65 und innovativ, trotz Wollmütze
Neue Geißendörfer-Produkte in Entwicklung
Jutta Zniva – 10.04.2006
Er wurde vor kurzem 65, liegt mit den Marktanteilen seiner „Lindenstraße“ nach 20 Jahren immer noch über dem ARD-Durchschnitt und ist als Produzent innovativ wie eh und je. Der Evangelische Pressedienst meldete Neues von Hans W. Geißendörfer, dem Mann, der (Zitat!) nicht so unmodern ist, „wie seine Wollmütze wirken mag“.
An ein Ende seiner Serie, so berichtet epd.de, verschwende der Regisseur und Produzent keinen Gedanken. Zwar habe Geißendörfer, geboren am 6.4.1941, eine Nachfolge-Regelung für die „Lindenstraße“, die vertraglich bis 2008 läuft, bereits im Ärmel. Dies aber nur zur Vorsorge.
Geißendörfer (übrigens Oscar-nominiert für den Psychothriller aus dem Jahr 1977 „Die gläserne Zelle“) unterbreitete in den letzten Monaten allen großen deutschen Sendern Projekte der Abteilung Movie Development seiner Kölner Produktionsfirma GFF.
Eines der Projekte, der Fernsehfilm „Pik und Amadeus“, wird im Weihnachtsprogramm der ARD ausgestrahlt werden. Geißendörfer über den Auftraggeber, die ARD-Tochter Degeto: „Wir hoffen, auch bei der Degeto dazu beitragen zu können, dass die nicht nur rosa Marmelade produzieren, sondern mal einen vernünftigen Film“.
Neben der Geißendörfer Film- und Fernsehproduktion (GFF) betreibt Geißendörfer außerdem eine weitere Produktionsfirma in London. Mit der Geißendörfer & Leschinsky GmbH wiederum stellt er Streaming-Technologien zur Verfügung. ARD-Szenen der Olympischen Spiele in Athen sind ebenso seine Produkte wie der European Song Contest live im Netz. Vor dem Abschluss mit dem Londoner Globe Theatre stehe, so der Evangelische Pressedienst, auch „Shakespeare on demand“, das die Aufführungen im Netz anbieten wird.