Staffel 1, Folge 4

  • 4. Der Klang der Heimat – Leipzigs russische Seele

    Staffel 1, Folge 4
    Konstantin Kozakevich ist Russe. Seit elf Jahren lebt er mit seiner Frau, einer Ukrainerin, in Leipzig, fernab seiner alten Heimat. Seine Heimat im Herzen ist die Musik, so sagt er. Wenn er seinen Chor dirigiert, ihn gestenreich anfeuert, ihn dann zu leiseren Tönen bremst, um zwischendurch selbst zum Solisten zu werden und mit seinem Tenor den Saal füllt, dann leuchten seine Augen, dann ist er daheim in seiner ganz eigenen Heimat, der Musik. Ansonsten tut sich der 36-jährige Musiker aus Moskau mit dem Begriff Heimat eher schwer. „Ich will dazu beitragen“, sagt er, „dass die Russen und Russland nicht nur als aggressiv wahrgenommen werden.
    Wir sind auch das Land von Tolstoi, von Pasternak und Tschaikowski.“ Wenn er „wir“ sagt, meint er alle, die Russen, die Ukrainer, Kasachen, Usbeken oder Kirgisen. Leipzig hat 543 000 Einwohner. Knapp zehn Prozent haben einen Migrationshintergrund. Die größte ausländische Gruppe bilden die Einwanderer aus der Russischen Föderation mit über 7000 Menschen. Zählt man die Zuwanderer aus den Satellitenstaaten der ehemaligen Sowjetunion dazu, sind es fast 13 000. Die russische Community in Leipzig ist sehr heterogen. Man unterscheidet zwischen Russen, Russlanddeutschen, orthodoxen Russen und russischen Juden.
    In Leipzig trifft man auf die Vertreter aller „russischen Seelen“: die Gläubigen, die Kulturschaffenden, die Sportler, die Arbeiter, die Akademiker. Die Dokumentation nimmt die unterschiedlichen Facetten des russischen Lebens in den Blick
    und beschreibt die Möglichkeiten, aber auch die Grenzen der Integration. „Was uns alle eint, ist die gemeinsame Sprache und Kultur, unsere Wurzeln“, sagt Alina Gonscharenko. Sie ist Jüdin, kam 2001 aus der Ukraine und leitet den Tanzverein Joker, mit dem sie auch international erfolgreich ist.
    Wenn sie ihren deutschen Pass zeigt, verdrückt sie immer noch ein paar Tränen. Sie ist stolz, Deutsche zu sein, auch wenn ihre Seele, so sagt sie, „immer noch ukrainisch ist“. Lilli Schumann ist Geschäftsfrau. Sie leitet den „Lenta-Supermarkt“ in Leipzig-Paunsdorf. Dort gibt es alles zu kaufen, was in der alten Heimat lieb und teuer war. Von wild gemusterten Tischdecken und 18-karätigen Eheringen bis zu Pelmeni, Eingelegtem und natürlich dem Lieblingsgetränk aller Russen, dem Wodka. Ihre Kunden reden russisch, sie selbst spricht deutsch mit Akzent einem sächsischen.
    Lilli Schumann wurde 1986 in Kasachstan geboren und kam als fünfjähriges Mädchen in die neue, die deutsche Heimat. Integration stand für die russischsprachigen Leipziger nie auf dem Stundenplan. Die Willkommenskultur hielt sich in Grenzen. Trotzdem haben die meisten den Sprung in die deutsche Gesellschaft geschafft. Sie sind in Leipzig angekommen. Doch es gibt auch Verlierer: Drogen, Kriminalität und sozialer Absturz sind eine weitere Realität. Die Sozialarbeiterin Katja Kessler, selbst Spätaussiedlerin, begleitet russischsprachige Drogenabhängige auf ihrem Weg in die deutsche Gesellschaft, in der sie nie Fuß fassen konnten. (Text: ZDF)
    Deutsche TV-PremiereSa 23.07.2016ZDF
    ursprünglich für den 30.07.2016 angekündigt

Cast & Crew

Sendetermine

Mo 12.02.2018
15:00–15:50
15:00–
Do 30.11.2017
08:45–09:35
08:45–
Mi 19.04.2017
14:50–15:40
14:50–
Mi 01.03.2017
08:30–09:20
08:30–
Mi 22.02.2017
15:45–16:35
15:45–
Mi 19.10.2016
19:25–20:15
19:25–
Di 27.09.2016
09:30–10:20
09:30–
Mi 31.08.2016
09:15–10:05
09:15–
Sa 23.07.2016
18:00–19:00
18:00–
NEU
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