„Lebensretter Spezial“ erinnert an zwei Schiffsunglücke auf hoher See. Auch wenn beide Geschichten mit dem Untergang ihres Schiffes enden, unterscheiden sie sich doch sehr hinsichtlich der Ursache des Unglücks und in ihrer Schadensbilanz. Bei der am Morgen des 14. Januars 1993 während eines heftigen Winterorkans auf der Ostsee havarierten Eisenbahn- und Autofähre „Jan Heweliusz“ ist es einer Kette Schlampereien und Vertuschungen geschuldet, dass in jener kalten Nacht 55 Menschen ihr Leben verlieren. Zwei überlebende polnische Besatzungsmitglieder und viele an der schwierigen Bergung beteiligte Rettungskräfte erinnern sich an die dramatischen Ereignisse jener
Nacht. Ganz anders geht dagegen die Geschichte aus, die Regina Ratajczak 9 Jahre zuvor erlebt hatte. Sie muss 1984 aufgrund Personalmangels trotz ihrer Seekrankheit bei einer Verschiffung von Solidaritätsgütern als Besatzungsmitglied auf der „MS Arendsee“ einspringen und bis nach Angola mitfahren. Dort herrscht zu dieser Zeit ein blutiger Bürgerkrieg und auch die „Arendsee“ wird Angriffsziel von Minentauchern. Zwei von drei angebrachten Minen detonieren. Dank mutiger Crewmitglieder gelingt es aber, die komplette Besatzung zu retten. Doch die „MS Arendsee“ wird durch die Beschädigungen seeuntüchtig und findet vor der Küste Angolas ihre letzte Ruhestätte. (Text: MDR)