Dokumentation in 7 Teilen (je ca. 90 Min.), Folge 1–7

  • Folge 1 (90 Min.)
    Die Elbe ist mehr als nur ein Fluss. Durch Ebbe und Flut prägt der Gezeitenstrom die gesamte Unterelbe. Auf den 100 Kilometern zwischen Hamburg und der Mündung in die Nordsee findet sich dadurch eine Region voller Gegensätze: einsame, unberührte Naturidylle neben hektischer Geschäftigkeit, nicht nur am Tor zur weiten Welt. (Text: NDR)
    Deutsche TV-PremiereDo 02.12.2010NDR
  • Folge 2 (90 Min.)
    Cuxhaven liegt am südwestlichen Ufer des Mündungstrichters der Elbe. Dort werden maritime Traditionen noch aufrechterhalten: In den Fischereibetrieben ebenso wie am Steubenhöft, von wo aus Tausende Auswanderer ihr Glück in der Neuen Welt suchten. In der Nähe, im Land Wursten an der Weser, erfand ein cleverer Fischer die Krabbenpulmaschine. Die Krabben heißen dort auch Granat und werden von einer bunten Kutterflotte, die in kleinen Sielhäfen zu Hause ist, gefangen. Im Wattenmeer, einer amphibischen Welt zwischen Land und See, kann man trockenen Fußes über den Meeresgrund wandern. Auf den Salzwiesen am festen Ufer wächst Röhrkohl. Die merkwürdige, altertümliche Gemüsesorte ist heutzutage zu einer seltenen Delikatesse geworden. (Text: NDR)
    Deutsche TV-PremiereFr 17.12.2010NDR
  • Folge 3 (90 Min.)
    Ostfriesland erstreckt sich westlich der Jade bis hin zur niederländischen Grenze. Davor liegen die Ostfriesischen Inseln wie Wellenbrecher zwischen offener Nordsee und Wattenmeer – für Segler am besten mit dem traditionellen Plattbodenschiff erreichbar. Dies ist das Revier der Muschelfischer. Warum bringen sie aber ihren mehrere Tonnen schweren Fang von ihren Kuttern aus Eisen wieder ins Meer statt nach Hause? (Text: NDR)
    Deutsche TV-PremiereDi 28.12.2010NDR
  • Folge 4 (90 Min.)
    Die raue Schönheit der eher kargen Landschaft prägt das Bild einer Region im Nordwesten Deutschlands, die von Wasser durchzogen ist, belebt im Takt der Gezeiten, zwischen Ebbe und Flut. Dort, wo Einsamkeit und Stille ist, beherrscht seit Jahrtausenden die größte Naturkraft alles Leben: das Meer. Es formt die Watten und Marschen, die Inseln und Halligen – bis heute. (Text: NDR)
    Deutsche TV-PremiereSo 29.04.2012NDR
  • Folge 5 (90 Min.)
    Ganz allein in der Einsamkeit des Wattenmeeres lebt ein Ehepaar auf der Hallig Süderoog. Es versorgt sich selbst und kämpft um jeden Meter Halligland, gegen Stürme und Fluten. Auch hinter dem Seedeich am Festland begegnet man auf Schritt und Tritt den Gezeiten: Im Beltringharder Koog wurde eine künstliche Salzwasserlagune als Lebensraum für Tiere des Wattenmeeres geschaffen. Weiter drinnen im Land trägt die Flut Seeschiffe ins Dock, wo der Husumer Hafen bei Ebbe zweimal am Tag vollkommen trocken fällt.
    Auf der Halbinsel Eiderstedt trotzen Haubarge, mächtige reetgedeckte Bauernhäuser, den Naturgewalten. Vor dem Deich kann der letzte Leuchtturmwärter auf Westerheversand noch immer nicht von seinem Leuchtfeuer lassen. Hier pustet der Wind Strandsegler über die trocken gefallenen Sände bei St. Peter-Ording. Und im Sönke-Nissen-Koog erzählt das leuchtende Grün der Dächer vom Vermächtnis eines eigensinnigen Friesen aus Südwestafrika. Seit Jahrhunderten trennt die Eider Nordfriesen und Dithmarscher, hat Land und Leute geprägt und enorme Verwüstungen angerichtet.
    Im Flussgebiet von Eider, Treene und Sorge versanken früher reihenweise Erntemaschinen auf „schwimmendem“ Grund im nassen, ursprünglichen Moor unter dem Ackerboden. Heute ist es ein Natur- und Vogelschutzgebiet, in dem die Landwirte zur Mahd mit ihren Treckern im Zickzack den Nestern ausweichen und „Storchenmenschen“ alljährlich ihre Schützlinge in luftiger Höhe beringen. Wo die Treene in die Eider mündet, erbauten holländische Wasserbaumeister 1621 ein städtebauliches Kleinod mit seinen Grachten: Friedrichstadt.
