Dokumentation in 6 Teilen, Folge 1–6

  • Folge 1
    Im Krieg stirbt die Wahrheit oft zuerst – der Film zeigt, wie in der Geschichte mit Lügen und Propaganda Kriege gerechtfertigt und umgedeutet wurden. – Bild: ZDF und Tobias Lenz./​Tobias Lenz/​Tobias Lenz
    Im Krieg stirbt die Wahrheit oft zuerst – der Film zeigt, wie in der Geschichte mit Lügen und Propaganda Kriege gerechtfertigt und umgedeutet wurden.
    Seit Anbeginn der Zeit gehört die Lüge zum Krieg. Als Propaganda wird sie zur mächtigen Waffe. Mit dem Wandel der Medien verändert sich auch der Krieg selbst.
    Die Propaganda verschleiert die wahren Gründe und Ziele eines Krieges – und manchmal sogar seinen Ausgang. Um die eigene Wahrheit zu verbreiten, bedient sie sich immer der technischen Möglichkeiten der Zeit: von Gemälden über Fotos zu Fernsehbildern und Social Media.
    l274 vor Christus setzt Ramses II. monumentale Darstellungen der Schlacht von Kadesh ein, um eine knappe Niederlage in einen glorreichen Sieg umzudeuten. Mit Beginn der Neuzeit können Kriegslügen, wie beim Eingriff des Schwedenkönigs Gustav Adolf in den Dreißigjährigen Krieg, sogar schon vor der Schlacht strategisch genutzt werden.
    Diese propagandistische Einflussnahme wird durch die Erfindung des Buchdrucks und die Entstehung neuer Massenmedien möglich – und verändert den Krieg grundlegend. Plötzlich können Propagandaschlachten um die Deutungshoheit im Krieg parallel zum Kampfgeschehen geführt werden, um die Bevölkerung von der Richtigkeit des eigenen Handelns zu überzeugen.
    Wenn die eigenen Kriegslügen schließlich auffliegen, sind es oft die Massenmedien, die das Blatt wenden. So geraten die Gräueltaten amerikanischer Soldaten während des Vietnamkriegs erst durch Fernsehberichte an die Öffentlichkeit. Im 21. Jahrhundert erhält der Medien-Krieg mit dem Aufstieg der sozialen Medien eine weitere Eskalationsstufe. Blogs, Videos und Fotos – über das Internet kann heute jeder zum Kriegsberichterstatter werden. Doch die Datenmasse führt zu einer Illusion von Transparenz, die kaum verifizierbar ist. Die Gefahr: Im Internet kann heute jeder zum Propagandisten werden. (Text: ZDF)
    Deutsche TV-PremiereMi 04.05.2022ZDFinfo
    ursprünglich für den 20.04.2022 angekündigt
  • Folge 2
    Der Glaube gibt Menschen Orientierung und Hoffnung. Der Film zeigt, wie im Laufe der Geschichte die Religion für andere Zwecke missbraucht wurde.
    Seit Jahrtausenden ist sie ein Ankerpunkt menschlichen Zusammenlebens, sie spendet Hoffnung und Orientierung: Religion. Doch immer wieder wird der Glaube auch zur politischen Waffe.
    Unter dem Deckmantel der Religion werden Kriege und Konflikte ausgetragen, in jüngster Zeit dient sie zur Rechtfertigung von Terror. Dabei sind Lüge und Wahrheit oft schwer zu unterscheiden. Der Glaube wird zum politischen Instrument, im Guten wie im Schlechten.
    Ob in der biblischen Exodus-Erzählung, während der Hexenverfolgung in Europa, der Kolonialisierung Kanadas oder im religiösen Fundamentalismus der Gegenwart: Die Religion wird oft zur Waffe weltlicher Interessen.
    In der biblischen Exodus-Erzählung ermöglicht der Glaube an einen allmächtigen Gott die Befreiung aus der Sklaverei. Religiöser Aberglaube und Fanatismus führen im Europa der Neuzeit zur Hexenverfolgung. Den europäischen Kolonialisten dient der Glaube an das Christentum als einzig wahre Religion als Vorwand zur Unterdrückung und Ermordung indigener Völker.
    In der Moderne bringen wissenschaftliche Erkenntnisse die Fundamente der Religion ins Wanken, doch einige Bewegungen können sich anpassen, wie die evangelikalen Megakirchen in den USA zeigen. Sie bewegen sich in einem Spannungsfeld von religiösem Fundamentalismus und Feel-Good-Spiritualität. (Text: ZDF)
    Deutsche TV-PremiereMi 04.05.2022ZDFinfo
    ursprünglich für den 20.04.2022 angekündigt
  • Folge 3
    Geld und Macht gehen Hand in Hand – der Film zeigt, wie die Superreichen seit der Antike Geschichte geschrieben haben.
