Lomonossow – Hofpoet und Naturforscher Folge 4: Student in Marburg
Folge 4
4. Student in Marburg
Folge 4 (53 Min.)
Michail Lomonossow ist mit zwölf weiteren Spasski-Schülern an die Petersburger Akademie der Wissenschaften delegiert worden. So sparsam der verstorbene Zar Peter der Große auch war, bei der Förderung der Wissenschaften geizte er nicht. Die Akademie verfügt über die besten physikalischen und astronautischen Instrumente und namhafte europäische Gelehrte. Michail und seine Mitstudenten müssen ihren Lebensunterhalt mit fünf Rubel pro Person und Monat bestreiten. Am Zarenhof aber wird derweil das Geld verprasst oder in den Krieg gegen die Türken gesteckt. Zu dieser Zeit ist Michail 24, sein bester Freund Dmitri 16 Jahre alt. Nicht zuletzt der Anerkennung des genialen Gelehrten Leonard Euler hat es der wissbegierige und begabte Lomonossow zu verdanken, dass er 1733, nur sechs Monate nach Beginn seiner Studien an der Akademie, gemeinsam mit Dmitri zum Studium nach Freiburg in Deutschland delegiert wird, wo sich die Russen beim
Bergbaurat Friedrich Heckel weiterbilden sollen. In Marburg studieren die beiden jungen Männer zunächst aber noch unter der Leitung von Professor Wolff Metallurgie und Chemie. Michail und Dmitri werden schnell in der Studentenstadt heimisch und schlagen, wie alle anderen auch, gelegentlich einmal über die Stränge. Im Hause ihrer Wirtin, Frau Zilch, trifft Michail ihre Tochter Elisabeth, ein Mädchen, das ihn schon einmal bei einer kurzen Begegnung in Bann gezogen hat. Michail und Elisa verlieben sich ineinander. Am 04.10.1738 schickt Professor Wolff die erste Dissertation seines Studenten Lomonossow an die Petersburger Akademie. Es ist eine sehr ungewöhnliche Betrachtungsweise über den Aufbau der Materie. Im Haus der Witwe Zilch spitzt sich währenddessen die Situation zu. Elisa soll einen ungeliebten, aber vermögenden alten Mann heiraten. Dmitri warnt Michail um der Wissenschaft Willen davor, sich einzumischen. (Text: MDR)