Berichte um „Doctor Who“-Ende verfrüht?

Britische Boulevardzeitung unkt über Einmottung der „woken“ Serie

Bernd Krannich
Bernd Krannich – 19.02.2025, 16:25 Uhr

„Doctor Who“ mit Ncuti Gatwa als neuer Timelord – Bild: BBC
„Doctor Who“ mit Ncuti Gatwa als neuer Timelord

Fans von „Doctor Who“ warten schon seit längerer Zeit auf eine Entscheidung über die weitere Zukunft der Serie, nachdem die langlebige Science-Fiction- und Familien-Serie vor der jüngsten Staffel eine tiefgreifende Veränderung erfahren hatte. Da ist dann viel Raum für Spekulationen und auch Gerüchte.

Die BBC hat nun einem Bericht des Boulevard-Blatts The Sun widersprochen, dass nach der nächsten Staffel für den Timelord eine längere Pause anstehen würde und zudem der Abschied des 15. Doctors, Ncuti Gatwa, besiegelt sei.

Die jüngere Vergangenheit von „Doctor Who“

Vor der 14. Staffel war Disney als Ko-Produzent, Geldgeber und internationaler Sendepartner in die BBC-Serie „Doctor Who“ eingestiegen, die erstmals 1963 ausgestrahlt worden war. Schnell war klar, dass neben der 14. auch eine 15. Staffel produziert würde. Fans hatten erhofft, dass frühzeitig auch eine weitere Fortsetzung mit einer 16. Staffel vermeldet würde. Diese Hoffnung wurde jedoch enttäuscht – schon länger steht die Aussage der „Doctor Who“-Verantwortlichen, dass die Geldgeber erst nach Veröffentlichung der 15. Staffel über die weitere Zukunft der Serie befinden würden. Und so warten die Fans, dass für die fertig gedrehte Staffel ein Starttermin verkündet wird.

Hintergrund des Einstiegs von Disney war auch der Plan, dass man für das Streaming auch weitere Spin-Offs lancieren könnte – aktuell ist „The War Between the Land and the Sea“ in Produktion.

Absetzungsgerüchte

The Sun hatte berichtet, dass aufgrund von „nicht ausreichenden“ Zuschauerzahlen bei der 14. Staffel bereits beschlossen sei, dass es zumindest zeitnah keine 16. Staffel geben werde – so, wie „Doctor Who“ 1989 eingemottet worden war und als Serie erst 2005 längerfristig wiederbelebt wurde, hieße das nicht, dass die TARDIS nicht in Zukunft noch einmal abheben würde.

Daneben wolle sich Ncuti Gatwa in der näheren Zukunft verstärkt auf Arbeit in den USA – Hollywood – konzentrieren und dorthin ziehen. Und damit weg von Großbritannien, wo „Doctor Who“ im walisischen Cardiff gedreht wird. So sei auch schon eine Regenerationsszene mit ihm gedreht worden – so etwas wird immer zum Abschied einer Doctor-Inkarnation getan.

Ein weiteres „Problem“ für Geldgeber sei es auch, dass „Doctor Who“ ganz bewusst gesellschaftlich progressiv ist – oder woke, wie es im aktuellen, teils verbissen geführten Kampf um die Deutungshoheit über die Kultur verächtlich heißt. Mit dem erneuten Amtsantritt von Donald Trump herrscht in den USA ein rauer Gegenwind und auch The Walt Disney Company hat aktuell die Abschaffung aller Unternehmensprogramme zu DEI (Diversity, Equity & Inclusion) verkündet.

Neben der Ausrichtung der Serie passt da auch der Showrunner Russell T Davies angeblich nicht so ganz ins Bild bei Disney: Der schwule Autor und Produzent hat sich um die Repräsentation von LGBTQ*-Belangen verdient gemacht („Queer as Folk“, „Queer as Folk“ und „Queer as Folk“ sowie „It’s a Sin“) und meldet sich aktuell auch in den sozialen Netzwerken entsprechend zu Wort.

