Muss man immer die Wahrheit sagen? Gibt es überhaupt nur die eine Wahrheit? Auf Sabrinas und Torstens Erkenntnisreise hält der Bus bei einem Biopsychologen mit einem Lügendetektor und einem Neuropsychologen mit einem Flugsimulator. Eins erkennen die Beiden schnell: Dieses Thema ist ziemlich verwirrend. So ist der Philosoph Immanuel Kant der Meinung, dass man die Wahrheit immer und überall sagen muss. Gemeinsam mit Gert Scobel stellen Sabrina und Torsten aber fest, dass es eigentlich unmöglich ist, immer die Wahrheit zu sagen. Experten gehen sogar davon aus, dass jeder Mensch bis zu 200 Mal am Tag lügt. Charmaine, das Mädchen in der Dokumentation, kann auch einiges zu diesem Thema sagen. Sie hat Lügen schon öfter bewusst eingesetzt. Aber, sie hat auch schon die schmerzliche Erfahrung gemacht, selbst belogen zu
werden. Wenn Menschen lügen, wie soll man da noch wissen, was wahr ist? Thomas von Aquins Antwort darauf klingt einfach „Etwas, was ich denke oder sage, ist dann wahr, wenn es auch in Wirklichkeit so ist, wie ich sage.“ Ist denn die Wirklichkeit für uns alle gleich? Oft nehmen wir Situationen unterschiedlich wahr, oder schätzen sie anders ein, und lässt sich unser Gehirn nicht sogar täuschen? Der Philosoph Jürgen Habermas versucht, ein bisschen Klarheit in die Diskussion zu bringen: Er ist der Meinung, dass es nur eine Wirklichkeit und somit auch nur eine Wahrheit gibt. Aber er weiß auch, dass es sehr schwierig ist, diese zu erkennen und herauszufinden. Wir können der Wahrheitsfindung in einer bestimmten Sache nur eine Chance geben, wenn sich möglichst viele Menschen dazu äußern. (Text: KI.KA)