nacht:sicht Folge 23: Die Freiheit feiern – Pessach
Folge 23
Die Freiheit feiern – Pessach
Folge 23
Mit dem ersten Frühjahrsvollmond beginnt für Menschen jüdischen Glaubens das wichtige Pessachfest. Acht Tage lang wird der Auszug der Israeliten aus Ägypten und die Flucht vor der Unterdrückung gefeiert – in diesem Jahr vom 11. bis 18. April. Der Auftaktabend zum Pessachfest bildet der Sederabend. Für die Holocaust-Überlebende Ruth Melcer ist Pessach auch das Fest der Familie, des Erinnerns und des gemeinsamen Genusses. Zusammen mit Ellen Presser, Leiterin des Kulturzentrums der Israelitischen Gemeinde Münchens, hat Ruth Melcer ein Buch geschrieben, in dem sie Rezepte ihrer Familie zusammengetragen hat. Den speziellen Pessach-Speisen ist ein eigenes Kapitel im Buch gewidmet. Aber das Kochbuch ist mehr als eine
Rezeptsammlung. Es erzählt die Geschichte einer Familie, die wie so viele andere jüdische Familien durch den Holocaust fast alles verloren hat. Das Erbe aber sind die Traditionen und die Überlieferungen, Anekdoten, Geschichten und Gerichte. Mit dem Pessachfest wird die Freiheit gefeiert – die Befreiung aus der Sklaverei. Pessach ist auch ein Frühlingsfest sowie das Fest der ungesäuerten Brote, der „Mazze“, die entstanden, da man beim Aufbruch aus Ägypten keine Zeit mehr hatte zu warten, bis der Brotteig lange genug geruht hatte. Andreas Bönte spricht mit Ruth Melcer und Ellen Presser in der aktuellen nacht:sicht über die Bedeutung des Sederabends und über die Frage, inwieweit Erinnern auch durch den Magen geht. (Text: BR Fernsehen)