„Arcade“: Die Niederlande gewinnen den „Eurovision Song Contest“

Deutsches Duo S!sters ohne Publikumspunkte auf 24. Platz

Lukas Respondek
Lukas Respondek – 19.05.2019, 01:15 Uhr

Duncan Laurence singt „Arcade“ für die Niederlande – Bild: Andres Putting/Eurovision.tv
Duncan Laurence singt „Arcade“ für die Niederlande

Der „Eurovision Song Contest“ hat seinen 64. Sieger gefunden: Der Niederländer Duncan Laurence hat den Geschmack der internationalen Jurys und Zuschauer getroffen und konnte sich in Tel Aviv mit 492 Punkten an die Spitze setzen. Enttäuschend endete das besonders spannende Finale für Deutschland: S!sters erreichten lediglich den 24. Platz.

Duncan Laurence galt schon seit der Veröffentlichung seiner Ballade „Arcade“ als Favorit. In dem berührenden Song erzählt der 25-jährige Niederländer eine persönliche Geschichte über den Verlust eines im jungen Alter verstorbenen Menschen. Die Länderjurys honorierten den Auftritt des einstigen „The Voice of Holland“-Finalisten 6-mal mit der Höchstpunktzahl. Das Fernsehpublikum steuerte genügend Punkte zu seinem Gesamtsieg bei.

In seiner Siegesrede betonte Langzeitfavorit Laurence, für ihn zähle „music first“. Die Niederlande dürfen durch diesen Erfolg in Israel im kommenden Jahr zum bereits fünften Mal den „Eurovision Song Contest“ austragen. Zuletzt fand die Show im Jahre 1980 dort statt, als die Niederlande dem wiederholten Sieger Israel die erneute Austragung abgenommen haben.

Auf die Silber- und Bronzeränge schafften es Mahmood für Italien mit seinem Song „Soldi“ über die Gefahr, die Geld in Beziehungen spielen kann, sowie Sergey Lazarev in seinem zweiten Anlauf für Russland mit der kraftvollen Ballade „Scream“.



Der diesjährige deutsche Beitrag enttäuschte dagegen auf ganzer Linie: Gerade einmal 32 Punkte konnten Carlotta Truman und Laurita Spinelli (S!sters) mit ihrem Duett „Sister“ erreichen – das ergibt den 24. Platz für ein Lied, das mit den Zeilen „I’m tired /​ tired of always losing“ beginnt. All diese Punkte stammen von den Fachjurys sechs teilnehmender Länder. Keinen einzigen Punkt dagegen erhielten S!sters durch das Publikumsvoting. Die deutsche „ESC“-Krise, die mit Michael Schultes viertem Platz im Vorjahr beendet schien, ist damit immer noch nicht überwunden.

Unterdessen überzeugte der frühere „DSDS“-Sieger Luca Hänni mit seinem schwungvollen Auftritt zum Dance-Pop-Song „She Got Me“ Jury wie Publikum und brachte die Schweiz so auf den vierten Platz der Finalshow. Der österreichische Beitrag „Limits“ von Paenda aus der Steiermark dagegen konnte sich am Donnerstagabend nicht für das Finale qualifizieren.

Insgesamt traten am Abend 26 Länder in Tel Aviv an, um Nachfolger der israelischen Vorjahressiegerin Netta („Toy“) zu werden. Am Dienstag- und Donnerstagabend qualifizierten sich in den beiden Halbfinals 20 Teilnehmer, die im Finale auf den Gastgeber Israel und die „Big Five“ Italien, Spanien, Frankreich, Deutschland sowie das Vereinigte Königreich trafen. Die Ukraine zog ihre Teilnahme im Februar zurück, nachdem die Siegerin des politisierten Vorentscheids den Vertrag des verantwortlichen Senders nicht unterschreiben wollte (fernsehserien.de berichtete).

Der „Eurovision Song Contest“ stand dieses Jahr unter dem Motto „Dare to Dream!“ („Wage es zu träumen!“) und wurde von der israelischen Fernsehanstalt Kan 11 ausgetragen. Damit war Israel zum dritten Mal Gastgeber der internationalen Musikshow.

Kommentare zu dieser Newsmeldung

  • am via tvforen.de

    TV Wunschliste schrieb:
    -------------------------------------------------------
    > Der österreichische Beitrag "Limits"
    > der Wienerin Paenda dagegen konnte sich am
    > Donnerstagabend nicht für das Finale
    > qualifizieren.

    Die Wienerin kommt eigentlich aus der Steiermark. :-)

    weitere Meldungen