    Geld und Macht gehen Hand in Hand. Schon immer haben die Mächtigen ihren Reichtum zu ihrem Vorteil genutzt. Dabei nehmen sie es mit der Wahrheit nicht immer so genau.
    Ob Kunst und Kultur, Wissenschaft oder Politik – überall wirkt die Macht des Geldes und derjenigen, die es besitzen. Wahrheiten werden zurechtgebogen, Lügen verbreitet. Mit Geld scheint alles möglich.
    Von der Antike bis zur Gegenwart hat Geld den Lauf der Geschichte beeinflusst. Die Macht des Geldes verhilft Julius Cäsar im antiken Rom zum politischen Aufstieg und macht die Medici zur einflussreichsten Familie der italienischen Renaissance.
    Im 20. Jahrhundert fordert das Geld bestehende Machtverhältnisse und Ungleichheiten heraus. Mit der Etablierung und Ausbreitung der Demokratie als politisches System wächst auch die Hoffnung auf eine gerechtere Verteilung des Geldes. Doch genau das Gegenteil ist zu beobachten: Vermögen war noch nie so ungleich verteilt wie heute. (Text: ZDF)
    Deutsche TV-PremiereMi 04.05.2022ZDFinfo
    ursprünglich für den 20.04.2022 angekündigt
  • Folge 4
    Skandale faszinieren uns – Der Film zeigt die größten Skandale der Geschichte und wie sie die Menschheit verändert haben.
    Sie erschüttern die Gesellschaft, entzünden Debatten und können Motoren des Wandels sein: Skandale. Sie decken häufig Lügen auf, doch der Wahrheit sind sie nicht immer verpflichtet.
    Von der Antike bis in die Moderne – Skandale faszinieren uns und erhitzen die Gemüter. Mediale Enthüllungen offenbaren, wenn die Reichen und Mächtigen das Vertrauen der Öffentlichkeit missbrauchen, decken Geheimnisse und Fehltritte auf.
    Ein Blick in die Vergangenheit zeigt, wie sich die Skandalkultur im Laufe der Zeit verändert hat. Bei den Olympischen Spielen im antiken Griechenland wird der Betrugsversuch eines Athleten aufgedeckt. Zur Strafe muss er den Bau einer Statue finanzieren, die für immer von seiner Schmach künden soll. Am Vorabend der Französischen Revolution befeuern Lügen über die französische Königin Marie Antoinette den Sturz der Monarchie und schließlich die Hinrichtung des Königspaares.
    Im Skandalisierungsprozess spielen die Medien eine zentrale Rolle. Sie decken Fehltritte auf, machen sie einem großen Publikum zugänglich und tragen zur öffentlichen Meinungsbildung bei. Doch auch sie können zum Mittelpunkt eines Skandals werden: Im Konflikt um die irische Unabhängigkeit produziert die „London Times“ den ersten Presseskandal. 150 Jahre später ist es das deutsche Magazin „Stern“, das gefälschte Hitler-Tagebücher veröffentlicht. Im digitalen Zeitalter sind Whistleblower wie Chelsea Manning diejenigen, die zur Verbreitung öffentlicher Skandale beitragen. (Text: ZDF)
    Deutsche TV-PremiereMi 04.05.2022ZDFinfo
    ursprünglich für den 20.04.2022 angekündigt
  • Folge 5
    Im Krieg stirbt die Wahrheit oft zuerst – der Film zeigt, wie in der Geschichte mit L¸gen und Propaganda Kriege gerechtfertigt und umgedeutet wurden.
    Ob das Kennedy-Attentat, 9/​11 oder das Coronavirus – Verschwörungstheorien haben Konjunktur, auch dank des Internets. Doch sie sind kein Phänomen der Moderne.
    Seit Jahrhunderten lassen sich Menschen von Verschwörungstheorien verführen. Dabei versucht jede, Lügen aufzudecken und die Wahrheit ans Licht zu bringen. Werden sie jedoch missbraucht, können sie zu Ausgrenzung und Gewalt führen.
    Lange Zeit dienen Verschwörungstheorien dem Machterhalt der Herrschenden und der Unterdrückung von Minderheiten. Im England des Mittelalters beschuldigt ein Mönch die jüdische Bevölkerung, einen christlichen Jungen ermordet zu haben. Aus der lokalen Legende erwächst ein antisemitisches Narrativ, das sich in ganz Europa verbreitet und zu Verfolgung und Pogromen führt.
