Lomonossow – Hofpoet und Naturforscher Folge 3: Lehrjahre
Folge 3
3. Lehrjahre
Folge 3 (69 Min.)
Lomonossow hat sein Ziel erreicht. Zu Beginn des Jahres 1731 wird er Schüler der Moskauer Spasski-Schule, der ältesten Lehranstalt Russlands. Was tut’s, dass er sich dafür als Adelsspross ausgeben muss! Ungeachtet seines Alters, beginnt Michails Studium in der untersten Klasse der Pfarrer. Auf dem Stundenplan stehen Latein, Singen nach Noten, Geografie, slawische Sprachen und Arithmetik. Seine Lebensumstände sind mehr als ärmlich. Drei Kopeken pro Stunde stehen ihm zur Verfügung, je eine halbe für Brot und Kwaß, der Rest für Kleidung und Papier. Es sind harte Jahre für den wissensdurstigen Mann, zumal er weiß, dass zu Hause der inzwischen wohlhabende Vater auf ihn wartet. Die sieben Klassen absolviert er spielend in fünf Jahren und schließlich werden seine Zielstrebigkeit und besondere Intelligenz
belohnt. Nicht nur Taras Postnikow, Doktor der Philosophie und Medizin und der einzige weltliche Lehrer an der Spasski-Schule, fördert den wissbegierigen Schüler, auch der wegen seiner Strenge gefürchtete Erzbischof von Nowgorod. Er sieht in dem jungen Mann den wissenschaftlichen Hoffnungsträger Russlands. Außerdem verbindet die drei ihre glühende Verehrung für den verstorbenen Zaren Peter der Große, mit dessen Tod auch Russlands Reform- und Bildungspolitik zum Erliegen gekommen ist. Dem Erzbischof verdankt es Michail Lomonossow, dass er seine Studien fortsetzen kann, obwohl seine bäuerliche Herkunft bekannt geworden ist. Michail wird für drei Monate an die Kiewer Universität und danach mit zwölf weiteren Spasski-Schülern nach St. Petersburg an die Akademie der Wissenschaften delegiert. (Text: MDR)