Folge 147

  • Natürlich künstlich?!

    Folge 147
    Was ist die Natur? Sehnsuchtsort? Idyll? Brachialgewalt oder verletzliches System? Und was ist der Mensch angesichts der Natur? Ein Teil von ihr oder ihr Bezwinger? Freund oder Feind? „Wir haben das Verständnis für die Natur verloren.“, sagt der Schweizer Künstler Julian Charrière. Er will uns wachrütteln, indem er Eisberge mit dem Bunsenbrenner wegdampft. Oder eine Kokosnuss-Kanone baut, die die Erdachse in die Antarktis verschieben soll. Für das Gespräch mit ihm ist Nina samt „Kulturpalast“-Sofa eigens in sein Berliner Atelier umgezogen. Hinter den wilden Aktionen des Olafur Eliasson-Schülers steckt Methode.
    Der Mensch habe sich seit der Romantik aus der Natur heraus gephotoshoppt. Er betrachte sie nur noch, statt Teil von ihr zu sein. Diesem kulturellen Bruch geht Charrière nach: „Ich betreibe eine Art Archäologie der Gegenwart.“ Steigende Meeresspiegel, Erderwärmung, Klimawandel – der Mensch hinterlässt viele Spuren auf und in der Erde. So viele, dass Wissenschaftler vom Erdzeitalter des Anthropozän sprechen: Der Mensch als das Ereignis, das die Erde in den letzten Jahrhunderten so sehr verändert hat wie kein
    anderes.
    In der Ausstellung „Visions of Nature“ im Kunsthaus Wien loten 25 internationale Foto- und Videokünstler aus: Wie konstruiert sich der Mensch die Natur? Wie macht er sie sich zu eigen? Einer von ihnen ist Rodrigo Braga, der in seinen Videoinstallationen gerne gegen die Natur ankämpft oft vergeblich. Angebunden an eine Ziege, auf den Boden eindreschend oder schreiend und nackt mitten im Wald. Natur ein Thema, das auch Hollywood gerade sehr beschäftigt. Als wild, gefährlich, unkontrollierbar wird sie in den „Planet der Affen“-Remakes in Szene gesetzt.
    Auch der Fortpflanzungszyklus der Kaiserpinguine ist noch nicht auserzählt. Herzerweichend: „Die Reise der Pinguine 2“, das Sequel der erfolgreichsten Tier-Doku aller Zeiten, in der die Macher den Tieren sogar Stimmen gaben. Tier und wir? Der Tänzer Martin Nachbar sucht die Verbindung zur Natur, indem er Tiere tanzt. „Ein Faszinosum an Tieren ist, dass wir sie nie verstehen können“, sagt er. Das Duo Alex Bailey und Krööt Juurak geht einen Schritt weiter. Es tanzt in erster Linie für ein tierisches Publikum. Vielleicht ein Versuch, die Spezies Mensch mal nicht ganz so wichtig zu nehmen. (Text: 3sat)
    Deutsche TV-PremiereSa 11.11.20173sat

Cast & Crew

Sendetermine

Sa 11.11.2017
19:30–20:00
19:30–
NEU
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