    Die zerstörerische Gewalt der Nordseefluten halten die Männer am Eidersperrwerk in Schach, dem größten Küstenschutzbauwerk in Schleswig-Holstein, das auch das malerische Tönning schützt. Südlich der Eider, bis hin zur Elbe, erstreckt sich Dithmarschen, einst freie Bauernrepublik mit mächtigen Kirchen, wie dem „Bauerndom“ zu Meldorf. Zur Traditionspflege gehört der historische Schwertertanz, aber auch der Beruf des Reetdachdeckers. (Text: NDR)
    Deutsche TV-PremiereSo 06.01.2013NDR
  • Folge 6 (90 Min.)
    Gäbe es keine Dünen, Deiche, Dämme und Sperrwerke würden die Niederlande im Wasser verschwinden. Es ist ein Land, das zu großen Teilen unterhalb des Meeresspiegels liegt. Das Wasser ist allgegenwärtig. Es bedeutet größte Gefahr, ist aber auch der größte Schatz des Landes: Hunderte Kilometer Küste und Strände, boomende Wirtschaftshäfen, Flüsse, Kanäle, unzählige Binnenseen und die Nordsee – eine einzigartige Landschaft. Dieser Film ist der Landschaft und ihren Menschen, Geschichten und Traditionen auf der Spur. Unter Segel geht es an Bord eines traditionellen Plattbodenschiffes von der Ems über Kanäle und Seen quer durch die Provinzen Groningen und Friesland ins Wattenmeer zu den westfriesischen Inseln und über das Ijsselmeer ins Polderland.
    Wo sonst kann man im Schlick nach versunkenen Inseln suchen oder wilde Orchideen bestaunen? Ameland: Zehn kraftstrotzende Pferde im Gespann ziehen mit donnerndem Hufschlag das Rettungsboot wie zu alten Zeiten über den Strand ins Meer. Auf Terschelling „schießen“ Vogelkundler mit Kanonennetzen auf Gänse. Und junge Frauen eifern hier dem großen Seefahrer und Entdecker Willem Barents nach.
    Auf den friesischen Binnenmeeren wetteifern raue Kerle bei der Skutsje-Regatta, dem alljährlichen Rennen der Frachtsegler. In den Niederlanden scheinen ohnehin Schiffe Vorfahrt zu haben: vor den hochgezogenen Brücken stauen sich Autos, Fahrräder und Fußgänger. Wer es sich leisten kann, zieht aufs Wasser, in ein selbst entworfenes, schwimmendes Haus oder auf einen alten Lastkahn. Das hat auch ein Kunstmaler in Leeuwarden getan mit Wohnung und Atelier für sich und Gästezimmern für Touristen.
    In IJlst wässert der Sägemüller noch heute sein Holz im Fluss. Die dicken Baumstämme werden nur durch Windkraft gesägt. Und wenn der Wind nicht weht, schaut er beim Fierljeppen zu, dem Nationalsport in Friesland: Stabweitsprung über das Wasser. Allerdings muss man dabei auch noch gut klettern können. Eine skurrile Sportart wie das „Kuhkuscheln“ oder auch das Kaatsen, eines der ältesten überlieferten Ballspiele überhaupt. Vor 100 Jahren noch eine riesige Nordseebucht, ist die Zuiderzee heute vom Meer abgetrennt zu einem Süßwassersee geworden, dem Ijsselmeer.
    Große Teile sind Polderland, bis zu fünf Meter unter dem Meeresspiegel. Weit im Binnenland liegen die alten Fischerinseln Urk und Schokland. Bewohnt sind sie von Menschen, die noch immer ihr abgeschiedenes Inselleben führen. Sie bewirtschaften den früheren Meeresboden um sich herum und stoßen beim Graben gelegentlich auf gestrandete Schiffe ihrer Vorfahren. Zu der Zeit, als die Gezeiten noch weit ins Binnenland hinein griffen, wuchsen Orte wie Giethoorn aus der Moorlandschaft heraus, auch „holländisches Venedig“ genannt.
    Im Nationalpark De Weerribben wird einer der seltensten Schmetterlinge Europas von der Kamera aufgenommen. Im ehemaligen Nordseehafen Kampen dreht ein Zigarrenmacher, der früher seinen Tabak aus dem Seehandel bezog, noch immer Zigarren mit der Hand. Einmal im Jahr treffen sich die alten Frachtsegler zum Klipperrace, der größten Regatta auf dem Ijsselmeer. Auf der Huisman-Werft in Vollenhove geht es nobel zu. Dort werden „royale“ Jachten baut, Superschiffe aus teuersten Materialien für Superreiche. Tradition und Moderne ergänzen sich in diesem Land im Gezeitenstrom. (Text: NDR)
    Deutsche TV-PremiereSo 03.08.2014NDR
  • Folge 7 (90 Min.)
