Music Queens

„C’est la Ouate“ ist ein Lied des französischen Komponisten Philippe Chany, das ursprünglich von der Pariser Sängerin Caroline Loeb im Jahr 1986 aufgenommen wurde. Das Lied wurde zu einem Hit und verbrachte 14 Wochen lang in den Top 10 in Deutschland. Das Lied ist eine Anti-Wonderwoman-Hymne, die Frauen dazu auffordert, ihre Faulheit und ihre Leistungsverweigerung zu feiern. Es richtet sich an Frauen, die nachtschwärmerisch leben und die Schwierigkeiten haben, ein befreites Leben zu führen. Der Refrain „C’est la Ouate“ ist eine spielerische Umformulierung des französischen Ausdrucks „C’est la vie“, was übersetzt so viel bedeutet wie „So ist das Leben“.
Mit dem Song wird auf humorvolle Weise darauf hingewiesen, dass es in Ordnung ist, wenn man es sich einfach mal gutgehen lässt und nicht immer perfekt sein muss. Das Lied beschreibt eine Frau, die sich nicht um Konventionen schert und nach ihren eigenen Regeln lebt. Sie geht gerne aus, feiert die Nacht und genießt ihr Leben. Dabei gibt sie sich bewusst der Faulheit hin und weigert sich, sich den gesellschaftlichen Erwartungen an eine „perfekte“ Frau zu beugen. (Text: arte)

Während 1979 noch die Disco-Diven regieren, präsentiert Nina Hagen, die 1976 wegen antisozialer Tendenzen aus der DDR ausgebürgert wurde, der breiten Öffentlichkeit ein anderes Bild. Ihr Look ist außergewöhnlich … ihre Stimme sucht ihresgleichen. Nina Hagen klingt wie nichts, was zuvor dagewesen war. Ihr Song „African Reggae“ ist eine feministische und freigeistige Hymne mit deutschem Text, in der Reggae aus Jamaika auf englischen Punk-Rock trifft. Ein Hit, auf den sich Deutschland und Frankreich einigen können: Auf beiden Seiten der Grenze erzielt die Platte Goldstatus. (Text: arte)

1982 … Helmut Kohl wird deutscher Bundeskanzler … Inès de la Fressange läuft für Chanel … und The Weather Girls kündigen einen besonderen Regen an. Der Song „It’s Raining Men“, aus der Feder von Paul Jabara (Musik) und Paul Schaffer (Text), wird zum Super-Hit der beiden Afroamerikanerinnen Martha Wash und Izora Armstead. Ihnen ist das damalige Schönheitsideal herzlich egal! Sie fühlen sich wohl in ihren Körpern und stehen ungeniert zu ihren Bedürfnissen. Lautstark animieren sie mit ihrem Song dazu, Spaß am Sex zu haben: Come on, girls, genießt den Körper der Männer! (Text: arte)

Genuss ohne Hemmungen! 1968 wird zur sexuellen Freiheit aufgerufen und Janis Joplin nimmt zusammen mit der Band Big Brother & the Holding Company den Song „Piece of my heart“ auf. Das Werk von Bert Berns und Jerry Ragovoy scheint zunächst eine klassische Liebesgeschichte zum Inhalt zu haben. Eine Frau, die sich ihrem Mann mit Haut und Haar hingibt … ihr Herz wird gebrochen. Doch Janis Joplin interpretiert den Fall neu! Sie stellt Verlangen, Gewalt und das weibliche Geschlecht in den Mittelpunkt. Sie ist nicht das Opfer der Liebe, sie ist die Akteurin ihrer Leidenschaft! (Text: arte)

Barbaras Hit „L’Aigle noir“ aus dem Jahr 1970 ist ein Meisterwerk der französischen Musikgeschichte. Mit ihrem leidenschaftlichen Gesang und der eindringlichen Melodie entführt uns Barbara in eine Welt voller Emotionen und Leidenschaft. Die poetischen Textzeilen beschreiben die tiefen Schmerzen und die unendliche Sehnsucht einer verletzten Seele, die sich nach Freiheit und Erlösung sehnt. Mit jedem Ton und jeder Note scheint Barbara ihre eigene Seele zu enthüllen und uns zu zeigen, was es bedeutet, wirklich leidenschaftlich zu sein. Dieser Song ist ein zeitloses Meisterwerk und wird immer ein wichtiger Bestandteil der französischen Kultur und Musik sein. (Text: arte)

1963! „Be My Baby“ von The Ronettes ist ein bahnbrechender Song, der die Popkultur für immer verändert hat. Mit seiner einzigartigen Kombination aus Phil Spectors legendärem Wall of Sound und der unverwechselbaren Stimme von Ronnie Spector wurde er zu einem der größten Hits der 60er Jahre. Die Single erreichte Platz 2 in den US-Charts und gilt als einer der größten Hits der Girlgroup-Ära. Auch heute noch wird „Be My Baby“ regelmäßig im Radio gespielt und ist ein zeitloses Meisterwerk, das die Herzen von Musikliebhabern auf der ganzen Welt erobert. (Text: arte)

