„#blackAF“: Trailer zur „Black-ish“-Retourkutsche von Netflix

Kenya Barris nimmt seine eigene Serie aufs Korn

Bernd Krannich
Bernd Krannich – 27.03.2020, 12:32 Uhr

Kenya (Kenya Barris) und Ehefrau Joya (Rashida Jones) in „#blackAF“ – Bild: Gabriel Delerme/Netflix
Kenya (Kenya Barris) und Ehefrau Joya (Rashida Jones) in „#blackAF“

Am 17. April veröffentlicht Netflix die neue Serie „#blackAF“ (lies: Hashtag Black As Fuck; so schwarz wie nur irgend möglich). Kenya Barris, der auch „Black-ish“ entwickelte, gibt darin einen neuen Blickwinkel auf die Realität des Lebens mit schwarzer Hautfarbe in der amerikanischen Oberschicht.

Was bei der neuen Namenswahl (Arbeitstitel war Black Excellence) schon zu vermuten stand, macht der Trailer dann auch direkt deutlich: Es geht auch darum, eine Retourkutsche zur ABC-Serie „Black-ish“ zu liefern, die Barris seinerzeit im Streit um eine Episode zu Rassismus in der Polizei und deren tödliche Folgen für Schwarze den Rücken gekehrt hatte. Darüber endete auch seine Zusammenarbeit mit ABC Studios – drei Jahre vor dem eigentlichen Vertragsende. Netflix warb Barris mit einem reichhaltig dotierten Vertrag ab.

Im Vorspann des Trailers fragt Barris dann auch seine geschätzten Kollegen und Vorreiter der „schwarzen Kultur“ in den USA wie Ava DuVernay („When They See Us“), was sie von „Black-ish“ halten. Die Kritik ist vernichtend, denn die Serie sei eben für 55-jährige, weiße Frauen gemacht – das Hauptpublikum ihres Senders ABC – und habe damit recht wenig mit der Realität der Schwarzen in den USA zu tun. Dazu kommt der Vorwurf, dass Barris kein Rückgrat habe, seine „Kunst“ für Geld verkauft habe.

„#blackAF“ dreht sich um das fiktionalisierte Leben von Barris als Produzent, dessen Ehefrau auch einen weißen Elternteil hatte und die gemeinsam einen Stall von Kindern haben. Rashida Jones („Angie Tribeca: Sonst nichts!“, „Parks and Recreation“) porträtiert die Ehefrau Joya, die – wie Bow in „Black-ish“ – als Kind von Eltern aus unterschiedlichen Bevölkerungsgruppen zwischen den Kulturen steht, in beiden ein Außenseiter ist.

Aufgezogen ist die Serie als Mockumentary, in der eine der Töchter von Barris das ungewöhnliche Leben ihrer Familie dokumentieren will.

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