Shirin Neshat Die visuelle Künstlerin und Filmemacherin Shirin Neshat gehört zu den iranischen Kulturschaffenden, die aus dem Exil den Wandel ihrer Heimat befeuern. Mit Bildern, die sich genauso stark ins kollektive Gedächtnis einbrennen, wie diejenigen von Frauen, die auf den Strassen gegen das rigide Mullah-Regime demonstrieren. Der Kampf für Freiheit ist auch in Neshats jüngstem Film zentral: «Land of Dreams» zeichnet ein düsteres Zukunftsbild von Amerika, das sich zu einem totalitären Überwachungsstaat entwickelt hat. Parallelen zur Islamischen Republik Iran sind in diesem Albtraumszenario kein Zufall. Frauen – Kunst – Widerstand Die Frauen im Iran stehen im Zentrum der Demonstrationen. Sie werden im Iran als Menschen zweiter Klasse behandelt und mit
religiös-fundamentalistischen Verboten drangsaliert: Sie dürfen nicht reisen ohne Genehmigung eines Mannes, sie dürfen keine Fussball-Stadien besuchen, sie müssen ein Kopftuch tragen, sie dürfen nicht singen – um nur einige aufzuzählen. Aus dem jahrzehntelangen Widerstandsgeist der Frauen erwächst nun eine gesamtgesellschaftliche Revolte, die ihre Kraft auch in der persischen Kultur findet. Sahar Rahimi Sie leben hier in der Schweiz oder in Deutschland, in Sicherheit. Und dennoch leben sie jeden Tag in Angst. In Angst um ihre Angehörigen. Was können Exil-Iranerinnen tun, um zu helfen? Ohne dabei ihre Lieben im Iran in Gefahr zu bringen? Und was kann die Kunst dabei leisten? «Kulturplatz» spricht mit der Regisseurin Sahar Rahimi, die im März 2023 am Theater Basel «Die Perser» inszeniert. (Text: SRF)
Deutsche TV-PremiereSa. 12.11.20223satOriginal-TV-PremiereMi. 09.11.2022SRF 1