ARD plant Ausbau von ‚Video-on-Demand‘
Vorab-Premieren bald im Internet?
Ralf Schönfeldt – 09.05.2007

Einen massiven Ausbau der „Video-on-Demand“-Angebote (VoD) plant offenbar die ARD. Wie der Koordinator für Digital Video Broadcasting, Michael Albrecht, am Mittwoch auf dem Medientreffpunkt Mitteldeutschland ankündigte, sollen bis zur internationalen Funkausstellung 2007 „große Teile des TV-Programms“ der ARD jeweils sieben Tage im Netz abrufbar sein.
Dazu werde gerade ein neues gemeinschaftliches Portal aufgebaut, dass die Angebote der einzelnen ARD-Anstalten bündeln und zum Abruf bereitstellen soll.
Es gebe auch Überlegungen, einige Formate schon vor ihrer TV-Ausstrahlung im Internet anzubieten, wie es das ZDF mit der Krimiserie „KDD – Kriminaldauerdienst“ bereits demonstriert hat (fernsehserien.de berichtete).
Das VoD-Angebot der ARD solle sich aber in erster Linie auf Informationsformate konzentrieren, da es im fiktionalen Bereich viele rechtliche Klippen zu umschiffen gebe. „Hier muss mit den Rechteinhabern verhandelt werden, weil vor allem Altverträge keine Internetklauseln haben“, so Albrecht.
Alexander Stock, Leiter der Hauptabteilung Kommunikation beim ZDF, sieht ebenfalls juristische Stricke für Online-Angebote. „Spielfilme oder Sport können wir derzeit nur ins Netz stellen, wenn wir die Rechte dafür haben“, so der ZDF-Sprecher. Das sei aber häufig nicht der Fall. Mit der „ZDF-Mediathek“ seien heute aber immerhin schon 25 – 30 Prozent des TV-Angebots abrufbar. Zusätzlich könne Material, für das es keinen Sendeplatz im regulären Programm gebe, so seinen Weg zum Zuschauer finden.