Charlotte Roche über „3nach9“, Heidi Klum und „Beckmann“

Kurz vor ihrer Premiere als „3nach9“-Moderatorin an der Seite von Giovanni di Lorenzo am 11. September im NDR (fernsehserien.de berichtete) plauderte Charlotte Roche dem „Spiegel“ gegenüber gewohnt offen und unverblümt wie eh und je über das Leben nach ihrem Roman „Feuchtgebiete“, ihre Vorbereitung auf die Bremer Talkshow und auch über andere Moderatoren der deutsche TV-Landschaft.

In dem mit „Ich war eine verbale Sau, ich bin es nicht mehr“ getitelten „Spiegel“-Gespräch sagte Roche, sie habe nicht vor, die „3nach9“-Gäste zu beleidigen und bereite sich auf Interviews genauso akribisch vor wie Amelie Fried dies wahrscheinlich getan habe. Bei manchen Zuschauern werde sie allerdings lediglich schon dadurch „wie der Blitz einschlagen“, wenn sie „einfach nur dasitze“. Andererseits sei es „auch dem konservativsten Publikum“ bestimmt lieber, wenn es vor der Fernseher nicht einschlafe.

Die Reaktionen auf „Feuchtgebiete“ (deren Figur der Erzählerin offenbar tatsächlich Unmengen von Lesern mit der Autorin gleichgesetzt haben dürften) haben Roche offenbar doch ziemlich zugesetzt: Es sei, erklärte sie im „Spiegel“-Gespräch, ja nicht leicht auszuhalten, „dass jeder denkt, die wäscht sich nicht, die ist tierisch behaart, und ganz sicher hat sie Hämorrhoiden“.

Unter den TV-Kollegen hat Charlotte Roche eine Vorliebe für Heidi Klum in „Germany’s Next Topmodel“ – für Roche laut „Spiegel“ „die beste deutsche Unterhaltungskünstlerin“: Sie schaue die Sendung immer, sei immer „auf Heidis Seite“ und verteidige sie. Auch würde sie gern selbst einmal Castingshow-Jurorin sein: Man würden sich wundern, „wie mies und hart“ sie dann wäre.

Und Roches Analyse von Reinhold Beckmann, der „übers Bumsen in der Kleiderkammer“ rede, jedoch so tue, „als hätte das eine metaphysische Dimension“: Er mache, zitiert der „Spiegel“ Charlotte Roche, auf seriöser Journalist, hake aber lediglich den Fragenkatalog der „Bunten“ ab.