    Mit der Aufklärung verliert die Religion als Erklärungsinstanz an Bedeutung. An ihre Stelle treten Logik und Vernunft. Doch auch damit lässt sich der Verschwörungsglaube nicht aufhalten – ganz im Gegenteil: Erstmals treten globale Super-Verschwörungsmythen in Erscheinung. Einfache Erzählungen, die scheinbar allumfassende Erklärungen für komplexe Fragen des Weltgeschehens liefern. So soll nicht nur der berühmte Musiker Wolfgang Amadeus Mozart von den Freimaurern ermordet worden sein, sondern auch die Französische Revolution auf den konspirativen Machenschaften des Geheimbundes fußen.
    Verschwörungstheorien spiegeln die Angst der Mächtigen vor gesellschaftlichem Fortschritt wider. Zu Beginn des 20. Jahrhunderts versetzt die Russische Revolution die Welt in Aufruhr. Schnell machen Gerüchte die Runde, dass die Revolutionäre in Wahrheit einer jüdisch-kommunistischen Weltverschwörung angehören. In Deutschland nutzen die Nazis die Legende, um Angst und Hass gegen die jüdische Gemeinschaft zu schüren.
    Mitte des 20. Jahrhunderts jedoch erleben Verschwörungstheorien einen Wandel: Jetzt dienen sie nicht mehr dem Erhalt bestehender Machtstrukturen, sondern greifen diese an. So kursieren bereits wenige Tage nach der Ermordung John F. Kennedys Theorien über eine angebliche Beteiligung der amerikanischen Regierung am Attentat. Verschwörungstheorien sind somit auch Ausdruck eines allgemeinen Misstrauens gegenüber der Politik. In der Gegenwart erlebt dieses Misstrauen durch das Aufkommen sozialer Netzwerke einen regelrechten Boom. Verschwörungsgläubige treffen und organisieren sich im Internet – und etablieren Gegenöffentlichkeiten, deren radikalisierte Mitglieder auch nicht vor Gewalt zurückschrecken. (Text: ZDF)
    Deutsche TV-PremiereMi 04.05.2022ZDFinfoDeutsche Online-PremiereDi 03.05.2022ZDFmediathek
    ursprünglich für den 20.04.2022 angekündigt
  • Folge 6
    Meinungsmacher beeinflussen unser Verhalten – der Film zeigt, wie wir von Influencern manipuliert werden.
    Einflussreiche Persönlichkeiten prägen unsere Geschichte. Dabei nutzen Meinungsmacher die Medien ihrer Zeit geschickt, um ihre Ansicht zu verbreiten und Macht auszuüben.
    Meinungsmacher schrecken auch vor zweifelhaften Methoden nicht zurück. Sie nutzen Lügen und verdrehen Wahrheiten, solange sie in ihrem Interesse liegen. Vermeintlich höhere Ziele dienen als Vorwand, um den eigenen Hunger nach Macht zu stillen.
    Einige Meinungsmacher werden berühmt, über andere ist nur wenig bekannt. Der Apostel Paulus gilt als erster Meinungsmacher der Geschichte. Ohne ihn wäre das Christentum nicht das, was es heute ist. Unter seinem Einfluss verbreiten sich die Geschichten über Jesus von Nazareth auf der ganzen Welt. 1500 Jahre später sorgt Martin Luther für die größte Revolution im christlichen Glauben: Seine Thesen führen zur Spaltung der Kirche in Europa. Das Geheimnis ihres Erfolgs liegt in der geschickten Nutzung neuer Technologien. Vom geschriebenen Wort bei Paulus über die Druckerpresse bei Luther – ab dem 20. Jahrhundert erweitern die Massenmedien die Werkzeugpalette der Meinungsmacher.
    Edward Bernays macht sich die Erkenntnisse der Psychoanalyse zunutze, um die Massen durch geschickte Manipulation zu lenken. Sei es, um Zigaretten zu verkaufen oder Regierungen zu stürzen. „Die genialste Form der Manipulation ist eine, die der Manipulierte nicht mitbekommt“, formuliert Philosoph Philipp Hübl. Kein gesellschaftlicher Bereich ist vor dem Einfluss geschickter Meinungsmacher sicher, auch die Wissenschaft nicht. Im digitalen Zeitalter steigen die Möglichkeiten der Meinungsmanipulation. Im neuen Jahrtausend werden Algorithmen zu Meinungsmachern unserer Gesellschaft. Sie filtern Inhalte und Informationen, auf deren Grundlage eine öffentliche Meinung entsteht. (Text: ZDF)
    Deutsche TV-PremiereMi 04.05.2022ZDFinfo
    ursprünglich für den 20.04.2022 angekündigt

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