1979: Während Simone Veil als erste Frau Präsidentin des Europa-Parlaments wird, erlebt auch die Pop- und Rockkultur eine weibliche Emanzipationswelle. „Heart of Glass“ von Blondie hat für Frauen in der Popkultur eine bedeutende Rolle gespielt. Debbie Harry, als Sängerin der Band, wurde zur Ikone für Selbstbestimmung und weibliche Stärke. Der Song, der von der verletzlichen Seite der Liebe und des Verlusts handelt, gab Frauen eine Stimme, um ihre eigenen Erfahrungen auszudrücken und ihre Gefühle zu verarbeiten. (Text: arte)

1983: Amy Winehouse wird geboren und Sylvester Stallone steigt als „Rocky“ zum dritten Mal in den Ring. Im gleichen Jahr landet Cyndi Lauper mit „Girls Just Want to Have Fun“ einen echten Hit. Der Song wurde zu einem der bekanntesten und erfolgreichsten Pop-Hits der 80er Jahre und zu einem Symbol für die Frauenbewegung. Er drückt die Idee aus, dass Frauen das Recht haben, Spaß zu haben und ihre Freiheit zu genießen. Cyndi Lauper wurde in den 80er Jahren als Pop-Ikone gefeiert und für ihre rebellische Persönlichkeit und ihre exzentrische Art bewundert. (Text: arte)

„The Ballad of Lucy Jordan“ ist ein Song des Amerikaners Shel Silverstein aus dem Jahr 1974. Mit ihrer Cover-Version zeichnet Marianne Faithfull 1979 eine Zukunftsvision und wird zur Pionierin des Synthie-Sounds des New Wave. Der Song erzählt die Geschichte einer verzweifelten Hausfrau am Rande des Wahnsinns. Marianne Faithfull nimmt darin die Entfremdung der Frauen ins Visier und singt über den Preis, der gezahlt werden muss, um dem Käfig zu entfliehen. (Text: arte)

„And I will always love you“ – der bekannte Song, der später von Whitney Houston gecovert wurde, stammt von Dolly Parton, der Queen der Country Music. 1964 gibt sie ihr Debüt in Nashville. Und kommt gut an beim Publikum. Ihre Songs erzählen von ihrem Leben und ihren Erfahrungen. In ihrem Lied „Dumb blonde“ singt sie: „Du hältst mich für dumm, weil ich blond bin. Doch eine Blondine lässt sich von niemandem täuschen.“ Und in dem Song „Nine to Five“ besingt Dolly Parton das Leben im Büro und prangert dabei Belästigungen am Arbeitsplatz an … Dollys Feminismus kommt dabei ohne erhobene Faust aus und bedeutet auch, zu einer bis zum Äußersten getriebenen Weiblichkeit zu stehen. (Text: arte)

Im Jahr 1979 feierte die Serie „Wonder Woman“ ihre Premiere im französischen Fernsehen und die erste europäische Rakete „Ariane“ startete erfolgreich ins All. In der Zwischenzeit erschien der Disco-Hit „Spacer“ von Sheila. Die französische Sängerin sorgte in Zusammenarbeit mit Nile Rodgers unter dem Namen Sheila & B. Devotion für begeisternde Discomusik, die sich weltweit erfolgreich verbreitete. Ihre unglaubliche Bühnenpräsenz und akzentuale Stimme eroberten die Herzen Amerikas. (Text: arte)

Anders als viele ihrer Kolleginnen schreibt Françoise Hardy ihre Texte selbst, sie komponiert selbst, sie ist nicht nur Interpretin. 1962 findet Françoises Stimme als Wartezeit-Intermezzo mit „Tous les garçons et les filles“ in jedes Gehör. Der Song handelt von der Schwermut der Jugend und spricht von der Pubertät, wie sie wirklich ist: Man fühlt sich hässlich und wie in einer Zwangsjacke! (Text: arte)

Spieglein, Spieglein an der Wand, wer ist die Schönste im ganzen Land? – Lizzo! Mit „Juice“ zelebriert die 31-Jährige im Jahr 2019 ihre Schönheit, ihre Superkraft, ihr Selbstvertrauen. Der Song ist ein Aufruf, sich selbst zu akzeptieren! Lizzos Formel: Sei du selbst plus Selbstironie minus Schuldgefühle. Das Resultat: Vergnügen ohne Ende! (Text: arte)

Ganz allein verteidigt Simone Veil 1974 vor der Nationalversammlung die Legalisierung der Abtreibung. Anne Sylvestre textet, komponiert, begleitet sich selbst auf der Gitarre und veröffentlicht ein Lied zu genau diesem Thema. „Non, tu n’as pas de nom“ ist ein sanftes Lied, wie ein Wiegenlied an eine Eizelle. Die französischen Radiosender beurteilen das Lied kritisch und spielen es daher kaum oder gar nicht. Doch auf der Straße kommt der Text an: Auf Demos für das Recht auf Abtreibung wird es laut gesungen. (Text: arte)

