesetzt. Und man hat damals wohl bewusst darauf geachtet, zumindest in den Hauptrollen möglichst die gleichen Personen wie in der Serie einzusetzen (was bei einer Serie wie "Cop & co" aber wohl eine andere Thematik war als z.B. bei einer Serie wie "Knight Rider", die ja ohnehin in Hamburg synchronisiert worden war).

      Übrigens hat man damals offenbar die Gunst der Stunde genutzt und besagte Sprecher auch für andere Hörspiele eingesetzt. Bei Toni Berger fällt mir spontan eine Knight Rider-Hörspielfolge ein ("Der Duft einer Rose"), bei Georg Marischka auf Anhieb die TKKG-Folge "Hinterhalt im Eulenforst", in der dann übrigens auch Alfred Reiterer (der ja aus Österreich stammte) eine Episodenrolle hatte. Übrigens sind auch Christiane Carstens und Ralf Richter seinerzeit in einer Knight Rider-Hörspielumsetzung ("Elliot, der Schlaukopf") als Gangsterpaar aufgetreten (wobei Christiane Carstens ja m.W. auch aus dem Hamburger Raum stammt).

      Ob auch Hans-Peter Korff damals in anderen EUROPA-Hörspielen in Erscheinung trat, entzieht sich im Moment meiner Kenntnis...
    • am via tvforen.de

      Kult(fan)-Pete schrieb:
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      > Kann es sein, dass die Hörspielversion in Hamburg
      > gemacht wurde, denn von da sind Hans Paetsch und
      > Astrid Kollex ja?

      Ja, fast alle Europa-Hörspiele entstanden in Hamburg oder zumindest in der Nähe. Denn dort war das Tonstudio. Heute ist es immer noch da, allerdings produzieren seit einigen Jahren auch noch andere Studios für das Europa-Label.


      Allerdings sind mir von Paetsch und Kollex auch Synchronarbeiten außerhalb Hamburgs bekannt - nämlich in München.
    • am via tvforen.de

      Offenbar gibt es nunmehr eine Programmänderung, wonach es kommende Woche nicht etwa chronologisch weitergeht (also mit Folge 5), sondern mit Folge 14 ("Der fliegende Spion"). Einerseits freue ich mich schon darauf, mal eine Folge zu sehen, die ich noch nicht als Hörspielfassung kenne. Andererseits hoffe ich mal, dass dies kein schlechtes Zeichen ist, zumal ich "Ein Fall von Rückfall" (jene Folge, die eigentlich an der Reihe wäre) zumindest in der Hörspielfassung durchaus gelungen fand.
      Der SWR neigt ja häufiger dazu, die Chronologie bei den Wiederholungen zu vertauschen (aus Gründen, die sich zumindest mir nicht erschließen).
      Aber solange die Serie komplett gezeigt (mithin Folge 5 also noch nachgeholt) wird, will ich mal nicht gemeckert haben ;-).
    • am via tvforen.de

      LeMartin schrieb:
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      > [...] Aber solange die Serie komplett gezeigt
      > (mithin Folge 5 also noch nachgeholt) wird,
      > will ich mal nicht gemeckert haben ;-).

      Ich fürchte, wir werden Pech haben - "drüben" bei Fernsehserien.de ist nämlich folgende schlechte Nachricht aufgetaucht:

      [url]https://www.fernsehserien.de/cop-und-co/community[/url]
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      > Chris7 (geb. 1974) am 21.04.2017 14:31
      > Liebe Fangemeinde, leider können die Episoden 5
      > ("Ein Fall von Rückfall") und 6 ("Der Glöckner von
      > St. Paulus") nicht mehr ausgestrahlt werden.
      > Lt. SWR Fernsehen sind diese Episoden (von 1989)
      > in technisch so schlechtem Zustand, dass sie sich
      > nicht mehr für eine Ausstrahlung eignen.
      > Gruß Chris7
  • am via tvforen.de

    Ich glaube ich habe irgendwie eine schwache Erinnerung, auch an den Titel und somit gut möglich, dass ich das damals als Kind durchaus gesehen habe (ich stamme ja auch aus dem Sendegebiet des SWR) und mir ist so wie wenn ich dann schon Ulli Philipps Stimme vielleicht auch erkannt und in Verbindung zur Zeichentrickserie "Dr. Snuggles" gebracht hatte, in der sie die deutsche Stimme von Maus Knabber war, wenn auch wohl (manchmal) etwas verstellt!

