Folge 126

  • Wo sind die Utopien?

    Folge 126
    Vor 500 Jahren schrieb Thomas Morus „Utopia“. In einer gewalttätigen Epoche an der Schwelle zur Neuzeit erträumte er eine ideale Welt. Haben wir heute noch die Kraft zu solchen Träumen? Zu Gast im „Kulturpalast“: Theatergott Claus Peymann, der weiter an die Kunst als Traumfabrik zum Hervorbringen von Utopien glaubt. Genau wie die Ausstellungsmacher von „Planet B 100 Ideen für eine neue Welt“ im NRW-Forum in Düsseldorf. Dort dient eine aus recycelten Materialien zusammengezimmerte Rakete des Künstlerkollektivs „Labour Fou“ als Labor: Von hier aus brechen internationale Künstler, Designer, Architekten und Wissenschaftler zur Erforschung des 22. Jahrhunderts auf und entwerfen einen Plan B. Vom „Food Hacking“ bis zum quietschgelben „Quatschmobil“: Einem Auto, das nur fährt, solange man bereit ist, zu kommunizieren.
    Das Gespräch dient als Treibstoff. Das Credo der Ausstellungsmacher stammt von dem amerikanischen Informatiker Alan C. Kay: „Die Zukunft kann man am besten voraussagen, wenn man sie selbst gestaltet“. Ähnlich muss das auch der Schöpfer von Star Trek, Gene Roddenberry,
    gesehen haben: Die Serie um die USS Enterprise nannte er eine „soziale Philosophie“, die auf populäre Weise die humanen Bedingungen des Menschseins diskutiert.
    In dem Science-Fiction-Klassiker beschrieb er eine utopische Welt voller Respekt für alle Kulturen und Lebensformen. Ein Statement gegen Diskriminierung, Sklaverei und Rassismus, ein Plädoyer zur Überwindung von Krieg, Armut und tyrannisch-totalitären Systemen. 50 Jahre gibt es Star Trek nun schon und Gründe genug, weiter an einer besseren Welt zu basteln.
    Passend zum Jubiläum erscheint das Buch des Philosophen Klaus Vieweg „Die Philosophie in Star Trek“. Darin legt er das Gedankengerüst von Kant und Hegel in diesem Blockbuster frei. Ist die Kunst also der Ort, um eine bessere Gesellschaft schon mal Probe zu wohnen, wie es in „Star Trek“ die Crew der USS Enterprise tut? Unbedingt, sagt Claus Peymann, auch wenn seine utopischen Träume im Laufe der Zeit bescheidener geworden sind. Für den kurzen Augenblick im Theater, in dem alle im Raum für das Gute, für die Menschlichkeit mitfiebern, macht er Theater. Das sei der erste Schritt in die Utopie. (Text: 3sat)
    Deutsche TV-PremiereSa 18.06.20163sat

Sendetermine

Fr 24.06.2016
01:40–02:10
01:40–
Do 23.06.2016
22:10–22:40
22:10–
Sa 18.06.2016
19:30–20:00
19:30–
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