Sia ist 39 Jahre alt, Australierin und arbeitet in Los Angeles. Dort schreibt sie Songs, aber nicht irgendwelche. Sie schreibt Hits: Für Rihanna, Beyoncé, Britney Spears und David Guetta. Als eine von wenigen Frauen prägt sie den Pop der 2010er Jahre aus dem Hintergrund. „Chandelier“ singt Sia 2014 dann doch selbst, denn es ist ihre Geschichte. Sie singt von den Ängsten derer, die sich betäuben, um zu vergessen, dass der amerikanische Traum nur noch Schutt und Asche ist – eine ganze Generation erkennt sich darin wieder. (Text: arte)

2009: Barack Obama zieht ins Weiße Haus ein, Noel Gallagher verlässt Oasis und Beth Ditto singt als Sängerin der Band Gossip den Hit „Heavy Cross“. Beth Ditto stammt aus einer konservativen Community in Arkansas und sang in ihrer Jugend im Kirchenchor, bis sie sich entschied, mit der Band Gossip ihren eigenen Weg zu gehen und zur Rampensau zu werden. Ditto ist eine starke Verfechterin von LGBTQ-Rechten und setzt sich öffentlich für die Akzeptanz von Menschen jeglicher sexueller Orientierung ein. Sie selbst ist offen lesbisch und hat damit auch den Bereich der Popmusik sowie der Mode geprägt und Vorurteile bekämpft. Ihre kraftvolle Stimme und ihre rebellische Art machen sie zu einer Ikone und Inspiration für viele. (Text: arte)

Angèle Van Laeken ist im Jahr 2019 im Besitz folgender Ausbildung: 13 Jahre klassisches Klavier plus Jazz-Studium. Von ihrem Teenie-Zimmer in Belgien singt sie hinaus in die Welt und landet mit ihrem Klavier dank Instagram in unzähligen anderen Zimmern: Sie wird zur Popikone. Ihr Song „Balance ton quoi“ ist Selbstironie plus Spontaneität plus Feminismus plus Internet. Er wird zum Hit einer ganzen Generation und bringt neuen feministischen Wind in die Popkultur. (Text: arte)

1993: Nelson Mandela erhält den Friedensnobelpreis, Steffi Graf gewinnt drei Grand-Slam-Turniere und Queen Latifah sorgt mit „U.N.I.T.Y.“ für die Anerkennung von Frauen im männerdominierten Hip-Hop. Sie ist bekannt für ihre starken und selbstbewussten Texte, die Frauen ermutigen, für sich selbst einzustehen. Ihr Hit „U.N.I.T.Y.“ aus dem Jahr 1993 ist ein Klassiker, der für seine positive Botschaft und sein Frauenbild gepriesen wird. Der Song fordert Frauen auf, zusammenzukommen und für ihre Rechte zu kämpfen, und hat damit eine wichtige Rolle bei der Förderung von Solidarität und Empowerment für Frauen im Hip-Hop und darüber hinaus gespielt. Queen Latifah bleibt bis heute eine Ikone des Hip-Hop und eine inspirierende Stimme für Frauen auf der ganzen Welt. (Text: arte)

1968: Martin Luther King wird ermordet und bei den Olympischen Spielen recken Tommie Smith und John Carlos die Faust für den Black-Power-Protest in die Luft. Passend zu der Zeit wird Nina Simone als afroamerikanische Künstlerin mit ihrem Hit „Ain’t Got No, I Got Life“ erfolgreich. Simone begann ihre Karriere als Jazzpianistin und Sängerin, doch ihr Durchbruch kam erst, als sie durch das Musical „Hair“ bekannt wurde. Ihre Interpretation von „Ain’t Got No, I Got Life“ wurde zu einem Hit und machte sie zu einer Ikone der Bürgerrechtsbewegung. Sie kämpfte für Gleichberechtigung und wurde zu einem Vorbild für viele afroamerikanische Künstlerinnen und Künstler. Simone setzte sich in ihren Liedern und Texten für die Rechte der Schwarzen ein und machte sich damit unvergesslich. (Text: arte)

2014: Lauren Bacall schließt für immer die Augen, der Eurovision Song Contest erfindet sich durch die Prämierung von Conchita Wurst neu und Christine and the Queens singt „Christine“. Christine and the Queens – heute unter dem Pseudonym „Redcar“ bekannt und sich seit 2022 maskulin identifizierend, ist ein französischer Singer-Songwriter, der für seine fesselnden Elektropop-Sounds und avantgardistisches Frauenbild bekannt ist. Seit seinem Debütalbum 2014 hat er eine beeindruckende Karriere hingelegt und wurde für seine Musik und unverwechselbare Persönlichkeit gelobt. Der Künstler verbindet Elemente aus Pop, R&B und Elektro zu einem einzigartigen Sound und gibt der LGBTQ+-Community mit offener Sexualität und Verständnis für verschiedene Identitäten eine Stimme. Er gilt als eine Ikone der Gender-Community und inspiriert durch seine Botschaft von Akzeptanz und Selbstliebe. (Text: arte)