ARD wiederholt Breloers ‚Das Todesspiel‘

Annäherung an das RAF-Thema

Jutta Zniva – 27.04.2007

ARD wiederholt Breloers 'Das Todesspiel' – Annäherung an das RAF-Thema

Aus Anlass der aktuellen RAF-Diskussion zeigt Das Erste am 11. und 13. Mai die ursprünglich für November vorgesehene Wiederholung des mehrfach ausgezeichneten Zweiteilers „Das Todesspiel“ aus dem Jahr 1997. Heinrich Breloers Methode der Docufiction sei, so ARD-Programmdirektor Günter Struve, dem RAF-Thema besonders angemessen. Denn auch heute, nach 30 Jahren, gleiche die Rekonstruktion der Ereignisse immer noch einem Puzzlespiel mit vielen fehlenden Teilen.

„Dass das RAF-Kapitel noch nicht abgeschlossen ist, wird uns in diesen Tagen, in denen immer wieder neue, oft fragwürdige Informationen über die zum Teil noch nicht aufgeklärten Morde auftauchen, bewusst“, sagte Struve. Deshalb habe man Breloers „Das Todesspiel“, das sich in einer Mischung aus Abstraktion und Einfühlung den dramatischen Wochen des sogenannten ‚Deutschen Herbstes‘ annähere, kurzfristig ins Programm genommen. Durch die Interviews, Eigenrecherchen, das Originalmaterial und vielerlei Dokumenten füge sich durch den Zweiteiler ein Bild zusammen, das zeige, wie es gewesen sein könnte.

Der erste Teil („Volksgefängnis“, 11.5.2007, 23:30 Uhr) schildert die Entführung des Arbeitgeberpräsidenten Hanns-Martin Schleyer im September 1977, die ersten Entscheidungen und Gegenmaßnahmen in Bonn, die Fahndung nach den Entführern und das psychologische Drama zwischen Schleyer und den ihn bewachenden Terroristen.

Der zweite Teil („Entführt die Landshut“, 13.5.2007, 00:00 Uhr) beschreibt das Inferno in dem am 13. Oktober 1977 entführten Flugzeug, die Verhandlungen des Bundeskriminalamts mit den Stammheimer Gefangenen um ihre angebliche Freilassung in ein anderes Land. Am Ende steht der kollektive Selbstmord im Hochsicherheitstrakt von Stammheim und die Erschießung Schleyers, der gehofft hatte, die Entführung der Maschine könnte seinem Schicksal nochmals eine Wende geben.

In „Das Todesspiel“ sind unter anderem Hans Brenner als Hanns-Martin Schleyer, Sebastian Koch als Andreas Baader, Karoline Eichhorn als Brigitte Mohnhaupt und Manfred Zapatka als Helmut Schmidt zu sehen.

Kommentare zu dieser Newsmeldung

  • am via tvforen.de

    auch hier:

    http://video.google.de/videoplay?docid=-2498473928904818610&ei=HZQNSdTiMYLm2QLxm4WbCg&q=die
    • am via tvforen.de

      Ich hatte mir vor einigen Tagen das Todesspiel mit Hans Brenner und im Kino den Baader Meinhof Komplex angeschaut.

      Interessant war der Vergleich mit beiden Werken ( Vater und Sohn Brenner/Bleibtreu in jew. Hauptrollen). Das Todesspiel gab einige Ausblicke auf das politische Geschehen im Hintergrund, sowie die Ohnmacht, was rechtstaatliches Handeln betrifft.
      Im BM Komplex wurde chronologisch aus Sicht der Terroristen berichtet.

      Jeder Film für sich ist ein Meisterwerk, beide zusammen stellen eine grandiose Aufarbeitung dieser Zeittafel dar und sollten, wenn schon Filmpreise vergeben werden, auch zusammen gewürdigt werden.
  • am via tvforen.de

    nach 1 1/2 jahren darf man auch ruhig einen neuen thread aufmachen - habe mich gerade umsonst gefreut - bevor ich jah und monat las.......
    • am via tvforen.de

      Sir Hilary schrieb:
      -------------------------------------------------------
      > nach 1 1/2 jahren darf man auch ruhig einen neuen
      > thread aufmachen - habe mich gerade umsonst
      > gefreut - bevor ich jah und monat las.......