    Gruß

    Pete
    • am via tvforen.de

      Ich freue mich schon wie ein Schnitzel auf die Wiederholung dieser Serie, zumal ich lange darauf gewartet habe. Bislang kenne ich nur die dazugehörige Hörspielserie (auch durch Zufall, weil die Kassetten vor etlichen Jahren mal verramscht wurden und ich einfach mal auf gut Glück zugegriffen habe) und diese fand ich durchaus, was den Humor betrifft, recht interessant. Im Unterschied zur Serie waren die Hörspiele allerdings etwas länger (wohl 35 Minuten +/-) und insofern hoffe ich mal, dass die TV-Umsetzung auch jene Szenen enthält, die ich in den Hörspielen witzig fand.
      Umgesetzt wurden in der Hörspielfassung:

      1 - Wer andern eine Grube gräbt (auch erste TV-Folge, kommt heute nacht)
      2 - Der Glöckner von St. Paulus
      3 - Adam und Eva
      4 - Ein Fall von Rückfall
      5 - Flucht hinter Gittern
      6 - Der kleine Unterschied

      Ein weiterer Unterschied ist der, dass Anne Kaschowitz in der Hörspielfassung nicht von Ulli Philipp, sondern von Astrid Kollex, gesprochen wurde. Die Hauptrollen müssten ansonsten identisch sein, die Episodenrollen natürlich nicht. Als Einstimmung ein Zitat aus der ersten Hörspielfolge, das den schrägen Humor dieser Serie sicherlich recht treffend charakterisiert:

      "Und passen Sie auf Ihr Fahrrad auf. Genau so eins hat man meinem Sohn gestohlen. Es hatte sogar diese..." (???blauen Anhänger???)

      Anm.: Ob es blaue Anhänger waren oder was auch immer, weiß ich nicht mehr. Aber den Satz fand ich damals klasse..
    • am via tvforen.de

      LeMartin schrieb:
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      >
      > "Und passen Sie auf Ihr Fahrrad auf. Genau so eins
      > hat man meinem Sohn gestohlen. Es hatte sogar
      > diese..." (???blauen Anhänger???)
      >
      > Anm.: Ob es blaue Anhänger waren oder was auch
      > immer, weiß ich nicht mehr. Aber den Satz fand
      > ich damals klasse..

      Und ausgerechnet diese Szene kam in der TV-Serie nicht vor. In der Hörspielversion war es so, dass "Ludwig Pferd" :-) dem Sohn Markus zuvor das Fahrrad geklaut hatte, bevor er dann von Kaschowitz in der Einbahnstraße angehalten wurde. Eigentlich schade, dass dieser schöne Gag so nicht vorkam.

      In der Hörspielversion hat Sohn Markus übrigens auch einen Schulfreund namens Moritz, der in einigen Fällen auch entscheidende Beiträge leistet (in "Adam und Eva" wurde z.B. bekannt, dass sein Vater ein Elektronik-Geschäft besitzt; über diese Quelle gelangte Markus also an die nötige Technik, um das Telefon zu präparieren). Ansonsten ist die Figur Moritz natürlich auch ein schönes dramaturgisches Hilfsmittel, um einige Dinge, die man ansonsten umständlich erklären müsste, in einem Dialog rüberzubringen.

      Ob Moritz auch in den Büchern auftaucht (oder nur in den Hörspielen), kann ich allerdings nicht sagen.

      Die Parallelen zwischen Hörspielversion und TV-Umsetzung sind (erwartungsgemäß!) schon recht deutlich, viele Dialoge decken sich quasi Wort für Wort und das ist auch gut so. Da die Hörspiele rund 10 Minuten länger sind, entfällt in der TV-Umsetzung natürlich der eine oder andere Nebenstrang. in der Folge "Adam und Eva" war mir z.B. klar, dass Markus' Schummelei bei der Klassenarbeit nicht in der TV-Version vorkommen würde (was aber auch nicht unbedingt sein musste). Am wenigsten "vermisst" habe ich bislang in "Der kleine Unterschied".

      Interessant ist übrigens auch ein Blick auf die Besetzung:
      Die Hauptrollen Kaschowitz (Hans Peter Korff), Pöppelmann (Toni Berger), der Vogesetzte (Georg Marischka) und Sohn Markus (Michael Wolf) wurden in TV- und Hörspielversion gleich besetzt. Einen Unterschied gibt es bei Anne Kaschowitz, die in der Hörspielversion von Astrid Kollex (statt Ulli Philipp) gespielt wurde.

      Auch in den Episodenrollen gibt es die eine oder andere Parallele:
      So wurde das Gangsterpaar in "Adam und Eva" - wenn ich mich nicht völlig verhört habe - in beiden Fällen von den gleichen Schauspielern verkörpert (bei Wolfgang Bathke bin ich mir eigentlich sicher, Eleonore Weisgerber habe ich nicht gut genug im Ohr, um es zu beschwören; realistisch wäre das aber allemal.)