    Der zweite Teil der Reise an Bord eines historischen Plattbodenschiffes entlang der niederländischen Küste führt von der Nordseeinsel Texel über das Ijsselmeer, durch Amsterdam und Rotterdam bis zum großen Flussdelta von Rhein, Maas und Schelde im Südwesten. Auf Texel, wo die großen Frachtsegler früher Vorräte und Wasser für die lange Reise bunkerten, streifen heute strandräubernde „Jütter“ über den Sand. Die alten Segelschiffe der Ostindien-Kompanie, die den Niederlanden im 17. Jahrhundert Ruhm und Reichtum einfuhren, werden heute originalgetreu vom Segel bis zur Holzplanke rekonstruiert.
    Sie liefen Hafenstädte wie Enkhuizen oder Medemblik an, jetzt malerische Touristenorte am Westufer des Ijsselmeeres, oder Hoorn, die Stadt, aus der die waghalsigen Kap Hoorniers aufbrachen. In Monnickendam bedient der „Klokkenist“ das älteste bespielbare Glockenspiel der Welt. Die Käseträger laufen flink über den riesigen Käsemarkt in Alkmaar. Das hügelige nordholländische Dünenreservat am Nordseestrand entpuppt sich als riesiger Trinkwasserfilter für Tausende Menschen in dieser Gegend.
    Amsterdam ist von Wasser durchzogen wie keine andere Großstadt. Dort wurde der Amsterdamer Pegel „erfunden“, ein Höhenbezugspunkt, auf den sich Wasserstandsangaben in ganz Europa beziehen. Seit 140 Jahren bauen hier Drehorgelbauer ihre Instrumente, natürlich in Handarbeit. Im südlichen Zipfel des Ijsselmeeres vor Amsterdam liegt die trutzige Festungsinsel Pampus. Dort kann man die Seele baumeln lassen. Die südholländische Gezeitenküste leuchtet farbenfroh, denn hier blühen die meisten Tulpen.
    Die Blumenproduktion, ob Zwiebelanbau oder Artenvielfalt, ist rekordverdächtig und bedeutsam für die Wirtschaft. In den Windmühlen wird seit vielen Hundert Jahren Getreide für Brot oder den berühmten Jenever oder Farbenpulver gemahlen so wie damals, als Rembrandt seine Farben noch vom Müller kaufte. Der berühmte Maler hat in Leiden gelebt, nicht weit von Delft entfernt, wo Vermeer sein Atelier hatte und wo noch heute das Delfter Blau präsent ist. Damit in diesem Landstrich gesiedelt werden konnte, musste er entwässert werden.
    In Kinderdijk drehen sich noch heute die Flügel von 19 Poldermühlen im Wind, so wie vor 300 Jahren. Sie sind bewohnbar und pumpen das Wasser aus dem flachen, nassen Land und zählen zum UNESCO Weltkulturerbe. Im Nationalpark De Biesbosch steigt und fällt der Wasserpegel 80 Kilometer landeinwärts mit der Tide. Er ist das größte Süßwassergezeitengebiet der Welt. Nebenan ziehen sich wandernde Sanddünen mitten durchs Land. Gigantische Küstenschutz- und Sperrwerke, Kanäle und Schleusen: Das sind die Wahrzeichen Zeelands, der südwestlichen Provinz der Niederlande.
    Als „Achtes Weltwunder“ bezeichnet der Volksmund die Sturmflutwehre der Deltawerke. Sie wurden nach der zerstörerischen Flut von 1953 errichtet. Fast 50 Jahre lang haben die Niederländer an diesem einzigartigen Schutzsystem gebaut und so die stürmische Nordsee quasi ausgesperrt. Hinter den Wehren ist Zeeland aus vielen Inseln zusammengewachsen. Walcheren ist eine von ihnen. Dort findet man Einheimische in eigenwilligen Trachten, reitende Ringstecher, die einst großen Orte Middelburg und Vlissingen und alte Segelschiffe.
    Doch nicht alle Inseln und Orte haben Stürme und Fluten überlebt: Oud-Rilland versank im Gezeitenschlick und taucht gerade im Wandel der Zeit in der Westerschelde auf, angehoben von Ebbe und Flut, gleich neben dem Fahrwasser der größten Containerfrachter. In der Oosterschelde ist Erntezeit: Herz- und Miesmuscheln holt man aus dem Wasser und eine veredelte Auster. Hier geht die filmische Reise entlang der niederländischen Küste zu Ende, eine Reise mit den Gezeiten, zwischen Ebbe und Flut. (Text: NDR)
    Deutsche TV-PremiereSo 10.08.2014NDR

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