In ihrem ersten Buch „Unorthodox“ berichtete Deborah Feldman vom restriktivem Leben als chassidische Jüdin der Satmar-Gemeinde in New York, aus der ihr 2009 der Ausstieg gelingt. In ihrem aktuellen Werk „Überbitten“ erzählt Feldman von ihrem Leben nach dem Fortgang aus der Satmar-Gemeinde. Es ist eine aufreibende Suche nach Identität, die in einem säkularem Leben ausgerechnet als deutsche Staatsbürgerin in Berlin mündet. Die Satmar-Gemeinde in Williamsburg ist die strengste, ultraorthodoxe jüdische Gemeinde der Welt und zählt rund 120.000 Mitglieder – ein Leben unter der Aufgabe nahezu aller Freiheiten: Viele Bücher sind verboten, Ehen
werden arrangiert und lediglich ein Mindestmaß an Bildung wird gewährt. Das Leben in der Gemeinde mitten in New York ist nahezu komplett von der restlichen Gesellschaft abgeschottet. Deborah Feldman gelingt es 2009 kurz nach einem glimpflich verlaufenen Autounfall in einem gemieteten Auto und dank der Kontakte einer College-Kommilitonin zu fliehen. Sie erwirkte im Frühjahr 2012 ihre fast aussichtslose Scheidung und findet schließlich im Jahr 2014 mit ihrem Sohn in Berlin eine neue Heimat. Über den steinigen und schweren Weg in ein normales Leben spricht Andreas Bönte mit Deborah Feldman in der aktuellen „nacht:sicht“. (Text: BR Fernsehen)