Die Bewohner der Demokratischen Republik Kongo bringen den Namen Niarkos nicht mit einem griechischen Milliardär in Verbindung, sondern mit dem wichtigsten Vertreter der SAPE (Société des ambianceurs et personnes élégantes), der Gesellschaft für Unterhalter und elegante Menschen. Im Kongo hat es Tradition, sich schick zu kleiden, durchaus auch mit Kreationen von internationalen Designern. Das hat vielleicht auch damit zu tun, dass der Diktator Mobutu während seines Regimes versucht hat, dem ganzen Land eine Einheitskleidung aufzuzwingen, das sogenannte Abascost. Dabei handelte es sich um eine Art Anzug, der ohne Krawatte getragen wurde, weil diese als Symbol der Unterdrückung durch die Weißen galt. Madame Biomba ist eine berühmte Vertreterin der Sape. Sie möchte dazu beitragen, den Boubou – ein wadenlanges kaftanähnliches
Kleidungsstück, das es in verschiedenen Varianten für Männer und Frauen gibt – zum neuesten Trend der kongolesischen Mode zu machen, obwohl dieses Kleidungsstück in der Demokratischen Republik Kongo bisher nicht üblich war. Kleider aus speziell angefertigten sogenannten Gedenkstoffen – das heißt aus Stoffen, die dem besonderen Anlass entsprechend mit Mustern, Grafiken oder Bildern bedruckt sind – können zu jeder Gelegenheit getragen werden, sei es zum Papstbesuch, am Frauentag oder zur Unabhängigkeitsfeier. Filmemacher Karim Miské macht deutlich, dass der Kleiderkult in der Demokratischen Republik Kongo beinahe religiöse Formen annimmt, von denen nichts und niemand unberührt bleibt. Selbst evangelische Priester schrecken nicht davor zurück, unerschwinglich teure Anzüge zu tragen und gleichzeitig Enthaltsamkeit zu predigen. (Text: arte)