      In "Der kleine Unterschied" gab Christiane Carstens in beiden Fällen die weibliche Episodenhauptrolle; den Part des männlichen Gangsters übernahm allerdings in der Hörspielversion Ralf Richter (statt Udo Wachtveitl). Der Opa wurde in der Hörspielversion vom legendären Hans Paetsch (statt Joachim Wichmann) gesprochen.

      Besonders interessant wird es morgen in der Folge "Flucht hinter Gittern":
      In der Hörspiel-Version wurde die Episodenhauptrolle - Johann Gabler - von Alfred Reiterer gesprochen. Reiterer spielte auch in der TV-Version mit, allerdings in einer anderen Rolle. Und bei Johanna Gabler rätsele ich in der Tat seit Jahren, ob sie im Hörspiel von Cleo Kretschmer gesprochen wurde, da bin ich mir allerdings alles andere als sicher. Umso interessanter, dass Cleo Kretschmer genau diese Rolle in der TV-Version übernommen hat.

      Auf diese Folge freue ich mich ganz besonders.
      Und ich hoffe doch sehr, dass "Herr Ober, zwei Mokka" auch in der TV-Version vorgetragen wird :-).
    • am via tvforen.de

      LeMartin schrieb:
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      > Besonders interessant wird es morgen in der Folge
      > "Flucht hinter Gittern":
      > In der Hörspiel-Version wurde die
      > Episodenhauptrolle - Johann Gabler - von Alfred
      > Reiterer gesprochen. Reiterer spielte auch in der
      > TV-Version mit, allerdings in einer anderen Rolle.

      Und nachdem ich die Folge nun gesehen habe, muss ich mich hier korrigieren: In der mir bekannten Quelle, die ich im Vorfeld recherchert hatte, war es zwar tatsächlich so angegeben, dass Reiterer den Klavierspieler und Ernst Cohen den Café-Besitzer spielte.

      Aber letztlich war es dann doch so, dass Alfred Reiterer den Johann Gabler - also doch die gleiche Rolle wie im Hörspiel - verkörpete. Und ehrlich gesagt hatten mich die (gegenteiligen) Angaben in meiner Vorschau-Quelle schon ein wenig überrascht (denn wozu hätte man sich die Mühe machen sollen, Alfred Reiterer auch im Hörspiel unterzubringen, wenn nicht in der gleichen Rolle?!) .

      Jahrelang habe ich übrigens gerätselt, wer den Klavierspieler in der Hörspielfassung sprach (die gleiche Stimme tauchte dann eine Hörspielfolge später noch einmal als Polizeizeichner auf). Bei aller gebotenen Vorsicht KÖNNTE Ernst Cohen tatsächlich hinkommen, ggf. hätten wir auch hier eine Parallele zwischen Hörspiel- und TV-Version. Dies aber ohne jedwede Gewähr; um gesicherte Aussagen zu treffen, kenne ich die Stimme von Ernst Cohen nicht gut genug. (Und Ernst Cohen hatte ich bei meinen bisherigen Überlegungen definitiv nicht auf dem Schirm...)

      Übrigens läuft morgen laut SWR-Seite doch Folge 5 ("Ein Fall von Rückfall") und nicht, wie zwischendurch verlautet wurde, "Der fliegende Spion".

      Lassen wir uns einfach mal überraschen.
  • am via tvforen.de

    Michael Wolf bewarb diese Serie in der letzten Ausgabe von "Vier gegen Willi" im Mai 1989, dem Promi-Special zwischen den TV-Familien Rombach und Beimer. Interessant, dass er hier offenbar ebenso Markus heißt wie im Forsthaus Falkenau.
    • am via tvforen.de

      Hallo zusammen,

      wunschliste.de schrieb:
      -------------------------------------------------------
      (...)
      > Sein Vorgesetzter ist Hauptkommissar Pöppelmann,
      > dargestellt vom bayerischen Volksschauspieler Toni
      > Berger, der Kaschowitz mit seinen vermeintlich
      > unorthodoxen Methoden für schlicht genial hält.
      > Dabei wäre dieser manchmal ziemlich verloren,
      > gäbe es nicht seinen Sohn Markus (Michael Wolf),
      > dessen Computer und High-Tech-Tüfteleien den
      > Großteil der Ermittlungsarbeit erledigen. Der
      > Rest ergibt sich per Zufall. Dritte im
      > Familienbunde ist Kaschowitz' Frau Anna (Ulli
      > Philipp).
      (...)

      Die Sendung selbst ist mir unbekannt, klingt aber interessant und bei genauerem Durchlesen, lesen sich der (oben zitierte) Aufbau und die Charaktere - von der Ehefrau einmal abgesehen - wie eine Realverfilmung der 1980er-Cartoon-Serie 'Inspektor Gadget'. ;-)

      Viele Grüße
      Uri

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