Thomas Thieme als Uli Hoeneß (r.) und Hanspeter Müller-Drossaart als Verteidiger (l.)
Bild: ZDF/Manto Sillack
Hin und wieder erhält man den Eindruck, als würden so manche Filmemacher auf den nächsten gesellschaftlichen Skandal warten, nur um ihn anschließend zu verfilmen. Beispiel Uli Hoeneß: Sat.1 hat bereits im Frühjahr bekannt gegeben, eine Satire über den Steuerskandal mit dem Arbeitstitel „Udo Honig – Kein schlechter Mensch“ zu produzieren, in der Uwe Ochsenknecht die Hauptrolle übernimmt (fernsehserien.de berichtete). Doch damit nicht genug: Auch das ZDF arbeitet an einer Verfilmung, die allerdings einen ernsteren Ton anschlagen soll.
In Berlin und Umgebung haben die Dreharbeiten für das ZDF-Doku-Drama mit dem Arbeitstitel „Uli Hoeneß – Der Patriarch“ begonnen. Thomas Thieme wird den Ex-Fußballer und FC Bayern-Präsident verkörpern, während Lisa Kreuzer als seine Ehefrau Susanne zu sehen sein wird. Weitere Rollen übernehmen Hanspeter Müller-Drossaart, Uwe Preuss und Peter Kremer.
Der Film soll den Lebenslauf, sowie das Bild, das die Öffentlichkeit von Uli Hoeneß hat, differenziert darstellen. „Dieser Stoff bietet ein Stück Zeitgeschehen“, meint ZDF-Kulturchef Peter Arens. „Das 90-minütige Doku-Drama stützt sich dabei in erster Linie auf die Ergebnisse eines Teams von Rechercheuren und Prozess-Beobachtern, deren Arbeit vor mehr als einem Jahr begonnen hat.“ Der Film wird sowohl Originalaufnahmen aus Archiven und Gespräche mit Weggefährten, Freunden, Rivalen enthalten, sowie nachgedrehte szenische Passagen.
Das Drehbuch stammt von Juan Moreno und Annette Ramelsberger unter Mitarbeit von Johanna Behre. Regie führt Christian Twente. Die Dreharbeiten dauern noch bis Ende Juni, eine Ausstrahlung ist für den Spätsommer geplant. Damit würde das ZDF dem Konkurrenzsender Sat.1 zuvorkommen, da „Udo Honig“ erst im Herbst ausgestrahlt werden soll.
Kommentare zu dieser Newsmeldung
RalleN am
Als wäre es nicht genug, dass Uli-H nach seinem Geständnis quasi zum Volkshelden gemacht wurde, jetzt widmet man ihm auch noch einen Film. Mir ist vollkommen unverständlich wie die Verantwortlichen ein solches Verhalten an den Tag legen können und somit ein defintiv falsches Signal setzen. Ich kann nur den Kopf schütteln.
Ich freue mich schon auf drei, vier Blatter-Filme.
bugmenot_is_back am
Also, die übliche ZDF-Klitterung (differenziert ist beim ZDF eher als Drohung zu verstehen), bei der üblicherweise die Musik mehr dominiert als der Ton, der zudem ob der beim ZDF üblichen Lautstärke es zum Teil erschweren wird, das gesprochene Wort zu verstehen.
belantino (geb. 1955) am
Und noch mehr Tantiemen, die dem Typen in den Hintern geblasen werden.
