‚Afrika, mon amour‘ mit Iris Berben

(Unabsichtlicher) PR-Effekt zum Niederknien

Jutta Zniva – 30.12.2006

Nach dem Erfolg des Dreiteilers „Die Patriarchin“ im Januar 2005 setzt das ZDF auf einen weiteren dreiteiligen historischen Fernsehfilm mit Iris Berben in der Hauptrolle. „Afrika, mon amour“ (zu sehen am 8., 10. und 14. Januar 2007) findet sich allerdings bereits seit seit Monaten so oft in den Medien wie keine andere TV-Produktion: Die Geschichte von Iris Berbens Knie, das während der Dreharbeiten in Mitleidenschaft gezogen wurde, entpuppte sich als sicher nicht beabsichtigte, aber enorm wirksame PR.

Die „Bild“-Zeitung meldete im Oktober als Erste den Kreuz- und Meniskusbandriss, den sich die Schauspielerin während des Drehs in Kenia mit einem Pferd zuzog – und unzählige Pressemeldungen folgten. Als Thomas Gottschalk in „Wetten, dass …?“ Berbens verletztes Gelenk streichelte, war die Verbindung zwischen Knie und „Afrika, mon amour“ endgültig miteinander aufs wirkungsvollste verknüpft.

Absicht sei ausdrücklich keine unterstellt – der Unfall war ein bedauerlicher. Dennoch erinnert Frau Berbens Knie in allen Medien an jene Marketingstrategie, mit der in den USA sämtliche Episoden der „Desperate Housewives“ begleitet wurden und werden: Marcia Cross’ Migräneanfälle, Eva Longorias (leichte) Kopfverletzung beim Dreh einer Gefängnissszene, Nicolette Sheridans tapfere Abwehr eines „großen, weißen Hais“ (der einst ihren Verlobten Niklas Soderblom zu attackieren drohte) oder die Festnahme von Cody Kasch (Zach) wegens des Besitzes von Marihuana.

Und so darf davon ausgegangen werden, dass „Afrika, mon amour“ auch ein bisschen bisschen wegen Frau Berbens Knie mit guten Einschaltquoten rechnen darf – und nicht nur wegen der opulenten Inszenierung, die das ZDF verspricht: Erzählt wird die Geschichte der Katharina von Strahlberg (Iris Berben) als ein bemerkenswertes Frauenschicksal vor dem Hintergrund der Kolonialzeit. In „Afrika, mon amour“ befreit sich eine Frau aus den Fesseln ihrer Ehe, weil – so die ZDF-Info – „ihr Mann sie nicht nur schändlich mit ihrer Schwägerin betrügt, sondern auch moralisch keine Skrupel hat. Dass er aber nicht der größte Schurke ist, begreift sie erst, als es zu spät für ihren Sohn ist. Als sie ihr Schicksal in die Hand nehmen will, wird sie die bösen Schatten ihres Mannes nicht los, und die Ereignisse des Ersten Weltkrieges in Deutsch-Ostafrika machen aus ihr eine andere Frau.“

Kommentare zu dieser Newsmeldung

  • am via tvforen.de

    Das sie vom Gaul gefallen ist das ist traurig.
    Aber das sie damit im deutschen TV hausieren ging das war kein guter Schachzug von ihr.
    Es war eindeutig zuviel.
    Diesen Film werde ich mir nicht ansehen. Was ich sowieso nicht getan haette.
    • am via tvforen.de

      Mir ist bereits aufgefallen, dass ständig Mini-Making-Ofs im Programm versteckt sind. Entweder die wissen, dass es nicht gut ist und versuchen jetzt, das Millionending zu retten, oder man will einen Hype generieren.
      Die TV-Spielfilm bewertet die Filme jedenfalls mit mittelmäig.
      • am via tvforen.de

        TV Spielfilm bietet genau wie Cinema ( gleiches "Elternhaus" ) alles andere als eine objektive Filmkritik - in wohl keinen anderen Zeitungen kommen soviel
        selbstherrliche und subjektive Kritiker zu Wort wie in diesen Blättern.

        Dort kann jeder seine persönlichen Antipatien ausleben. Die Krönung sind die Filmkritiken wo ganz offenkundig der "bewertende" den Film nicht einmal gesehen hat !


        Gruß Sir Hilary
      • am via tvforen.de

        Natürlich ist eine Kritik immer auch subjektiv, aber ich finde mich bei Cinema oder TVS immer ganz gut wieder. Nicht zu abgehoben und Qualität wird gewürdigt. Die Schmonzetten im Ersten kommen selten gut weg, dafür erinnert man den Sender immer mal daran, dass die guten Sachen nicht gegen Mitternacht laufen.
      • am via tvforen.de

        Natürlich ist Kritik auch immer subjektiv - aber gerade bei den oben genannten ist offtmals eine offene Antipatie gegen bestimmte Schauspieler ganz offen heraus zu lesen.

        Bei sogenannter "leichter Kost" wird sehr häufig eine pauschal Kritik geschrieben - dumm nur wenn sie nicht zu dem Inhalt des Filmes passt - will heisen der Jenige hat den Film überhaupt nicht gesehen - das ist ebenfalls Betrug am Zuschauer!
      • am via tvforen.de

        Ich geb gar nix auf die Bewertungen der fernsehzeitschriften. Die bewerten jeden deutschen Filmklassiker mies, und sei er noch so gut. Nur weil's alt ist, muss es nicht schlecht sein.

        Die Bewerter haben bei mir total verschissen. Erkan & Stefan und ähnliches wird IMMER in den Himmel gelobt, und deutsche Filmklassiker werden IMMER verdammt. Dazwischen ist vieles, was gar nicht mal so schlecht ist, "nur" Mittelmaß.

        Ich bild mir meine eigene Meinung...

        Nur - Afrika Mon Anour werd ich mir nicht anschauen. Die Patriarchin war ja ganz okay, aber ein Historienfetzen aus Afrika - erstens steh ich nicht auf Afrika, zweitens muss derzeit alles, vom Forsthaus Falkenau über das Traumschiff bis hin zu der Berben in Afrika spielen, und drittens interessieren mich geschichten aus der Kolonialzeit recht wenig. Kann ich drauf verzichten...

        Der Lonewolf Pete
      • am via tvforen.de

        "Ich geb gar nix auf die Bewertungen der fernsehzeitschriften. Die bewerten jeden deutschen Filmklassiker mies, und sei er noch so gut."
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        Das stimmt doch gar nicht. Aber ich gebe es auf, die Diskussion gab es zu oft.
      • am via tvforen.de

        >Ich geb gar nix auf die Bewertungen der fernsehzeitschriften. Die bewerten jeden deutschen Filmklassiker mies, und sei er noch so gut.

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