      Könnte man, nur dann kommen wieder die Nörgler, die dann schreiben, dass ich das
      bereits in einem anderen post erwähnt habe.
  • am via tvforen.de

    Wurde heute Nacht im WDR wiederholt. http://www.tvforen.de/read.php?1,941983,943057#REPLY
    Beklemmend!
    • am via tvforen.de

      "Die zu Wort gekommenen Zeitzeugen fügen sich nahtlos ein und agieren bis in die Haarspitzen professionell.

      Helmut Schmidts Rede unmittelbar nach der Schleyer-Entführung ist ein Paradebeispiel deutscher Geschichte!"

      dem kann ich nur bedingungslos zustimmen--> man kann diese spielfilm-doku nicht hoch genug bewerten! http://people.freenet.de/seventhgun7/icon14.gif

      ps: ich habe schonmal eine dvd-kritik über die doku gelesen, in dem der streifen komplett zerissen wurde. auf der selben seiten wurde der scheissdreck "baader" in den höchsten tönen gelobt.*lol* unnötig zu erwähnen das das blatt weit links steht.
      • am via tvforen.de

        der film war schon immer in widescreen, oder hast du schonmal eine 4:3 ausstrahlung gesehen?

        die von dir gesehenen "abgeschnittenen köpfe" kann ich auf meiner dvd nicht ausmachen; eine open matte version würde nur die bildkomposition zerstören, und den blick auf ein formschönes micro am oberen bildrand freigeben.
        • am via tvforen.de

          "Der wird nur noch zerstückelt fürs Schmalspurformat ausgestrahlt."

          schön, endlich im richtigen format!
          • am via tvforen.de

            >schön, endlich im richtigen format!

            Verstehe ich nicht. Du kannst dir mit einem Schmalspurfernseher jede Serie, jede Dokumentation so einstellen, dass Du keine Gestik mehr von Menschen siehst, dass Du die Frisuren nur raten kannst.

            Aber Du kannst damit nie wieder vollständige Menschen sehen. :-)
        • am via tvforen.de

          Leider inszwischen ein Drittel weniger Bild.
          Der wird nur noch zerstückelt fürs Schmalspurformat ausgestrahlt.
          • am via tvforen.de

            "Herausragend Hans Brenner als Schleyer!"

            nicht zu vergessen: helmut schmidt als helmut schmidt :-O
            • am via tvforen.de

              Matalo schrieb:

              > nicht zu vergessen: helmut schmidt als helmut schmidt :-O

              Die zu Wort gekommenen Zeitzeugen fügen sich nahtlos ein und agieren bis in die Haarspitzen professionell.

              Helmut Schmidts Rede unmittelbar nach der Schleyer-Entführung ist ein Paradebeispiel deutscher Geschichte!
          • am via tvforen.de

            Für mich als 13-Jährigen war die Erstausstrahlung vom "Todesspiel" die erste Auseinandersetzung mit dem Thema RAF. Zumindest die erste tiefergehende. Und seitdem habe ich auch immer diese Fernsehbilder vorm Auge, wenn ich nur 'RAF' höre. Keine Ahnung, ob das gut oder schlecht ist. Aber die Doku ist in jedem Fall großartig.

            Allerdings verstehe ich nicht genau, was an diesem Beitrag jetzt "die Story" ist. Denn dass 30 Jahre nach 1977 das "Todesspiel" auf den Sendern der ARD hoch und runtergespielt würde, war mir schon klar.

            Krösus
            • am via tvforen.de

              Ein Ereignis. Nie ist Geschichte besser und authentischer verfilmt worden.

              Herausragend Hans Brenner als Schleyer!
              • am via tvforen.de

                Werderaner schrieb:
                >
                > Ein Ereignis. Nie ist Geschichte besser und authentischer
                > verfilmt worden.
                >

                Mein Stichwort: Meines Erachtens reicht nix ran an

                die Operation Walküre von 1971


                http://imdb.com/title/tt0066694/
              • am via tvforen.de

                Werderaner schrieb:
                >
                > Ein Ereignis. Nie ist Geschichte besser und authentischer
                > verfilmt worden.
                >


                So wollte ich es auch sagen! Aber mir fiel nur "Klasse!" ein....
            • am via tvforen.de

              Klasse!

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