Nach 15 Staffeln mit insgesamt 555 Folgen war das US-Network FOX der Ansicht, dass allmählich genug gecastet wurde und stellte seinen einstigen Hit „American Idol“ im April 2016 ein. Doch angesichts wenig erfolgverversprechenden Innovationen auf dem Show-Markt, steht das amerikanische Pendant zu „Deutschland sucht den Superstar“ offenbar vor einem Revival. Zunächst bekundeten der Sender NBC sowie FOX selbst kurzzeitig Interesse an einer Neuauflage, doch diese Pläne wurden aufgrund produktionsinterner Streitigkeiten schnell wieder verworfen.
Nun kommt allerdings ABC ins Spiel. Der Sender hat nach Information von TMZ ein Angebot an die Produktionsfirma Fremantle abgegeben, mit dem Ziel, „American Idol“ im März 2018 auf die Bildschirme zurück zu bringen. ABC wollte außerdem erreichen, dass die Produktion der Show von Los Angeles nach New York verlegt wird – um dem bisherigen Moderator Ryan Seacrest entgegenzukommen, der kürzlich aus beruflichen Gründen dorthin gezogen ist. Doch Fremantle besteht darauf, dass die Show bei einer potenziellen Rückkehr in L.A. bleibt. Seacrest steht ohnehin vermutlich nicht mehr als Moderator zur Verfügung, da er mit seinem neuen Job als Co-Moderator der Morningshow „Live with Kelly Ripa“ ausgelastet sein dürfte.
In trockenen Tüchern ist also eine Neuauflage noch längst nicht, doch die Vorzeichen sprechen angesichts der mangelnden Alternativen für ein baldiges Comeback.
„American Idol“ ging wie „DSDS“ im Jahr 2002 auf Sendung. Im Gegensatz zum deutschen Pendant brachte die Castingshow in den USA allerdings tatsächlich einige Stars hervor, die sich über Jahre hinweg im Musikgeschäft halten können. Zu den Bekanntesten zählen die Rock/Pop-Sängerinnen Kelly Clarkson und Jennifer Hudson, sowie Carrie Underwood, die inzwischen nicht nur eine feste Größe im Country-Business ist, sondern auch jährlich die „Country Music Association Awards“ präsentiert. Bis zur neunten Staffel von „American Idol“ zählte Musikproduzent Simon Cowell zur Besetzung und nahm wie hierzulande Dieter Bohlen die Rolle des gestrengen Jurors ein.
In den letzten Jahren hatte „American Idol“ zunehmend mit einem Quotenrückgang zu kämpfen und kam nicht mehr gegen das Konkurrenzformat „The Voice“ an, das deutlich mehr Zuspruch von Zuschauern und Kritikern erhielt.
Bei ABC hat man schon seit langem selbst mit „Dancing with the Stars“ ein Aushängeschild im Reality-Competition-Bereich gehabt. Dessen Quoten haben aber über 24 Staffeln deutlich gelitten. Eine Platzierung einer „American Idol“-Neuauflage im März würde wohl bedeuten, dass von „Dancing with the Stars“ nur noch eine statt wie bisher zwei Staffeln pro Jahr hergestellt werden.
Aktuell zeigt ABC auf seinem „Reality-Sendeplatz“ am Montagabend im ab September immer „Dancing with the Stars“, nach dem Jahresweschsel „The Bachelor“, danach ab März eine weitere „Dancing“-Staffel und im Sommer „The Bachelorette“.