Der Widerspruch

Bei der BBC dementierte man nun also den Bericht der Sun. Weiterhin wird angegeben, dass die BBC und Disney erst nach der 15. Staffel über Staffel 16 entscheiden werden. Und dass eine Regenerationsszene für den 15. Doctor bereits gedreht sei, sei eine Ente.

Kommentare zu dieser Newsmeldung

  • am

    "Der schwule Autor und Produzent hat sich um die Repräsentation von LGBTQ*-Belangen verdient gemacht ( "Queer as Folk", "Queer as Folk" und "Queer as Folk" sowie "It's a Sin") "

    Liest sich irgendwie seltsam, dass er dreimal dieselbe Serie produziert hat. ;o)
    • am

      Disney und auch viele "Kritiker" begreifen einfach nicht (oder wollen es nicht), daß Doctor Who mindest seit dem Neustart mit dem 9. Doctor, immer auch gesellschaftlich relevante Themen angesprochen hat. Und Disney mag zwar ein potenter Geldgeber sein aber, fü den Konzern zählen Dollars mehr als eine gute Serie zu erhalten oder klasse Stories zu erzählen. Das sieht man auch bei Star Wars, in dem die Maus ja auch ihre gierigen kleinen Finger hat.
      • (geb. 1967) am

        Bitte Dr. Who nicht einstellen. 
        Eine der grandiosesten Serien aller Zeiten. 
        Aber bitte UNBEDINGT einen neuen Doktor. 
        Schlechteste Doktor aller Zeiten. 
        Schlechter als Ecelston.
        Bitte wieder einen vom Format Tannant.
        • am

          Ich liebe den aktuellen Doktor. 
          So ein fröhlicher und hochmotivierender Zeitgenosse - einfach mitreißend.
          Und zusätzlich auch sehr emotional.
          Gefällt mir sehr. Und ich glaube dieser Doktor bleibt noch ein paar Staffeln, so wie die Vorherigen auch.
      • (geb. 1988) am

        Es wäre wirklich extrem schade. Finde gerade mit der 14. Staffel ist da echt frischer Wind reingekommen und auch Davies Stil gefällt mir weiter sehr. Etwas was mir bei seiner Abwesenheit der letzten "Who"-Jahre echt gefehlt hat.

        Ansonsten finde ich, dass man bei den US-Streamern schon eine Abkehr zu "traditionellen" Formaten merkt. Der Mut der letzten Jahre wurde entweder nicht richtig belohnt oder aber man gibt hier den politischen Druck nach.
        • (geb. 1978) am

          Das ist schon ein Armutszeugnis, wenn ein großer Konzern wie Disney sein Fähnchen in den Wind hängt und alles abschafft, wofür sie angeblich in den letzten Jahren eingetreten sind.

          Ncuti Gatwa mag ich auch, bin aber am zweifeln, ob das bei einer neuen Companion so anhält.
          Wenn Disney allerdings Druck ausübt, "unbequeme" Mitarbeiter, wie homosexuelle Autoren, zu feuern, ist es besser, die Serie wird eingestellt, anstatt sich mit diesen Ansichten & Methoden zu beschmutzen!
          • (geb. 1976) am

            Oder wieder ohne Disney zu arbeiten.
          • (geb. 1978) am

            Ich glaube, das ist eine Finanzierungsfrage.
        • (geb. 1992) am

          Mir gefällt Ncuti Gatwa als der neue Doctor ganz gut.


          Seine lebensfrohe Art ist sehr erfrischend.


          Ich hoffe, diese Gerüchte bewahrheiten sich nicht doch noch.
          • (geb. 1976) am

            Jupp. 1
        • (geb. 1974) am

          "Vor der 14. Staffel war Disney als Ko-Produzent, Geldgeber und internationaler Sendepartner in die BBC-Serie "Doctor Who" eingestiegen, die erstmals 1965 ausgestrahlt worden war. "

          => 1963 (!)

          Gruß
          Chris7
          • (geb. 1974) am

            Argh! Danke für den Hinweis! Eigentlich weiß ich das, schon alleine durch die verschiedenen Jubiläen. Es wurde im Text korrigiert.

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