Während das Achtelfinale Deutschland gegen England am Sonntag der ARD rekordverdächtige Quoten einbrachte, konnte auch das US-Network ABC am vergangenen Wochenende mit der Fußball-WM einen überragenden Erfolg verbuchen. In Deutschland verfolgten durchschnittlich 25,57 Millionen Zuschauer den Sieg der Nationalelf über den Traditions-Rivalen. Dies entsprach einem wahrlich sensationellen Marktanteil von 87,2 Prozent für Das Erste. Auch „Waldis WM-Club“, der im Anschluss gezeigt wurde, erreichte immerhin noch 5,62 Millionen (25,1 Prozent Marktanteil).
In einem weiteren Achtelfinalspiel unterlag am Samstag das Team der USA gegen Ghana. Wäre die Mannschaft jedoch ins Viertelfinale vorgerückt, hätte das erstaunlich stark entfachte Fußballfieber in den Staaten vielleicht einen weiteren Schub erhalten. Dennoch, mit der Übertragung des Spiels konnte ABC nicht nur hervorragende 19,4 Millionen Zuschauer erreichen. Die Quote war gleichzeitig die höchste, die je ein Fußballspiel auf einem US-Sender erreichte. Die Partie brach damit den alten Rekord, der 1994 vom WM-Endspiel Italien gegen Brasilien aufgestellt wurde. Das Finale im eigenen Land wurde damals von 18,1 Millionen Zuschauern gesehen.
Auf jeden Fall gibt es zu wenig Fußballfans: Ich bin von Bonn zurückgereist in der Erwartung, einen leeren Zug anzutreffen. Aber weder in der Mittelrheinbahn, noch im Regionalexpress hatte ich eine Wagon für mich alleine, nicht einmal eine Vierersitzgruppe, wenngleich immerhin noch Doppelsitze frei waren.
25 von 82 Millionen Deutschen sollen das Spiel gesehen haben, also weniger als jeder Dritte, das kann niemals stimmen, ich bin noch um 10 vor 4 mit dem Rad unterwegs gewesen, die Straßen und Wege waren menschenleer, wo sich sonst immer Menschen tummeln, die wenigen Autofahrer hatten es alle eilig, aus allen Ecken hörte man ein Stimmengemisch aus im Garten sitzenden Zuschauern und den TV-Moderatoren, unmöglich, daß eine überwältigende Mehrheit der Leute etwas anderes getan hat als dieses Spiel zu sehen. Meine Einschätzung: 35 - 40 Millionen.
Ich hatte mit mindestens 30 Millionen gerechnet. Wenn man bedenkt daß beim letzten Spiel, daß Abens an einem Tag war auf den ein Werktag folgte, über 28 Millionen zuschauten, gegen einen nicht so beliebten Gegner, finde ich es erstaunlich daß es an einem Sonntagnachmittag gegen einen unserer Lieblingsgegner weniger waren.
Da die ganzen "Public Viewer" nicht mitgezählt werden, wird einem wieder mal deutlich vor Augen geführt, wie ungenau, und damit auch sinnlos, diese Zahlen sind.
Cruz Castillo schrieb: ------------------------------------------------------- > Da die ganzen "Public Viewer" nicht mitgezählt werden, wird einem wieder mal deutlich vor Augen geführt, wie ungenau, und damit auch sinnlos, diese Zahlen sind.
Was mich an dieser ganzen Zahlenhinundherschieberei wundert, ist folgendes.
Werden die restlichen rund 52 Mio Bürger nicht als potienzielle Zuschauer gewertet ? Von welchen Zahlen der Gesamtzuschauerzahl (also die 100 %) wird denn da ausgegangen ?
Wieso kommen bei 100% unterschiedliche Zuschauerzahlen zustande ? Wird zu unterschiedlichen Sendezeiten die Gesamtzuschauerzahl unterschiedlich bewertet ? So nach dem Motto ab 20.15h sitzen mehr vor dem TV-Gerät als 16.00h und deshalb ist die Gewichtung auch anders ?
Mein Gott, diese senil-kranke Mediengesellschaft in Deutschland kann einem schon echt leid tun.
Beim Marktanteil zählt die Anzahl der Zuschauer, also wenn 10 Leute gleichzeitig fernsehen und 9 davon "Familien im Brennpunkt" schauen, hat RTL einen Marktanteil von 90%. Deswegen klingt der Begriff Marktanteil auch meist sensationeller als die tatsächliche Quote.
0815xxl schrieb: ------------------------------------------------------- > Werden die restlichen rund 52 Mio Bürger nicht > als potienzielle Zuschauer gewertet ? > Von welchen Zahlen der Gesamtzuschauerzahl (also > die 100 %) wird denn da ausgegangen ?
Die 100% sind die Anzahl aller Leute, die zu diesem Zeitpunkt tatsächlich vor dem Gerät sitzen (bzw. stehen).
> Wieso kommen bei 100% unterschiedliche > Zuschauerzahlen zustande ? Wird zu > unterschiedlichen Sendezeiten die > Gesamtzuschauerzahl unterschiedlich bewertet ? So > nach dem Motto ab 20.15h sitzen mehr vor dem > TV-Gerät als 16.00h und deshalb ist die > Gewichtung auch anders ? >
Um 20:15 Uhr sind natürlich die meisten Geräte eingeschaltet, also braucht man mehr Zuschauer, um z.B. auf 10% zu kommen, als um 16:00 Uhr. Wenn um 3 Uhr nachts 2 Millionen eine Sendung schauen, bekommt diese einen wahrscheinlich ebenso hohen Marktanteil, wie die WM-Spiele.